Hier kommt das Homeoffice an seine Grenzen
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Arbeitspsychologe Schulze:Hier kommt das Homeoffice an seine Grenzen

Neue Arbeitswelt
Bis zu vier Tage Homeoffice pro Woche

Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben. Wie die grossen Unternehmen darauf reagieren.
Publiziert: 01.05.2022 um 01:17 Uhr
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Aktualisiert: 02.05.2022 um 10:26 Uhr
Camille Kündig

Corona hat unseren Alltag verändert – vor allem dort, wo am Computer gearbeitet wird (siehe Interview, Seite 6). Zu Hause Geld verdienen: Das wird bleiben.

Eine SonntagsBlick-Umfrage bei grossen Schweizer Unternehmen zeigt, was auf sie und ihre Beschäftigten zukommt. Beim PharmakonzernNovartis etwa arbeitet nur die Hälfte der Belegschaft am Sitz des Unternehmens. Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat gerade ein neues Modell eingeführt: Mitarbeiter in Büroberufen dürfen die Hälfte ihrer Arbeitszeit anderswo verbringen, ebenso die Beschäftigten an den Direktionsstandorten der Mobiliar-Versicherung. Swisscom-Angestellte arbeiten sogar vier Tage pro Woche zu Hause.

Andere gehen noch nicht ganz so weit. Coop beispielsweise erlaubt seinen Angestellten lediglich einen Tag Homeoffice pro Woche. «90 Prozent der Mitarbeitenden von Coop arbeiten im Verkauf, in der Logistik oder der Produktion, wo Homeoffice nicht möglich ist», sagt ein Sprecher.

Swisscom-Mitarbeitende dürfen ganze vier Tage pro Woche zuhause bleiben.
Foto: keystone-sda.ch
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Auch die Bundesverwaltung

Keine der angefragten Firmen verzichtet komplett auf Heimarbeit am Computer: Alle setzen auf Hybridmodelle, einen Mix aus standortunabhängigen Tätigkeiten und Zusammenarbeit im Büro.

Die Entwicklung macht auch vor der Bundesverwaltung nicht halt: Mitarbeiter des Eidgenössischen Finanzdepartements etwa werden künftig vermehrt im Homeoffice arbeiten. «Mit der Ausdehnung der flexiblen Arbeitsformen wird es künftig weniger klassische Büroarbeitsflächen geben», teilt ein Sprecher mit.

Die Arbeitgeber wissen: Homeoffice und flexibles Arbeiten werden auch nach der Pandemie die Norm sein – nach der sie sich richten müssen, wenn sie im Wettbewerb um die besten Talente erfolgreich sein wollen. UBS-Sprecherin Karin Aquilino: «Damit werden wir auch als Arbeitgeber attraktiver und für ein breiteres Spektrum von Bewerberinnen und Bewerbern interessant, zum Beispiel für berufstätige Eltern oder Personen in Aus- und Weiterbildung.»

Sozialer Aspekt noch immer wichtig

Ähnlich tönts bei der Zurich-Versicherung: «Unsere jüngste Umfrage bestätigt, dass die Mitarbeitenden Flexwork sehr schätzen und als einen Hauptgrund für die hohe Weiterempfehlungs-Bereitschaft von Zurich als Arbeitgeber angeben.»

Fest steht aber auch: Völlig aussterben wird das Büro nicht. Viele Umfragen zeigen, dass Mitarbeitende vor allem den sozialen Aspekt der Zusammenarbeit vor Ort nicht missen möchten. Daher gilt es, die Standorte attraktiv zu gestalten. Roche etwa achtet bei der Gestaltung neuer Räumlichkeiten darauf, mehr Bereiche für den informellen Austausch bereitzustellen, etwa Sitzecken, Workshop- und Meeting-Räume.

Und Novartis-Sprecherin Anna Schäfers verspricht: «Im Sommer werden wir auf den Plätzen und in den Gärten des Campus Stühle und Tische aufstellen, an denen sich unsere Mitarbeitenden auf einen Kaffee, zum Lunch oder für ein Meeting treffen können.»

Von zu Hause aus produktiv arbeiten

Im Homeoffice kann man durchaus produktiv sein, wenn man es richtig macht. Dabei gilt es aber einige Regeln zu beachten. BLICK gibt Tipps, wie sie ihre eigenen vier Wände effizient als Büro nutzen können.

Im Homeoffice kann man durchaus produktiv sein, wenn man es richtig macht. Dabei gilt es aber einige Regeln zu beachten. BLICK gibt Tipps, wie sie ihre eigenen vier Wände effizient als Büro nutzen können.

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