Rekordtiefe Arbeitslosigkeit
In diesen Branchen kannst du auf Lohn-Anstieg hoffen

Welche Branche verdient besonders gut? Das Lohnbuch 2023 zeigt, dass der Fachkräftemangel nicht in jeder Branche zum gleichen Lohnanstieg führt.
Publiziert: 05.05.2023 um 12:02 Uhr
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Aktualisiert: 05.05.2023 um 13:10 Uhr
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Rolf KromerRedaktor Wirtschaft

Über Geld spricht man nicht. Und schon gar nicht über den Lohn. Gut gibt es das Lohnbuch der Schweiz. Es bringt Licht ins Dunkel des Portemonnaies.

Die wichtigste Erkenntnis: Gesamthaft rechnet das Lohnbuch mit einem Lohnwachstum in der Privatwirtschaft von knapp 2,5 Prozent im Jahr 2023. Die rekordtiefe Arbeitslosigkeit von 2 Prozent gibt Angestellten jetzt besonders viel Spielraum für Lohnforderungen. Es ist mehr als zwei Jahrzehnte her, dass zuletzt so wenige Leute arbeitslos gemeldet waren wie heute!

Nicht alle profitieren gleich

Für die durch Corona stark gebeutelte Gastro- und Hotel-Branche soll es im Vergleich zum Vorjahr fast vier Prozent mehr Lohn geben. Es ist die Branche mit dem stärksten erwarteten Lohnwachstum. Auch im Baugewerbe, der Uhren- oder der Pharmaindustrie sind überdurchschnittliche Lohnsprünge zu erwarten.

Das Lohnbuch 2023 zeigt, in welcher Branche welche Lohnentwicklung zu erwarten ist.
Foto: Keystone
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Ganz anders sieht es im Gesundheits- und Sozialwesen aus. Dort wird der Lohnanstieg mit weniger als zwei Prozent unterdurchschnittlich ausfallen. Auch Angestellte im Detailhandel, bei den Banken oder im Maschinenbau werden weniger als 2,5 Prozent Lohnanstieg haben.

Warum dieser Unterschied zwischen Gastrobranche und Gesundheitswesen? Daniel Kopp (38) von der KOF Konjunkturforschungsstelle an der ETH Zürich schreibt im Lohnbuch: «Die Umfragedaten zeigen, dass in der Gastronomie ein Grossteil der Unternehmen mit steigenden Verkaufspreisen rechnet.» Auf Rückfrage präzisiert er, dass die Gastrofirmen damit rechnen, dass sie die höheren Preise für Nahrungsmittel, Energie und eben auch Löhne an die Konsumentinnen und Konsumenten weitergeben können.

In der Gesundheits- und Sozialbranche ist es umgekehrt. Dort sind keine höheren Vergütungen für die Leistungen zu erwarten. Entsprechend begrenzt ist der Spielraum für Lohnerhöhungen. Und das ausgerechnet in einer Branche, in der der Fachkräftemangel besonders ausgeprägt ist.

Regionale Unterschiede

Nicht nur die Branche, auch der Arbeitsort entscheidet über die Lohnhöhe. Die tiefsten Löhne sind im Kanton Tessin zu erwarten, die höchsten in Zürich und der Wirtschaftsregion Nordwestschweiz.

Das Lohnbuch wird einmal jährlich vom Amt für Wirtschaft der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich herausgeben.

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