Porsche-Vorständin Barbara Frenkel im Interview
«In jedem Porsche steckt ein Stück Schweiz»

Die Spitzenmanagerin bei Porsche spricht über starke PS, Elektromobilität und den Schweizer Anteil, der in der Luxusmarke steckt.
Publiziert: 04.07.2023 um 10:04 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2024 um 15:42 Uhr
Tina Fischer
Handelszeitung

Barbara Frenkel sitzt im Verwaltungsrat der Luxusautomarke Porsche. Sie verantwortet mit ihrem Team von rund 700 Mitarbeitenden die weltweite Beschaffung der Autos. Dabei beliefern 7900 Lieferanten Porsche – das jährliche Einkaufsvolumen der Vorständin liegt bei einem Budget von mehr als 14 Milliarden Euro.

Wie viele PS hat der schnellste Porsche?

Barbara Frenkel: Sprechen wir über Rennwagen oder Strassenwagen?

Strassenwagen. Ihr stärkstes Pferd?

Unser vollelektrischer Taycan Turbo S hat momentan mit 761 PS Overboost-Leistung die Nase vorn.

Barbara Frenkel sitzt im Vorstand von Porsche – und verantwortet die Beschaffung bei der Luxusautomarke.
Foto: Anne Gabriel-Jürgens
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Und wie viel PS braucht es als Vorständin bei Porsche?

(lacht) Ich gebe immer 100 Prozent! Aber bei uns zählen nicht allein die PS. Es braucht einen gesunden Mix, um eine Top-Performance abzuliefern. Insofern ist es vor allem eine Sache des Teams, dass die PS auch auf die Strasse kommen. Ich kann viel Energie und grosse Visionen haben. Aber das Wichtigste ist, die Mannschaft mitzunehmen und in die gleiche Richtung zu ziehen.

Sie verantworten seit zwei Jahren die Beschaffung von Porsche als Vorständin. Sprich, Sie sind mitten in der Pandemie in Ihre neue Position gestartet. Ging das gut?

In meiner Anfangszeit habe ich viele Mitarbeiter gar nicht gesehen. Es wurde virtuell gearbeitet. Mir war es wichtig, mich der Mannschaft persönlich vorzustellen, obwohl ich schon 21 Jahre im Unternehmen bin. Ich hatte zuvor lange Jahre im Vertrieb gearbeitet. Da lag es nahe, dass viele fragten: «Jetzt kommt sie in die Beschaffung. Warum sie und was bringt sie mit?» Mein Fazit aus den letzten zwei Jahren: Es ging gut.

Mussten Sie zu Beginn beweisen, dass Sie die Beschaffung trotz Ihrem Vertriebshintergrund verstehen?

Mir ging es darum, erst meine Idee, meine Vision für die Beschaffung klarzumachen. Attraktive Ziele spornen an, die Extrameile zu gehen.

Wie schaffen Sie das?

Zusammen mit einem sehr erfahrenen Team. Ich glaube, bei allen Menschen stellt sich die Frage nach dem Warum. Warum soll ich mich jetzt anstrengen? Warum soll ich jetzt mehr Leistung bringen? Deshalb ist es mir wichtig, regelmässig Feedback zu geben. Und Erfolge zu feiern. So sieht man die Anstrengung von jedem Einzelnen und kann auch etwas zurückgeben.

Heute verwalten Sie 14 Milliarden Euro – war Glück dabei, dass Sie die Stelle erhalten haben?

Ausschlaggebend waren sicherlich neben meiner erfolgreichen Arbeit in den vorhergehenden Jahren auch persönliche und fachliche Komponenten. War auch Glück dabei? Glück muss man sich erarbeiten. Je härter ich arbeite, desto mehr Glück habe ich auch, davon bin ich jedenfalls überzeugt.

Sie erhielten bereits mit 27 Jahren eine Führungsposition – als junge Frau in einer Männerdomäne. Führen Sie anders als Ihre männlichen Kollegen?

Ich habe meinen eigenen Führungsstil, versuche einfach die beste Person zu sein, die ich sein kann. Man muss bereit sein, Leistung zu bringen und Kompromisse auch im Persönlichen einzugehen. Und man muss das, was man tut, wirklich lieben. Die Welt ist im Umbruch. Führung und Orientierung sind in solchen Zeiten wichtiger denn je. Es ist Teil meiner Aufgabe, die Strategie von Porsche voranzutreiben und die Menschen auf dem Weg mitzunehmen – egal ob Frau oder Mann.

Wo geht der Weg von Porsche hin?

Wir haben für unser Unternehmen eine Strategie: Wir sind die Marke für Menschen, die ihre Träume verfolgen. Es geht dabei um das Produkt – unsere Sportwagen – und darum, die ikonische Marke zu erleben.

Ein Ziel ist die Transformation zur Elektromobilität, Sie wollen 2030 bilanziell CO2-neutral sein. Wie schaffen Sie das?

Richtig, wir arbeiten an einer bilanziell CO2-neutralen Wertschöpfungskette unserer Fahrzeuge im Jahr 2030. Es gibt mehrere grosse Hebel: Einer ist, dass wir mehr elektrische Fahrzeuge auf die Strasse bringen. Wir haben den Taycan erfolgreich positioniert. Nächstes Jahr kommt der neue Macan auf den Markt. Weitere Modelle folgen zeitnah. Als Beschaffungsvorständin beschäftigt mich zudem folgende Frage: Wie bekommen wir das Thema Nachhaltigkeit verstärkt in die Lieferkette?

Und, wie bekommen Sie das hin?

Ich fordere von den Lieferanten Ideen zur Dekarbonisierung unserer Teile. Wenn sie keine Vorschläge machen, riskieren sie, dass wir neue Aufträge nicht mehr an sie vergeben. Wir geben unseren Partnern aber die nötige Zeit zur Entwicklung. Rund 80 Prozent der Wertschöpfung liegt in der Lieferkette – das Potenzial ist dementsprechend gross. Beispielsweise verlangen wir seit 2021 von unseren rund 2000 Serienlieferanten, unsere Produkte mit Strom aus erneuerbaren Energien herzustellen. Ich bin froh, dass wir alle motivieren konnten, mit uns auf diese grüne Reise zu gehen.

Die Lieferkette liefert, Elektromobilität ist zuoberst auf der Agenda bei Porsche. Die Zahlen der Firma zeigen aber ein anderes Bild: Hoch erfolgreich – dank SUV-Verbrennern. Das schenkt nicht in die angepeilte Strategie ein.

Wir sind erst einmal glücklich und stolz, dass unsere Produkte von den Kunden so geliebt werden und die Nachfrage hoch ist. Wir setzen auf einen Dreiklang von reinen Elektrofahrzeugen, Plug-in-Hybriden und Verbrennern. Damit haben wir ein Angebot für alle. Am Ende entscheidet der Kunde. Die Schnelligkeit der Marktdurchdringung durch Elektrifizierung hängt übrigens auch von der Region ab.

Inwiefern?

Es macht einen Unterschied, wie bereit ein Land für Elektrofahrzeuge ist oder eben noch am Verbrenner hängt. Die Ladeinfrastruktur spielt dabei eine wesentliche Rolle. Darf ich eine kleine Geschichte erzählen?

Ja, natürlich.

Bei Porsche haben wir früh auf Elektromobilität gesetzt. Im Jahr 2015 haben wir in Frankfurt auf der Internationalen Automobilausstellung die elektrische Studie Mission E vorgestellt. Und das erste Feedback war: Was, wieso Porsche? Wieso kommen die mit einem Elektroauto? Damals waren Elektroautos noch ungewöhnlich und wurden eher mit Verzicht gleichgesetzt.

Warum?

Früher erlaubten die Batterien von der Kapazität her nur kurze Distanzen. Heute muss man keine Kompromisse mehr eingehen – da verweise ich auf den Taycan. Für uns war klar: Wenn wir als Porsche ein Elektroauto auf den Markt bringen, dann muss es ein richtiger Porsche sein. Einer, der Performance bringt, Fahrspass garantiert und natürlich mit Porsche-typischem Design.

Ist dieser Fokus auf Elektro freiwillig oder getrieben vom Verbrennerverbot, das 2035 in Kraft tritt?

Das war unsere eigene strategische Entscheidung. Wir streben an, im Jahr 2030 mehr als 80 Prozent unserer Neufahrzeuge mit vollelektrischem Antrieb auszuliefern. Die Entwicklungszeiten für Fahrzeuge sind lang. Ich kann nicht heute entscheiden und morgen bereits eine komplett elektrifizierte Flotte präsentieren.

Artikel aus der «Handelszeitung»

Dieser Artikel wurde erstmals im kostenpflichtigen Angebot von handelszeitung.ch veröffentlicht. Blick+-Nutzer haben exklusiv Zugriff im Rahmen ihres Abonnements. Weitere spannende Artikel findest du unter www.handelszeitung.ch.

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Wie sieht es aufseiten Kunden aus, die trotz allem munter Verbrenner kaufen?

Wir haben gesehen, wie sich in Europa die Energiepreise massiv verändert haben. Darauf reagieren die Konsumenten sensibel. Ich denke, das erklärt einen Teil der Verbrenner-Käufe. Viele Kunden fahren ihr Fahrzeug zwei, drei Jahre. Gerade leasende Kunden wechseln häufig das Modell. Ergo ist das Jahr 2035 schlicht noch zu weit entfernt.

Alleine auf der Elektrowelle reitet Porsche jedoch nicht. Wer ist die Konkurrenz? An wem messen Sie sich?

Für uns ist die härteste Währung die Meinung unserer Kunden. Daran orientieren wir uns. Wir versuchen zu antizipieren, wie sich die Kundenwünsche in der Zukunft verändern. Porsche ist bekannt für Innovationen. Wir sind an vielen Stellen Pioniere, bringen neue technische Lösungen in die Fahrzeuge. Andere Marken folgen uns. Das wiederum spornt uns an, die nächste Innovation zu präsentieren.

Wer folgt Porsche?

Wir versuchen in unserer Nische, die Fahrzeuge vom Design über die Performance bis hin zu den Individualisierungsmöglichkeiten so zu positionieren, dass wir uns vom Wettbewerb abheben und den Kunden ihre Träume erfüllen.

Sie nennen mir keine Namen. Dann wechseln wir auf die andere Seite: Wer fährt Porsche?

Männer und Frauen – was mich enorm freut!

In welchem prozentualen Verhältnis heute im Vergleich zu früher?

Das hängt vom Markt ab. Generell fahren immer mehr Frauen einen Porsche. Etwa in China. Dort sind bereits mehr als 40 Prozent der Kunden weiblich. Ob Mann oder Frau: Porsche ist für viele ein langgehegter Traum. Die Menschen sagen: Wenn ich mal einen Punkt in meinem Leben erreicht habe, an dem ich mir dieses Fahrzeug leisten kann, habe ich das Gefühl, es geschafft zu haben. Ich feiere das und gönne mir dieses Produkt.

Also, Geschlecht eigentlich egal, Hauptsache gutbetucht?

Der Grundgedanke ist bei allen gleich: Spass haben beim Autofahren. Viele schätzen es auch, mit einem Porsche nicht nur ein Produkt zu besitzen, sondern zu einer Community zu gehören. Fahren Sie Motorrad?

Nein – aber ich bin schon mitgefahren.

Dann ist Ihnen sicher aufgefallen: Begegnen sich Motorradfahrer, grüssen sie einander mit einem Handzeichen. Auch wenn Sie nicht wissen, wer da sitzt und fährt. Aber Sie grüssen sich. So ist es bei Porschefahrern auch.

Welches Begrüssungsritual haben «Porscheaner»?

Man lächelt sich zu oder gibt sich ein anerkennendes Nicken. Egal, ob Youngtimer, Oldtimer, SUV oder Cabrio.

Man weiss, dass man etwas Schönes besitzt?

Genau. Es sind in der Regel Menschen, die schönes Design schätzen. Ich zum Beispiel freue mich jeden Morgen, in meinen Porsche 911 zu steigen und ins Büro zu fahren. Da geht mein Herz auf, da lache ich, da habe ich Energie.

Welchen Porsche fährt Frau Frenkel?

Einen lavaorangen 911 Turbo S als Cabriolet.

Wie reagieren die Leute, wenn Sie mit dem 911er vorfahren? Und wie fiele die Reaktion aus, wenn Sie mit einem Cayenne oder einem Taycan vorfahren würden?

Ich muss sagen, ich bekomme nur positive Reaktionen. Wenn ein Taycan lautlos vorrollt, drehen sich noch einige Leute mehr nach dem Fahrzeug um. Aber egal welches Modell – was verbindet, ist das Lächeln.

Und neuerdings auch Uhren, Kleidung oder Fahrräder?

Der Design-Vater des 911 ist Ferdinand Alexander Porsche. Ihn hat Design und Funktionalität fasziniert, auch ausserhalb des Fahrzeugs. Er reduzierte alles aufs Essenzielle, dafür in Topqualität. Dieses Design-Vermächtnis von F.A. Porsche setzen wir heute in den von Ihnen genannten Bereichen ein. Sie können sich etwa eine individualisierte Uhr von Porsche Design passend zu ihrem Fahrzeug produzieren lassen.

Oder ist die Porsche-Uhr oder das Porsche-Fahrrad die günstige Alternative zum Taycan in der Garage?

Es kann eine Alternative oder auch eine Ergänzung sein. Viele Porsche-Fahrer zeigen heute ihre Uhr statt des Autoschlüssels. Dann weiss man genau, welchen Porsche sie fahren.

Die Uhren werden meines Wissens in Solothurn von Porsche Design Timepieces produziert. Wie sieht es bei den Autos aus – wie viel Schweiz steckt in einem Porsche?

Wir haben viele Schweizer Lieferanten. Ich möchte aber keine Namen nennen. Für uns ist es wichtig, dass sie in ihrem Metier Experten sind, zuverlässig Qualität liefern. Und da sind wir mit unseren Partnern in der Schweiz zufrieden.

Aber kann man sagen, dass in jedem Porsche irgendwo ein Stück weit Schweiz drinsteckt?

Aus historischer Sicht steckt in jedem Porsche ein Stück Schweiz. Neben finanzieller Unterstützung aus der Schweiz war auch die erste Person weltweit, die einen Seriensportwagen von Porsche kaufte, eine Schweizerin.

Wer war sie und was kaufte sie?

1948 kaufte die junge Zürcherin Jolantha Maria Tschudi ein dunkelblaues 356 Cabriolet mit einer Karosserie der Gebrüder Beutler, den 356/2. Sie war Sportfliegerin und Afrikaforscherin – und die erste Kundin unserer damals noch jungen Sportwagenmarke.

Eingangs sprachen wir darüber, dass Sie während der Pandemie starteten. Seither reihte sich Krise an Krise: die Corona-Krise, der Ukraine-Krieg, die Energie- und Halbleiterkrise. Die Supply Chain ist gefordert. Wie gehen Sie als Beschaffungsvorständin damit um?

Die Situation war herausfordernd und gab den Anstoss, unsere Lieferketten zu prüfen. Denn trotz gültiger Verträge hiess es teilweise, dass einzelne Produkte nicht mehr lieferbar waren und wir deshalb temporär nicht fertigen konnten. Als Resultat haben wir das gesamte Portfolio analysiert und geschaut, wo es Abhängigkeiten und Risiken gibt.

Das Resultat der Analyse?

Es gibt keine einheitliche Lösung für alles. Aber Teilschritte sind beispielsweise der Aufbau von Lagerbeständen, um Unterbrechungen für gewisse Zeit zu puffern. Oder die Möglichkeit, für einzelne Komponenten eine zweite Quelle zu eröffnen. Sollte etwas passieren, können wir in relativ kurzer Zeit auf einen anderen Standort ausweichen und sicherstellen, dass wir weiter produzieren können. Es ist ein Blumenstrauss an Massnahmen, den wir aufgesetzt haben.

Trauen Sie dem Just-in-time-System nicht, dass Sie parallele Systeme aufbauen?

Das kann man nicht pauschal beantworten. Es gibt Komponenten, die wir just in time oder fast just in time brauchen, weil sie bei uns im Prozess weiterbearbeitet werden. Beispielsweise Karosserieteile, die einen Kleber haben, der nur eine gewisse Zeit klebt. Oder die Batterien für den Taycan, die wegen des Ladezustandes nicht allzu lange gelagert werden sollten. Da benötigen wir die Sicherheit, dass wir die Teile zur richtigen Zeit zur Verfügung stehen haben.

Sie bearbeiten nicht nur die Lieferkette – auch im Bereich E-Fuels haben Sie viel bewegt.

Ausgangspunkt waren unsere Überlegungen, wie wir zum Klimaschutz beitragen können. Der wichtigste Ansatz ist, Elektroautos auf die Strasse zu bringen. Der zweite Hebel sind E-Fuels. Für uns sind sie eine gute Ergänzung zur Elektromobilität. Denn nicht der Motor, sondern der Kraftstoff ist das Problem. Wird Kraftstoff verbrannt, entsteht CO2 fossilen Ursprungs. Also muss der Kraftstoff grün werden.

Erste Tests mit grünem Kraftstoff laufen erfolgreich – im Süden von Chile. Warum dort und nicht hier in Europa?

Die Herstellung von E-Fuels ist sehr energieintensiv. Zuerst wird Wasser in einem Elektrolyseur in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Zusammen mit CO2 entsteht in mehreren Schritten synthetischer Kraftstoff. Um den Prozess nahezu CO2-neutral zu betreiben, muss erneuerbare Energie 24 Stunden am Tag verfügbar sein. Dafür eignet sich Wind sehr gut. Im chilenischen Punta Arenas weht der Wind stark und so konstant, dass ein Windrad die drei- bis viermal höhere Energieausbeute hat als in Europa. Und noch wichtiger: Die nachhaltige erneuerbare Energie ist in Chile im Überfluss vorhanden. Denn Patagonien ist sehr dünn besiedelt. Dort leben mehr Schafe als Menschen. Es gibt kaum Industrie. Wir nehmen die erneuerbare Energie also niemandem weg.

Aber preislich ist der E-Fuel noch massiv höher als die fossilen Kraftstoffe?

Das ist richtig. In Chile haben wir mit internationalen Partnern eine Pilotanlage aufgebaut. Wir sind die Ersten, die zeigen, dass der Prozess im industriellen Massstab funktioniert. Das gab es bisher noch nicht. Nun geht es darum, die Anlage zu skalieren. Perspektivisch könnten in Chile dann rund 550 Millionen Liter pro Jahr produziert werden.

Das wären wie viele Liter im Verhältnis zum Total des Gesamtverbrauchs?

Sehr wenig, da das Projekt noch in der Pilotphase ist. Es gibt mehr als 1,3 Milliarden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor weltweit.

Und was muss sich ändern, damit der Kraftstoff an Beliebtheit gewinnt?

Der Preis von Kraftstoff setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen: unter anderem dem Herstellungspreis, Logistikkosten sowie Steuern und Abgaben. Bei Letzterem ist der Gesetzgeber gefragt. Die Regierung sollte Rahmenbedingungen schaffen, um Innovationen wie synthetische Kraftstoffe zu fördern. Dann könnten E-Fuels perspektivisch zu wettbewerbsfähigen Preisen angeboten werden.

Frau Frenkel, Sie sind an wahnsinnig vielen Fronten aktiv. Sie tragen viel Verantwortung, sind ständig unterwegs. Wenn Sie mal eine ruhige Minute haben, wie entspannen Sie sich?

Mir macht meine Arbeit viel Spass. Auch in meiner Freizeit beschäftige ich mich gerne mit Job-Themen. Es gibt keinen Unterschied zwischen Barbara Frenkel bei der Arbeit und Barbara Frenkel zu Hause. Wichtig ist mir aber auch die Familie. Ein Abendessen pro Woche mit der Familie ist in meinem Terminkalender immer fest eingeplant.

Und doch – Sie gehen doch auch laufen oder fahren Fahrrad?

Ich tauche wahnsinnig gerne. Das war zwar in der Corona-Zeit nicht möglich – da habe ich es im Bodensee probiert, aber es war sehr kalt und dunkel. Ich gehe lieber wieder an einen Ort mit mehr Licht, mehr Sonne und mehr bunten Fischen. Und ich gehe gern mit meiner Schäferhündin laufen. Sie hat einen sturen Kopf. Ihr ist es egal, wer die Leine hält. Ob das eine Vorständin ist, mein Kind oder mein Mann. Sie lebt im Hier und Jetzt – das erdet.

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