Neue Umfrage zeigt
Prämienschock ist wieder Sorge Nummer 1

Die Krankenkassenprämien bereiten der Schweizer Bevölkerung schon jetzt die grössten Sorgen, wie eine neue Studie von Moneyland zeigt. Und im nächsten Jahr dürfte sich die Situation weiter verschlimmern.
Publiziert: 12.04.2023 um 17:48 Uhr
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Eine gute Gesundheit ist kostbar, ja geradezu unbezahlbar: Das gilt leider mehr und mehr auch für die Krankenkassenprämien. Schon vor drei Jahren erhielten 27 Prozent der Bevölkerung eine Prämienverbilligung. Die aktuelle Entwicklung dürfte diesen Anteil weiter erhöhen.

Denn der Prämienschock nimmt kein Ende: In diesem Jahr stiegen die Prämien für die Grundversicherung im Schnitt um 6,6 Prozent an. Im nächsten Jahr könnten es gar 7,5 Prozent sein, wenn die Kosten im Gesundheitswesen im gleichen Tempo weiter ansteigen. So überrascht es kaum, dass die Prämien immer mehr Leuten Bauchschmerzen bereiten: «Die Krankenkassenprämien sind wieder Sorge Nummer eins, wie das in den Jahren vor dem Ukraine-Krieg bereits der Fall war», sagt Benjamin Manz (42), Geschäftsführer von Moneyland.

Prämienwachstum übertrifft Lohnerhöhungen deutlich

Zu diesem Ergebnis kam das Finanzvergleichsportal in seiner aktuellen Sorgenstudie: 56 Prozent der Bevölkerung machen sich wegen der Prämien «grosse bis sehr grosse Sorgen». Moneyland hat hierfür 1538 Personen befragt.

Die Krankenkassenprämie bereitet in Schweizer Haushalten die grössten Sorgen, wie eine aktuelle Studie von Moneyland zeigt.
Foto: Getty Images/EyeEm
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Viele Haushalte bezahlen für die Grundversicherung gar mehr, als sie ans Steueramt überweisen. Für eine vierköpfige Familie fallen je nach Wohnort und Versicherungsmodell bis zu 14'500 Franken im Jahr an.

Da bleibt unter dem Strich immer weniger im Sack, denn die Lohnerhöhungen konnten mit durchschnittlich 2,5 Prozent in diesem Jahr nicht annähernd mit dem Prämienschock mithalten.

Frauen beschäftigt die Altersvorsorge

Die Prämien lösen im Sorgenbarometer den Ukraine-Krieg ab, der die Schweizerinnen und Schweizer im letzten Jahr am meisten beschäftigt hat. Weitere Punkte auf dem Podest: Der Klimawandel macht 54 Prozent der Leute grosse bis sehr grosse Sorgen, nur knapp gefolgt von der allgemeinen Situation der Umwelt. Der Ukraine-Krieg und Russland folgen auf den Plätzen 4 und 5.

Nach Geschlecht aufgeschlüsselt, rangieren bei den Frauen zudem die Altersvorsorge und die eigenen Finanzen weit vorne. Frauen laufen im Alter viel eher Gefahr, in die Altersarmut zu schlittern.

Einwanderung, Teuerung und Politik machen Sorgen

Eine Reihe von Themen beschäftigt die Bevölkerung aktuell deutlich mehr als vor einem Jahr: unter anderem die Teuerung. Denn neben der Krankenkasse macht sich diese auch bei den steigenden Lebensmittelpreisen und seit diesem Jahr auch immer mehr bei den Wohnkosten bemerkbar. Auch die Ausländer in der Schweiz, die Einwanderung, Wohnungsmieten oder die Schweizer Politik legten im Sorgenbarometer klar zu.

Die Themen haben einige Berührungspunkte. Mit den steigenden Mieten und der Verknappung beim Wohnraum rücken Ausländer- und Einwanderungsthemen verstärkt in den Fokus. Die Schweizer Politikerinnen und Politiker können im Wahljahr beweisen, ob sie die richtigen Beruhigungspillen parat haben, damit die Sorgen in der Bevölkerung abnehmen.

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