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Online-Vermittler im BLICK-Vergleich
So kommen Sie zur günstigsten Hypothek

Hypotheken online vermitteln – in der Schweiz noch ein Nischengeschäft. Doch das Potenzial ist riesig. Deshalb lancieren nun auch Banken eigene Plattformen. BLICK vergleicht die grössten Anbieter.
Publiziert: 23.08.2020 um 23:08 Uhr
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Aktualisiert: 06.10.2020 um 09:14 Uhr
Dorothea Vollenweider

Letztes Jahr hatten Online-Hypotheken in der Schweiz einen Marktanteil von 3,1 Prozent. Das ist nicht viel, könnte man sagen. Oder man dreht den Spiess um und stellt fest: Das Wachstumspotenzial ist enorm – und der Markt riesig und stetig wachsend. Das Hypothekarvolumen der Schweiz liegt deutlich über einer Billion Franken. Das zeigen aktuelle Zahlen der Schweizerischen Nationalbank (SNB).

In vielen Ländern Europas sind Online-Hypotheken längst gang und gäbe. In Deutschland beträgt ihr Anteil 45, in Frankreich 65 und in England 75 Prozent. Diese Zahlen des Unternehmensberaters McKinsey lassen erahnen, wie gross das Wachstumspotenzial in der Schweiz tatsächlich ist.

Banken wollen ein Stück vom Kuchen

«In diesem Markt geht es um riesige Summen», sagt Andreas Dietrich (44), Experte für Digital Banking an der Hochschule Luzern. «Bereits eine kleine Nische reicht für ein gutes Geschäft aus.» Das haben auch Schweizer Banken realisiert. Erst vor kurzem lancierte die UBS eine eigene Plattform für Online-Hypotheken namens Key4. Die Postfinance mischt mit der Valuu-App bereits seit 2019 mit. Raiffeisen Schweiz will im kommenden Jahr nachziehen.

Das Hypothekarvolumen in der Schweiz beträgt über eine Billion Franken. Das zeigen Zahlen der Schweizerischen Nationalbank (SNB).
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Dass UBS und Postfinance auf den Plattformen nicht nur ihre eigenen Produkte vermarkten, sondern auch diejenigen anderer Banken, Versicherungen, Pensionskassen oder Anlagestiftungen, lässt aufhorchen.

Die Hypothekenvermittler unterscheiden sich

Das Ziel der neuen Hypotheken-Apps der Banken: Innert fünf Minuten soll der Kunde eine Finanzierungsofferte auf seinem Smartphone haben. Die Apps sind sehr einfach gehalten: Die Finanzierung kann in wenigen Schritten angefragt werden. Der Kunde muss lediglich die Kreditsumme, den Wert der Immobilie und das Haushaltseinkommen eingeben – und schon erhält er Offerten verschiedener Anbieter.

Solche oder ähnliche Abläufe bieten auch Hypothekenvermittler wie Hypoplus oder Financescout24 der Ringier-Gruppe. Ein Vergleich zeigt, dass die Anzahl Kreditanbieter pro Plattform stark variiert. Und es gibt weitere Unterschiede: Einige Plattformen vermitteln nur, andere beraten telefonisch oder gar persönlich in eigenen Filialen. Die meisten verdienen ihr Geld durch eine Vermittlungsprovision, die den Anbietern verrechnet wird. Andere beziehen eine einmalige Gebühr beim Kunden.

Die Plattform ist der Königsweg

«In der Schweiz gibt es derzeit sechs grosse Hypothekenvermittler», sagt Digital-Banking-Experte Dietrich. Und meint damit jene, die Finanzierungsmöglichkeiten mehrerer Anbieter im Angebot haben. Dabei handelt es sich um Moneypark, Hypoplus, Financescout, Hypotheke.ch, Valuu und Key4. Wobei es bei diesen einige Unterschiede zu beachten gibt. BLICK hat den grossen Vergleich gemacht.

Der derzeitige Marktführer unter den Vermittlern ist Moneypark mit einem Hypothekarvolumen von über drei Milliarden Franken pro Jahr. Geht es nach der UBS, soll sich das bald ändern. «Wir streben die Marktführerschaft in diesem Bereich an», sagt UBS-Schweiz-Chef Axel Lehmann (61) bei der Lancierung der neuen Immobilienplattform. Die Message ist klar, die grossen Vorbilder auch: Es sind Plattformen wie Google, Amazon und Alibaba.

Der Kunde will vergleichen können

Denn heute führt kein Weg mehr an Plattformen vorbei – darin sind sich die grossen Player einig. «Die Plattform ist der Königsweg», sagt Martha Böckenfeld, Head Digital Platforms & Marketplaces der UBS. Das zeigt auch eine repräsentative Umfrage von Moneypark. Demnach suchen schweizweit nur noch knapp 70 Prozent ihre Hausbank für eine Finanzierungsberatung auf. Über 10 Prozent kontaktieren mittlerweile einen Hypothekarvermittler.

Dabei geht es nicht nur um die Digitalisierung, sondern auch um die Art, wie wir einkaufen. «Das Einkaufsverhalten hat sich geändert, heute will der Kunde alles vergleichen», sagt Stefan Heitmann (43), CEO von Moneypark. Er fühlt sich durch die neue Konkurrenz in seinem Geschäftsmodell bestätigt. «Wollen Banken wachsen, müssen sie sich für ein breiteres Produkteangebot öffnen», ist Heitmann überzeugt.

Hypotheke.ch

Auf der Vermittlungsplattform Hypotheke.ch bezahlt der Kunde eine einmalige Gebühr von 119 Franken. Die Plattform wird also nicht durch eine Provision von den Kreditgebern finanziert. Es handelt sich um einen reinen Online-Dienst – persönliche Beratung nicht inklusive. Diese wird vom Partnerunternehmen Vermögenspartner AG übernommen, kostet aber nochmals 180 Franken pro Stunde. Hypotheken werden online verbindlich abgeschlossen. Der Vergleichsdienst hat Angebote von 17 Kreditgebern. Die Website ist seit 2019 online. Das Volumen der vergebenen Hypotheken ist nicht bekannt.

Auf der Vermittlungsplattform Hypotheke.ch bezahlt der Kunde eine einmalige Gebühr von 119 Franken. Die Plattform wird also nicht durch eine Provision von den Kreditgebern finanziert. Es handelt sich um einen reinen Online-Dienst – persönliche Beratung nicht inklusive. Diese wird vom Partnerunternehmen Vermögenspartner AG übernommen, kostet aber nochmals 180 Franken pro Stunde. Hypotheken werden online verbindlich abgeschlossen. Der Vergleichsdienst hat Angebote von 17 Kreditgebern. Die Website ist seit 2019 online. Das Volumen der vergebenen Hypotheken ist nicht bekannt.

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Hypoplus

Der Hyothekenvermittler Hypoplus gehört zum Online-Vergleichsdienst Comparis. Es gibt ihn seit 2013. Auf der Internetseite von Hypoplus können Hypotheken verschiedener Anbieter verglichen werden. Auch eine Hypothekaranfrage kann online verschickt werden. Kundengespräche und das Einholen von Offerten finden jedoch telefonisch oder bei einem persönlichen Gespräch statt. Hypoplus hat eine Filiale in Zürich. Bei Abschluss einer Hypothek bezahlen Kreditgeber eine Provision. Für Kunden ist der Dienst gratis. Die Anzahl Anbieter und das Volumen der vergebenen Hypotheken ist nicht bekannt.

Der Hyothekenvermittler Hypoplus gehört zum Online-Vergleichsdienst Comparis. Es gibt ihn seit 2013. Auf der Internetseite von Hypoplus können Hypotheken verschiedener Anbieter verglichen werden. Auch eine Hypothekaranfrage kann online verschickt werden. Kundengespräche und das Einholen von Offerten finden jedoch telefonisch oder bei einem persönlichen Gespräch statt. Hypoplus hat eine Filiale in Zürich. Bei Abschluss einer Hypothek bezahlen Kreditgeber eine Provision. Für Kunden ist der Dienst gratis. Die Anzahl Anbieter und das Volumen der vergebenen Hypotheken ist nicht bekannt.

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Moneypark

Moneypark ist eine Tochterfirma des Versicherers Helvetia. Der aktuelle Marktführer unter den Hypothekenvermittlern existiert seit 2012. Den Zugang zur Plattform mit mehr als 130 Hypothekargebern wird Kunden über Berater im persönlichen Gespräch ermöglicht. Moneypark hat in der Schweiz ein Netz von über 25 Filialen. Kreditgeber bezahlen Moneypark für die Vermittlung eine Provision. Eine persönliche Beratung für eine erstmalige Hypothekarfinanzierung kostet zusätzlich 980 Franken. Moneypark konnte 2019 ein Hypothekarvolumen von über drei Milliarden Franken vergeben. Der Marktanteil von Moneypark unter den Hypothekenvermittlern liegt bei rund 50 Prozent.

Moneypark ist eine Tochterfirma des Versicherers Helvetia. Der aktuelle Marktführer unter den Hypothekenvermittlern existiert seit 2012. Den Zugang zur Plattform mit mehr als 130 Hypothekargebern wird Kunden über Berater im persönlichen Gespräch ermöglicht. Moneypark hat in der Schweiz ein Netz von über 25 Filialen. Kreditgeber bezahlen Moneypark für die Vermittlung eine Provision. Eine persönliche Beratung für eine erstmalige Hypothekarfinanzierung kostet zusätzlich 980 Franken. Moneypark konnte 2019 ein Hypothekarvolumen von über drei Milliarden Franken vergeben. Der Marktanteil von Moneypark unter den Hypothekenvermittlern liegt bei rund 50 Prozent.

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Financescout24

Financescout24 gehört zu den Online-Marktplätzen von Scout24 der Ringier-Gruppe. Die Plattform gibt es seit 2019. Sie bietet online Hypothekenvergleiche von aktuell über 60 Anbietern. Ab September 2020 sollen es über 100 sein. Financescout24 finanziert sich durch Vermittlungsprovisionen der Finanzierungspartner. Für den Kunden entstehen keine Gebühren. Der Hypothekenvermittler bietet Kunden neben Online-Dienstleistungen auch telefonische Beratung an. Das jährliche Hypothekarvolumen ist nicht bekannt.

Financescout24 gehört zu den Online-Marktplätzen von Scout24 der Ringier-Gruppe. Die Plattform gibt es seit 2019. Sie bietet online Hypothekenvergleiche von aktuell über 60 Anbietern. Ab September 2020 sollen es über 100 sein. Financescout24 finanziert sich durch Vermittlungsprovisionen der Finanzierungspartner. Für den Kunden entstehen keine Gebühren. Der Hypothekenvermittler bietet Kunden neben Online-Dienstleistungen auch telefonische Beratung an. Das jährliche Hypothekarvolumen ist nicht bekannt.

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Valuu

Die Hypothekenplattform Valuu der Postfinance gibts seit 2019. Die App vermittelt nicht nur Hypotheken der Post, sondern auch anderer Banken, Versicherungen und Pensionskassen. Die Plattform wurde als App fürs Smartphone konzipiert, hat aber auch eine Website. Der Vergleichsdienst hat Angebote von derzeit 20 Schweizer Kreditgebern. Die Hypothek kann online verbindlich abgeschlossen werden. Partner bezahlen für die Vermittlung eine Provision. Für Kunden ist der Dienst kostenlos. Valuu vermittelte im ersten Jahr Hypotheken im Wert von 100 Millionen Franken.

Die Hypothekenplattform Valuu der Postfinance gibts seit 2019. Die App vermittelt nicht nur Hypotheken der Post, sondern auch anderer Banken, Versicherungen und Pensionskassen. Die Plattform wurde als App fürs Smartphone konzipiert, hat aber auch eine Website. Der Vergleichsdienst hat Angebote von derzeit 20 Schweizer Kreditgebern. Die Hypothek kann online verbindlich abgeschlossen werden. Partner bezahlen für die Vermittlung eine Provision. Für Kunden ist der Dienst kostenlos. Valuu vermittelte im ersten Jahr Hypotheken im Wert von 100 Millionen Franken.

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Key4

Die Hyothekenplattform Key4 der UBS wurde Ende Juni 2020 lanciert. Vorerst können nur Hypotheken verlängert werden. Ab Herbst soll auch der Neuabschluss von Hypotheken möglich sein. Unter den Resultaten sind nicht nur eigene Produkte, sondern auch Hypotheken von anderen Banken, Versicherungen und Pensionskassen. Partner bezahlen für die Vermittlung eine Provision. Für die Kunden ist der Dienst gratis. Key4 bietet auch Beratungsgespräche. Die Hypothek kann online verbindlich abgeschlossen werden. Auf Key4 kann die Finanzierung auf mehrere Anbieter aufgeteilt werden, so dass man für jede Laufzeit die günstigste Offerte auswählen kann. Auch bei einer Finanzierung durch mehrere Kreditgeber ist die UBS immer die einzige Vertragspartei des Kunden – eine Neuheit im Schweizer Markt.

Die Hyothekenplattform Key4 der UBS wurde Ende Juni 2020 lanciert. Vorerst können nur Hypotheken verlängert werden. Ab Herbst soll auch der Neuabschluss von Hypotheken möglich sein. Unter den Resultaten sind nicht nur eigene Produkte, sondern auch Hypotheken von anderen Banken, Versicherungen und Pensionskassen. Partner bezahlen für die Vermittlung eine Provision. Für die Kunden ist der Dienst gratis. Key4 bietet auch Beratungsgespräche. Die Hypothek kann online verbindlich abgeschlossen werden. Auf Key4 kann die Finanzierung auf mehrere Anbieter aufgeteilt werden, so dass man für jede Laufzeit die günstigste Offerte auswählen kann. Auch bei einer Finanzierung durch mehrere Kreditgeber ist die UBS immer die einzige Vertragspartei des Kunden – eine Neuheit im Schweizer Markt.

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