So verschärfen unsere Nachbarländer wegen Omikron
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Silvesterparty abgesagt:So verschärfen unsere Nachbarländer wegen Omikron

Pandemie-Hammer in Italien, Schweden & Co.
So streng verschärft Europa die Corona-Massnahmen

Kurz vor den Festtagen verschärfen etliche Länder Europas die Corona-Massnahmen. Grund dafür sind die steigenden Fallzahlen und das Aufkommen der Omikron-Variante. Was neu wo gilt? Blick hat die Übersicht.
Publiziert: 24.12.2021 um 09:43 Uhr
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Aktualisiert: 24.12.2021 um 14:24 Uhr

Italien

Die italienische Regierung verschärft die Corona Regeln im ganzen Land. Unter anderem wird die Maskenpflicht ausgeweitet: Neu muss auch im Freien ein Mund-/Nasenschutz getragen werden. Im Kino, im ÖV oder im Fussball-Stadion gilt eine FFP2-Pflicht. Clubs müssen bis Ende Januar schliessen. Konzerte und Feste im Freien sind ebenfalls verboten.

Weiter beschloss die italienische Regierung eine Verkürzung des Impf-Zertifikats. Das Zertifikat soll ab Februar nur noch sechs statt neun Monate gültig sein. Die Auffrischungsimpfung gibt es dafür schon nach vier Monaten. Der möglicherweise abnehmende Schutz vor einer Omikron Infektion nach nur zwei Impfdosen, bewegte die italienische Regierung zu diesem Schritt.

Die Corona Lage in Italien hatte sich zuletzt verschärft. So meldet an die Behörden gestern fast 45'000 neue Fälle. Ein neuer Rekord. Allerdings wurde in den letzten Tagen auch mehr getestet.

Portugal hat eine der höchsten Impftquoten Europas. Trotzdem ist die Lage angespannt. Das öffentliche Leben wird über die Festtage eingeschränkt.
Foto: keystone-sda.ch
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Deutschland

Die verschärften Corona-Regeln in Deutschland gelten erst nach Weihnachten. Spätestens ab 28. Dezember soll generell eine Obergrenze von zehn Personen für Privattreffen gelten. Bundeskanzler Olaf Scholz verständigte sich mit den Ministerpräsidenten der Länder am Dienstag zudem auf die Schliessung von Clubs und Diskotheken und leere Ränge bei Fussballspielen und anderen Grossveranstaltungen.

Clubs und Diskotheken müssen bundesweit geschlossen werden, Tanzveranstaltungen sind verboten. Dies war bisher schon in vielen Bundesländern der Fall, wurde aber von einigen Ländern anders gehandhabt. Mit grosser Silvesterparty wird also nix.

Neben den neuen Beschränkungen soll die Impfkampagne weiter vorangetrieben werden – auch während der Weihnachtstage und zwischen den Feiertagen. Bis Ende Januar werden 30 Millionen weitere Auffrischimpfungen angestrebt

Frankreich

Auch Frankreich hat mit 91'608 Neuansteckungen an einem Tag einen Höchstwert seit Beginn der Corona-Pandemie verzeichnet. Laut Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran sei die Omikron-Variante stark im Umlauf.

Auch der Inzidenzwert kletterte in Frankreich in den vergangenen Wochen immer weiter nach oben. Zuletzt steckten sich landesweit auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb einer Woche etwa 565 Menschen an. Deutschland stuft Frankreich aktuell als Hochrisikogebiet ein.

Frankreichs Regierung will angesichts der drastisch steigenden Zahlen die Zugangsregeln für die Gastronomie und Kulturbetriebe ändern. Zurzeit gilt dort sowie an zahlreichen weiteren Orten 3G. Künftig soll ein negativer Test nicht mehr ausreichen – Frankreich will 2G einführen. Ein entsprechendes Gesetz will die Regierung in einer Sondersitzung am Montag auf den Weg bringen, es soll Mitte Januar verabschiedet werden.

Spanien

In Spanien war die Zahl der Neuinfektionen jüngst wieder in die Höhe geschnellt. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 486. Viele Erkrankte weisen allerdings wegen der hohen Impfquote von 80 Prozent keine oder nur milde Symptome auf.

Die Regierung und die meisten autonomen Gemeinschaften setzen auf eine Beschleunigung der Dritt-Impfungen, eine Maskenpflicht auch wieder im Freien und eine personelle Verstärkung der Gesundheitseinrichtungen. Nur Katalonien ordnete eine nächtliche Ausgehbeschränkung, die Schliessung des Nachtlebens und die Begrenzung der Teilnehmer an privaten Treffen an.

Portugal

Die Regierung in Portugal hatte angesichts stark steigender Corona-Zahlen für Silvester geplante Einschränkungen des öffentlichen Lebens vorgezogen. Ab dem 25. Dezember wird die Arbeit von zu Hause überall dort, wo es möglich ist, zur Pflicht.

Diskotheken und Bars müssen schliessen. Der Schulunterricht wird nach Neujahr später als sonst – erst am 10. Januar – wieder beginnen. Trotz einer hohen Impfquote von rund 90 Prozent ist die Sieben-Tage-Inzidenz in dem beliebten Ferienland aber auf 327 gestiegen.

Das portugiesische Fremdenverkehrsamt betonte, Portugal habe die eigentlich erst für Januar geplanten Einschränkungen des öffentlichen Lebens vorgezogen, um die Ausbreitung der Virusvariante Omikron zu bekämpfen.

Österreich

Unser Nachbarland verzeichnete zuletzt eine weiter sinkende Zahl von Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Die Sieben-Tage-Inzidenz fiel zu Beginn der Woche unter den Wert von Deutschland. Die Entwicklung ist Folge eines dreiwöchigen Lockdowns. Seit Montag sind auch in Wien als letztem Bundesland die Lokale und Hotels wieder geöffnet.

Ebenfalls seit Montag gilt als Vorsorge gegen die Ausbreitung der Omikron-Variante allerdings für die Einreise 2G plus. Wer zweifach geimpft oder genesen ist, braucht zusätzlich einen PCR-Test. Nur wer bereits eine Auffrischungsimpfung hat, darf ohne weiteres einreisen.

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Finnland

In Finnland müssen Beizen an Heiligabend um 21.00 Uhr schliessen. Finnland verzeichnet rekordhohe Infektionszahlen. Deshalb werden ab dem 28. Dezember weitere Beschränkungen für Restaurants und Gastronomiebetriebe gelten – unter anderem Einschränkungen im Alkoholverkauf.

Touristen, die nach Finnland reisen wollen, müssen nach den neuen Vorschriften einen negativen Corona-Test vorweisen, dies unabhängig vom Impfstatus. Zudem wird Universitäten geraten, auf Onlineunterricht umzustellen.

Schweden

Schweden ging in der Corona Pandemie stets einen anderen Weg. Auf Massnahmen wurde weitestgehend verzichtet. Jetzt sieht aber auch Schweden die Schraube an. Seit dem 23. Dezember gilt eine allgemeine Empfehlung fürs Homeoffice. Und bei Veranstaltungen mit bis zu 500 Teilnehmern müssen Sitzplätze für das Publikum garantiert sein. Bei Veranstaltungen mit mehr als 500 Personen müssen die Teilnehmer ein Zertifikat vorlegen. In Geschäften und Einkaufszentren gelten neu Maximalbeschränkungen.

In Kneipen gilt neu eine Sitzpflicht, wenn nicht mindestens ein Meter Abstand eingehalten werden kann. Silvesterpartys fallen mit dieser Regel komplett ins Wasser. Einzige Möglichkeit: Private Feiern. Da gilt eine Obergrenze von 50 Gästen.

Tschechien

Tschechien verschärft ab Montag die Einreisebestimmungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Auch geimpfte oder genesene Erwachsene, brauchen dann vor dem Grenzübertritt einen negativen PCR-Test. Nur wer bereits eine Booster-Impfung bekommen hat von der Testpflicht befreit. Das gilt auch für ungeimpfte Kinder unter zwölf Jahren. Jugendlichen bis 18 Jahren genügt weiterhin die zweite Impfung.

Die Testpflicht für Erwachsene ohne dritte Impfung gilt unabhängig vom Herkunftsland. Schon am Mittwoch hatte die neue tschechische Regierung beschlossen, den in der Nacht auf 26. Dezember auslaufenden Notstand nicht zu verlängern. Damit fallen ab Sonntag einige Ausgangsbeschränkungen weg. (gif/SDA)

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