Plötzlich standen Feriengäste vor der Türe
Booking-Betrüger verwenden echte Zürcher Wohnadresse

Besondere Abzockerei in Zürich: Betrüger verwenden für ein gefälschtes Booking-Inserat die echte Wohnadresse eines unbeteiligten Mannes. Dieser versucht lange erfolglos, das Buchungsportal zu kontaktieren.
Publiziert: 03.08.2023 um 15:53 Uhr
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Aktualisiert: 04.08.2023 um 13:46 Uhr

Schock für einen Zürcher: Plötzlich standen Feriengäste vor seiner Haustüre, die behaupteten, seine «Ferienwohnung» gebucht zu haben. Getan hätten sie dies über die beliebte Buchungsplattform Booking, auf der neben regulären Hotels auch Ferienunterkünfte inseriert werden. Nur blöd, war das dort beworbene, überaus attraktive Angebot ein Fake. Die Gäste wurden Opfer eines Betruges.

Der beschriebene Fall, der im Herbst 2021 geschah, schilderte der an der Adresse wohnhafte Mann dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Einer der angereisten Männer habe ihm damals auch das Angebot gezeigt, schildert der Zürcher im Mail an SRF. Darin war seine Wohnadresse aufgeführt.

Die Fotos der angepriesenen Unterkunft stammten jedoch keineswegs vom tatsächlichen Standort. Auch war das Angebot bereits mit dem Hinweis versehen, dass es auf Booking nicht gebucht werden könne. Auf Anfrage von SRF teilt Booking mit, dass dies bedeute, dass das Objekt im Rahmen einer internen Überprüfung bereits gesperrt worden sei.

Booking-Betrüger verwendeten für ein Fake-Inserat die echte Wohnadresse eines Zürchers.
Foto: IMAGO/Sipa USA
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Kontaktaufnahme mit Booking schwierig

Den Feriengästen half der Zürcher bei der Suche eines nahegelegenen Hotels. Die Kontaktaufnahme mit der Buchungsplattform verlief für ihn jedoch schwierig: «Ich war ja weder Vermieter noch Kunde und konnte mich somit mit keiner Inserate- oder Buchungsreferenz anmelden», schrieb der Mann an SRF. Auf sein Mail an Booking habe er keine Antwort erhalten.

Auch weitere Versuche liefen erfolglos: Der Kundendienst sicherte ihm zwar telefonisch zu, dass das Fake-Angebot gelöscht werde. Während langer zwei Monate passierte danach jedoch gar nichts. Eine erneute telefonische Beschwerde und auch ein Brief an den Booking-Hauptsitz in Amsterdam blieben unbeantwortet. Schlussendlich gab er entnervt auf. Als er dann ein Jahr später doch noch einmal nachschaute, war das Angebot endlich gelöscht.

Solche Fake-Angebote seien äusserst selten, teilt Booking gegenüber SRF mit. Weiter erklärt das Unternehmen, dass es sein Ziel sei, «potenziell verdächtige Einträge schnell zu untersuchen». Dass es im vorliegenden Fall nicht geschah, tue Booking leid. Zudem gibt das Portal zu: «Die tatsächliche Entfernung hätte schneller erfolgen müssen.» (sak)

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