Ranking des «Economist»
In Europas bester Stadt spricht man Züridütsch

Erstklassiges Gesundheitswesen, Freiheiten in der Pandemie, stabile Wirtschaft: Die Schweiz punktet im neuen Ranking des «Economist». Hier liegen deshalb die beiden lebenswertesten Städte Europas.
Publiziert: 11.06.2021 um 15:39 Uhr

Paris, Wien, Amsterdam: Das sind die klassischen Anwärter auf den Titel der lebenswertesten Stadt in Europa. Sie streiten sich mit Zürich und Genf um die Krone. Jahr für Jahr.

Wegen der Pandemie kürt das britische Magazin «Economist» aber einen klaren Sieger. Die Schweiz hat die Nase vorn. Innerhalb der Schweiz sticht Zürich den Konkurrenten Genf aus. Das heisst: Nirgends in Europa ist die Lebensqualität höher als an den Ufern der Limmat.

Ausschlaggebend war der Schweizer Weg durch die Corona-Pandemie. Die kantonalen Regierungen und der Bundesrat suchten einen Kompromiss: Sie wollten die Wirtschaft nicht ganz abwürgen, wollten gleichzeitig aber auch die Risikogruppen schützen.

Zürich: Brilliert mit Wirtschaftskraft, Bildung, Gesundheitswesen – und Pandemie-Management.
Foto: Nathalie Taiana
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Auckland schlägt Zürich

Das ist – je nach Perspektive – besser oder schlechter gelungen. Von den Experten des «Economist» gibt es jedenfalls Anerkennung. Lob erhält die Schweiz vor allem für ihr Gesundheitswesen.

Unterm Strich reicht die Leistung, um die ewigen Rivalen auf Distanz zu halten. Keine Metropole à la London kann mit der hiesigen Lebensqualität konkurrieren. Kein Berlin. Auch kein Touristen-Mekka wie Barcelona oder Lissabon.

Die Schweiz bleibt spitze – allen voran Zürich. Aber im weltweiten Vergleich müssen sich auch die hiesigen Aushängeschilder geschlagen geben. Obschon es in Europa für Gold und Silber reicht, bleibt im globalen Ranking nicht einmal ein Podestplatz übrig. Zürich ist Nummer sieben, Genf auf Platz acht.

Von der 12 an die Spitze

Die Top 5 sind Inselstädte mit Corona-Abschottung: Auckland, Osaka, Adelaide, Wellington, Tokio. Auckland an der Spitze. Die wichtigste Hafenstadt Neuseelands glänzte mit besonders tiefen Infektionszahlen. Bereits im Frühjahr waren Rock-Konzerte mit Zehntausenden möglich. Ohne Maske. Ohne Abstand. Ganz wie früher.

Im Vorjahr rangierte Auckland noch auf Platz 12 des globalen Rankings. Neuseelands Hauptstadt Wellington war sogar nur auf Platz 25 – jetzt Nummer vier.

Das «Economist»-Ranking wurde einst als Hilfe für Firmen entwickelt, die ihre Angestellten in die ganze Welt verschickten. Mittlerweile wird der Index breit diskutiert. Er bewertet die Lebensbedingungen in 140 Städten anhand von mehr als 30 Faktoren, die in fünf Kategorien eingeteilt sind: Stabilität, Gesundheitsversorgung, Kultur und Umwelt, Bildung und Infrastruktur.

Für 2020 enthält der Index auch neue Indikatoren im Zusammenhang mit der Covid-Pandemie. Sie bewerten, wie jede Stadt mit der gestiegenen Nachfrage nach Gesundheitseinrichtungen und mit Schliessungen oder Kapazitätsbeschränkungen von Schulen, Restaurants und kulturellen Einrichtungen fertig geworden ist. (ise)

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