Pläne für Olympische Spiele
Ex-Sextoy-Chef wird Curler – aber nicht für die Schweiz!

Die Schweiz schwitzt, er plant für die Olympischen Winterspiele. Ex-Erotik-Unternehmer Alan Frei wird Curler. Aber nicht für die Schweiz.
Publiziert: 12.07.2023 um 16:14 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2024 um 15:13 Uhr
Andreas Güntert
Handelszeitung

Mag in den aktuellen Hundstagen irgendjemand an Wintersport denken? Alan Frei dürfte einer dieser wenigen Menschen sein. Der Unternehmer, der 2020 sein Sextoy-Startup Amorana gewinnbringend an die britische Lovehoney Group verkaufen konnte, trainiert für die Olympischen Spiele von 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo.

Dass er zum Olympioniken werden will, war für Frei schon länger klar. In einem Interview mit der «Handelszeitung» im Oktober 2021 machte sich der Unternehmer, der vor dem Amorana-Erfolg mit fünfzig anderen Geschäftsideen gescheitert war, bereits erste Gedanken dazu. Sein Pitch damals: «Was ich natürlich weiss: 2026 werde ich 44 Jahre alt und dabei jedem 22-jährigen Athleten unterlegen sein. Aber es gibt Exotenregeln. In verschiedensten Sportarten gibt es bezüglich Teilnehmende pro Land keine Limiten.»

Freis Sportarten-Research ergab damals: «Für Bob, Langlauf, Biathlon und Rodeln gibt es keine beschränkte Anzahl. Beim Skeleton etwa sind 25 Startplätze vorgesehen, die Topnationen erhalten bloss drei. Und beim Langlauf können unbegrenzt viele Nationen mitmachen.»

Der Gründer von Amorana, Alan Frei, hat ambitionierte Pläne für die Olympischen Winterspiele.
Foto: Samuel Truempy
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Artikel aus der «Handelszeitung»

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Hobby-Olympioniken als Stars

Jetzt steht Freis Sportart fest. Eine, die Ende 2021 noch nicht auf seiner offiziellen Longlist stand: Nach längerer Evaluation hat sich einer der buntesten Hunde der Schweizer Startup-Szene für Curling entschieden. Dass Frei in dieser Disziplin eher noch zu den Novizen zählt, mag zunächst etwas an jene karibischen Sportsfreunde erinnern, die 1988 mit der ersten jamaikanischen Bobmannschaft bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary an den Start gingen. Was später von Disney zum Film «Cool Runnings» verarbeitet wurde.

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Ebenfalls 1988 wurde in Calgary Michael «Eddie» Edwards zur Berühmtheit. Nicht weil der britische Skispringer so stark performte. Sondern weil er unbedingt Olympionike werden wollte und als «Eddie the Eagle» spektakulär auf dem letzten Platz landete. Dafür aber mitten in den Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer. Auch Edwards kam zu filmischen Ehren, im Biopic «Eddie the Eagle – Alles ist möglich».

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Alan Frei tritt für die Philippinen an

Aber zurück zum Schweizer Wannabe-Olympioniken Frei. Dass der Unternehmer bisher noch als Curlingnovize gilt, muss für die Olympischen Spiele 2026 kein Hindernis sein. Erstens hat Frei noch viel Zeit zum Trainieren. Wichtiger aber: Der schweizerisch-philippinische Doppelbürger muss sich nicht mit der hiesigen Elite messen. Er wird sich nämlich nicht für die Schweiz, sondern für die Philippinen auf Glatteis wagen.

Dies zusammen mit einer schweizerisch-philippinischen Equipe, die einen beachtlichen Track-Record mitbringt. Die Berner Curlingspieler Marc und Enrico Pfister haben in ihrer Disziplin WM-Erfahrung, und auch Christian Haller bringt Curlingaktivwissen von über 25 Jahren aufs Eis.

Während sich in diesen verrückt heissen Juli-Tagen die gefühlte halbe Schweiz im Müssiggang übt, arbeitet Frei an seinem Kampfgewicht. Dies teilte er seinen Followern in seinem Newsletter kürzlich so mit: «Ich habe meine Gesundheit verbessert und seit Anfang des Jahres elf Kilogramm abgenommen.»

Hit and Roll: Das schweizerisch-philippinische Curlingteam mit Enrico Pfister, Marc Pfister, Alan Frei und Christian Haller (von links nach rechts).
Foto: ZVG/Instagram
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