Ermotti wollte einen anderen Nachfolger bei der UBS
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Naratil statt Hamers
Ermotti wollte einen anderen Nachfolger bei der UBS

Bei der Besetzung des CEO-Posten bei der Grossbank UBS hat sich VR-Präsident Axel Weber durchgesetzt. Sergio Ermotti hatte einen anderen Kronfavoriten.
Publiziert: 23.02.2020 um 11:11 Uhr
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Aktualisiert: 23.02.2020 um 14:55 Uhr

Im November folgt der Niederländer Ralph Hamers (54) bei der UBS als Chef auf Sergio Ermotti (59). Das dürfte den Tessiner wurmen. Denn Ermotti hatte einen anderen Plan, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Sein Wunschkandidat für das Spitzenamt war Tom Naratil (59), wie aus dem Innern der Bank zu hören ist. Durchgesetzt hat sich aber Verwaltungsratspräsident Axel Weber (62), der sich für Hamers stark machte.

Naratil, ein Urgestein der UBS, hatte bei der Grossbank schon viele Positionen inne. Er war Finanzchef und als Operativchef für den Maschinenraum der Grossbank verantwortlich. Er führte einst die Vermögensverwaltung in den USA und amtet derzeit als Co-Leiter der weltweiten Vermögensverwaltung – zusammen mit Iqbal Khan (43), der im Oktober zur UBS stiess. Für den 59-jährigen Amerikaner wäre es die Krönung seiner Karriere gewesen.

Khan verliert seinen grössten Förderer

Eine Wahl Naratils wäre für Ermotti von Vorteil gewesen. Als Vertrauter von Naratil wäre es ihm leichter gefallen, in den Verwaltungsrat der UBS nachzurücken. Dieses Vorhaben steht nun in den Sternen: Ermotti dürfte nur noch eine von mehreren Optionen für die Nachfolge von Axel Weber sein, wenn dieser 2022 sein Büro räumt.

Sergio Ermotti hat Ambitionen, in der Verwaltungsrat der UBS zu wechseln.
Foto: Keystone
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Auch für Iqbal Khan könnte es unter Ralph Hamers ungemütlich werden. Mit Sergio Ermotti verliert er seinen grössten Förderer. Der Tessiner war es, der Khan zur UBS holte. Ob er nun auf die Unterstützung des Niederländers hoffen kann, wird sich zeigen.

Anzeige wegen Nötigung zurückziehen

Khan ist bei Axel Weber nämlich in Ungnade gefallen, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Weber hätte es gerne gesehen, wenn Khan nach der Beschattungsaffäre seine Anzeige wegen Nötigung zurückgezogen hätte – und er sich so aus dem medialen Fokus genommen hätte.

Die Bank wollte sich gegenüber der SZ nicht dazu nicht äussern. Zu BLICK sagt ein Sprecher: «Der Artikel ist voller irreführender und falscher Behauptungen. Es gibt zu viele, um jede einzelne zu kommentieren. Die UBS und ihr Verwaltungsratspräsident stehen voll und ganz hinter Iqbal Khan. Wie mehrmals betont wurde, steht die Strategie der UBS und muss nicht verändert werden.» (pbe)

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