«Pharma für alle»
Schweizer wollen Sandoz für einen Franken kaufen

Novartis möchte seine Generika-Sparte Sandoz verkaufen. Die Organisation «Pharma für alle» macht dem Konzern ein Angebot: Sie bietet ihm einen Franken.
Publiziert: 05.03.2023 um 00:43 Uhr
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Aktualisiert: 05.03.2023 um 11:00 Uhr
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Danny SchlumpfRedaktor SonntagsBlick

In der Schweiz sind über 1000 Medikamente nicht mehr erhältlich. Die Preise von neuen Präparaten schiessen in die Höhe. Einzelne Therapien kosten Millionen.

Für Beat Ringger (67), Autor des Buchs «Pharma fürs Volk», sind es Symptome einer Systemkrise: «Die Versorgung ist akut gefährdet, weil die Pharmakonzerne nur noch den Aktionären dienen – und diese immer mehr verlangen.» Deshalb würden sie sich aus zentralen Bereichen wie der Antibiotika-Entwicklung zurückziehen. «Das Resultat ist eine weltweite Arzneimittelkrise.»

Jetzt will Ringger gegensteuern – mit der Organisation «Pharma für alle». Ihr Ziel: eine öffentliche Arzneimittelversorgung. Den Anfang will Ringger in Basel machen. Dort will sich Novartis-Chef Vas Narasimhan (46) von der Generika-Sparte Sandoz trennen. Kommende Woche macht «Pharma für alle» ihm ein Angebot. Allerdings: «Wir offerieren nur einen symbolischen Franken», sagt Ringger.

Beat Ringger will mit der Organisation «Pharma für alle» die Generika-Sparte Sandoz von Novartis übernehmen.
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Warum sollte der Konzern darauf eingehen? «Novartis hat seit 2001 rund 200 Milliarden Franken Gewinn erzielt», sagt Ringger. «Das Geld kommt von den Steuerzahlern und Versicherten. Jetzt soll der Konzern der Öffentlichkeit etwas zurückgeben.»

Politische Unterstützung kriegt Ringger von Links-Grün. SP-Nationalrätin Barbara Gysi (58) sagt: «Medikamente müssen auch hierzulande entwickelt und produziert werden – und zwar zu bezahlbaren Preisen, ohne riesige Profite.»

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