Rentnerin Monica K. (74) findet keine kleinere Wohnung
«Es ist hoffnungslos, etwas Bezahlbares zu finden»

In vielen Regionen der Schweiz sind kleine Wohnungen rar – und teuer. Gerade ältere Menschen leben darum oft in Appartements, die ihnen eigentlich zu gross sind.
Publiziert: 03.12.2023 um 15:21 Uhr
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Aktualisiert: 03.12.2023 um 15:26 Uhr

Seit 14 Jahren wohnt Monica K.* (74) in der Stadt Zürich. In einer 3,5-Zimmer-Wohnung mit 90 Quadratmetern für 1900 Franken. Im Sommer hat sie überraschend ihren Lebenspartner verloren. Deshalb sucht die Rentnerin eine kleinere, günstigere Wohnung. Doch sie findet einfach nichts, sagt sie der «SonntagsZeitung»: «Es ist hoffnungslos, etwas Bezahlbares zu finden.»

Ihre aktuelle Wohnung ist ihr zu gross geworden. 2,5 Zimmer würden ihr genügen. Zudem bereiten ihr die steigenden Kosten für den Strom und die Miete Sorgen. Monica K. rechnet damit, dass sie nach dem Anstieg des Referenzzinssatzes 100 Franken pro Monat mehr bezahlen muss.

Erfolglose Suche

Übertrieben hohe Ansprüche an die neue Wohnung hat sie keine. Sie soll einfach im Kanton Zürich liegen und gut mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen sein. Monica K. will auch künftig in der Nähe ihrer Kinder leben. Und hinaus in die Natur gehen.

Viele ältere Menschen suchen in der Schweiz vergebens nach einer kleineren Wohnung. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Die Suche nach einer kleineren Wohnung fällt laut der «SonntagsZeitung» ernüchternd aus. Bisher hat sie keine Wohnung gefunden, die gleich teuer oder günstiger ist als die aktuelle. Auch die Suche bei Genossenschaften ist erfolglos geblieben.

Mangel an Familienwohnungen

Sie sagt: «Ich möchte meine Rente nicht nur in die Miete stecken müssen, ich muss auch noch die Krankenkasse, Strom und Lebensmittel zahlen können.» Nach dem Tod ihres Lebenspartners kann sie Miet- und Lebenskosten nicht mehr teilen.

Monika ist mit der verzweifelten Suche nach einer kleineren und günstigeren Wohnung bei weitem nicht alleine. Seit Jahren kennen die Mietpreise nur eine Richtung: nach oben! Das führt dazu, dass viele Mieterinnen und Mieter, vor allem die Älteren, lieber in ihren alten Wohnungen bleiben. Ein Dilemma, das zu einem Problem wird.

Denn solange der Wohnflächenverbrauch bei der älteren Bevölkerung hoch ist, erhöht das den Mangel an Wohnungen für Familien. Dabei zeigt sich, dass ab einem Alter von 55 Jahren meist nicht mehr so viele Menschen in einer Wohnung leben wie zuvor. Weil die Kinder ausziehen oder weil ein Angehöriger stirbt. (pbe)

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