Neue ZHAW-Umfrage zeigt
6 von 10 Beizern und Hoteliers nerven sich über Zertifikat

Über den Einsatz des Covid-Zertifikats scheiden sich die Geister – auch unter den Kleinunternehmern. Die meisten Befragten empfinden die Zertifikatspflicht nicht als Nachteil. Anders sieht das bei Hotel- und Gastrobetrieben aus.
Publiziert: 13.10.2021 um 13:18 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2021 um 14:53 Uhr

Scannen vor dem Hinsitzen. Die Covid-Zertifikatspflicht in Innenräumen von Restaurants und Museen gilt seit einem guten Monat. Für die einen ein notwendiges Übel für ein Stückchen Normalität. Für die anderen pure Schikane.

Bei den Beizern und Hoteliers kommt das Zertifikat indes nicht gut an: 58 Prozent haben die Konsequenzen als negativ bis sehr negativ bezeichnet, wie aus einer Umfrage unter 201 KMU hervorgeht. Insgesamt empfanden die befragten kleinen und mittleren Unternehmen aus der Deutschschweiz die Zertifikatspflicht aber nicht als Nachteil.

Jede dritte Firma musste Leute entlassen

39 Prozent der Befragten beurteilen den Nachweis für Geimpfte, Genesene und Getestete als positiv bis sehr positiv. 36 Prozent schätzten die Auswirkungen für den eigenen Betrieb als weder gut noch schlecht ein, wie die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) am Mittwoch mitteilte.

Viele Beizerinnen und Beizer finden, das Covid-Zertifikat wirke sich schlecht auf ihr Geschäft aus. Das zeigt eine Umfrage der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften.
Foto: Keystone
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Das Team um den ZHAW-Forscher Andreas Schweizer führte von Mitte bis Ende September die nunmehr sechste Online-Erhebung des Coronavirus-KMU-Panels durch.

Demnach mussten 27 Prozent der befragten Unternehmen Mitarbeitende entlassen, die Mehrheit wegen der Corona-Pandemie. Betroffen waren insbesondere die Maschinen- und Elektroindustrie, Dienstleistungsbranchen wie Reisebüros sowie der Detailhandel. Ein Fünftel der Betriebe hielt Kündigungen in den kommenden 12 Monaten als wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich.

Lieferketten-Probleme häufig

Allerdings schätzten auch 39 Prozent der Firmen die künftige Situation als neutral ein, 23 Prozent sogar als positiv. Zwei Drittel bewerteten die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen als gut bis sehr gut. Aber: 51 Prozent der KMU beurteilten die Verfügbarkeit von Rohstoffen und Halbfabrikaten als eher schlecht bis sogar existenzbedrohend. Dieser Wert liegt höher als noch im März 2020.

Insgesamt beanspruchten 43 Prozent der befragten Unternehmen einen vom Bund verbürgten Covid-Kredit. Gut zwei Drittel dieser KMU gaben an, ihn noch nicht vollständig zurückbezahlt zu haben. Sieben Prozent werden dies nach eigenen Angaben auch künftig nicht tun können. (SDA/gif)

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