Swatch-Chef Nick Hayek (65) äusserte sich erstmals laut über seine Nachfolge. Dabei bringt er seinen Neffen Marc A. Hayek (49) ins Spiel: «Marc macht einen super Job. Er hat ohne Zweifel das Potenzial, die Swatch Group erfolgreich zu führen», sagt er im Interview mit der «Bilanz». Eine Verpflichtung dazu gebe es aber nicht: «Vielleicht möchte er etwas ganz anderes machen. Er soll sich nicht gezwungen fühlen.»
Wie tickt Neffe Marc? Seit Jahren wird er von den Medien als der kommende Mann beim weltgrössten Uhrenhersteller gehandelt. Der 49-Jährige sitzt seit 2005 in der Konzernleitung der Swatch Group. Er studierte in den USA Marketing, danach arbeitete er für die Marketingabteilung von Swatch. Der ehemalige Schweizermeister im BMX-Radsport liebt das Tempo. 2011 hat er mit seinem Lamborghini auf dem Hockenheim-Ring erstmals den Meistertitel bei den Amateuren in der Autorennserie GT Masters eingefahren.
Zwischenzeitlich verliess er das Unternehmen und führte als selbständiger Unternehmer das «Colors» in Zürich, ein Gastlokal mit Restaurant, Weinbar und Rauchersalon. Nach drei Jahren holte ihn der damalige Blancpain-Direktor Jean-Claude Biver (70) als Marketingchef und Vizedirektor.
«Ich bekam en passant vieles mit»
Marc A. Hayek ist der Sohn von Nayla Hayek (69), die seit dem Tod ihres Vaters Nicolas G. Hayek (1928–2010) Verwaltungsratspräsidentin der Swatch Group ist. Marc wuchs nach der Scheidung seiner Eltern ab dem dritten Lebensjahr bei seinen Grosseltern auf. Swatch-Gründer Nicolas G. Hayek ist sein Grossvater, der heutige Swatch-Group-CEO Nick Hayek ist der Onkel von Marc.
Marc hatte eine sehr enge Beziehung zu seinem Grossvater: «Ich erinnere mich, wie mein Grossvater zu Hause am Tisch sass und das Budget bearbeitete. So bekam ich en passant vieles mit, was vielleicht zur Folge hatte, dass ich mich heute gern mit Zahlen befasse», sagte er einmal in einem Zeitungsinterview.
Auf die Frage, ob er sich den Job als Nachfolger seines Onkels Nick zutrauen würde, antwortete Marc Hayek: «Sollte es eines Tages so weit kommen, dass es mich dort braucht, und sollte der Verwaltungsrat das so wollen: dann ja.» Man habe ihn jedoch nie dazu gedrängt, in die Fussstapfen des Grossvaters oder des Onkels zu treten.
