Preiskampf beim Blechschaden
Jetzt gibts die Autoversicherung zum Spottpreis

Autofahrer zahlen heute 17 Prozent weniger für den Vollkaskoschutz als noch vor drei Jahren. Verantwortlich ist die Digitalisierung. Aber auch die Corona-Pandemie trägt zum Preissturz bei. Am meisten profitieren die Fahrer von teuren Autos.
Publiziert: 12.08.2021 um 08:47 Uhr
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Aktualisiert: 12.08.2021 um 09:21 Uhr

700 Franken pro Jahr kostet die Vollkaskoversicherung für einen Kleinwagen (Neuwert 22'000 Franken). Das ist weniger als letztes Jahr. Und vor allem ist es massiv weniger als noch vor drei Jahren! Gemäss dem Online-Vergleichsdienst Comparis sind Versicherungen für Klein- und Mittelklassewagen im Dreijahresvergleich um 15 Prozent gesunken.

In der Mittelklasse kostet die Versicherung heute noch 790 Franken. Und das bei einem Neupreis des Autos von 33'000 Franken. Am meisten profitiert haben aber die Fahrer von Autos der oberen Mittelklasse (Neuwert 44'000 Franken). Hier sanken die Preise um 19 Prozent. Eine Vollkaskoversicherung kostet im Schnitt noch 840 Franken im Jahr.

Digitale Anbieter mischen den Markt auf

Comparis führt den massiven Rückgang der Prämien auf den starken Preisdruck im hart umkämpften Versicherungsmarkt zurück. Immer mehr neue Konkurrenten drängen auf den Markt: Die Postfinance hat bereits 2019 den Sprung gewagt. Nun folgt diesen Monat auch noch der Neuling Wefox.

Die Prämien für Autovollkaskoversicherungen waren in den letzten drei Jahren rückläufig. (Symbolbild)
Foto: REGINA KUEHNE
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Trotz Preiskampf machen die Versicherer aber immer noch gut Kasse. «Vor allem für rein digitale Anbieter sind die Margen noch immer sehr attraktiv», sagt Comparis-Mobilitätsexpertin Andrea Auer.

«Der Markteintritt von neuen Online-Anbietern hat neben dem Konkurrenzkampf auch die Digitalisierung der ganzen Branche zusätzlich angekurbelt», erklärt Auer. So hätten Versicherer in den letzten Jahren verschiedene Stufen von der Informationsbeschaffung bis zur Schadensabwicklung auf die digitalen Kanäle ausgeweitet. Interne Kostenstrukturen wurden damit verschlankt, was sich im Endeffekt aus Sicht der Kundschaft positiv auf die Prämien auswirkt.

Weniger Blechschäden im Lockdown

Aber nicht nur die Digitalisierung drückt die Prämien. Auch die Corona-Pandemie hat einen Einfluss. Im Pandemie-Jahr 2020 waren die Schweizerinnen und Schweizer weniger auf der Strasse unterwegs. «Wo weniger gefahren wird, passieren auch weniger Schäden», erklärt Auer. Das könnte nun zu weiterhin sinkenden Prämien führen.

Comparis hat in seiner Analyse die Vollkaskoprämien von 13 Versicherungsgesellschaften der letzten drei Jahre ausgewertet. Die Daten basieren auf Suchanfragen auf comparis.ch. Das Fahrerprofil: 30- bis 40-jährig, Schweizer Bürger mit Wohnort Zürich und einer Kilometerleistung von 12'000 bis 14'000 Kilometern pro Jahr. (SDA/sfa)

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