Der Börsensinkflug geht weiter. Der Schweizer Leitindex SMI stürzte heute Morgen um 6 Prozent ab und sank erstmals seit über fünf Jahren unter 8000 Punkte. Über 10 Prozent abgesackt sind die Aktien der Grossbanken UBS und Credit Suisse, der Versicherer Swiss Life, Zürich und Swiss Re, von Richemont und Swatch sowie dem Stellenvermittler Adecco und des Zementkonzerns LafargeHolcim.
Im Sinkflug befindet sich auch der deutsche DAX-Index (-8 Prozent) .
Dabei hat die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) letzte Nacht überraschend den Leitzins auf Null gesenkt, auch um die Börsen zu beschwichtigen. Das ist bereits die zweite drastische ausserterminliche Intervention seit letzter Woche, als die US-Notenbank ein 700 Milliarden Dollar schweres Anleihekaufprogramm und Notfallkredite für Banken bekannt gab.
Zu Dämpfung der Rezessionsängste und Anlegerpanik, startet die US-Notenbank zudem heute zusammen mit der Schweizerischen Nationalbank (SNB), der Europäischen Zentralbank (EZB), der Bank of England und der Bank of Japan und der Europäischen Zentralbank (EZB) eine koordinierte Aktion, die die Versorgung mit günstigen Dollar-Krediten sicherstellen soll.
Ausserordentliche Massnahmen der Notenbanken legt Nervosität nahe
Zwar könne das Handeln der Notenbanken mit Entschlossenheit interpretiert werden, sagt Markus Kalab von der VP Bank. Aber es liege aber auch der Verdacht nahe, dass der Schritt nicht nur aus konjunkturstützenden Gründen vollzogen worden sei, sondern um auch einer Austrocknung der Geldmärkte entgegenzuwirken. «Aus diesem Blickwinkel wirkt der Schritt für die Finanzmärkte wenig beruhigend», betont er. Auch das ungewöhnliche Timing am Sonntagabend lasse auf Nervosität der Fed schliessen.
Auch in Asien tendierten die Börsen nach dem Zinsschritt des Fed tiefer. Der Japanische Nikkei-Index gab im Handelsverlauf 2,5 Prozent nach und die Börse in Shanghai 2,7 Prozent. Schlechte Vorzeichen auch an der Wall Street. Dort sackten Vorindikatoren wie die Futures auf heute deutlich ab.
Der Schweizer Franken war als sicherer Hafen begehrt. Der Franken wertete sich zum US-Dollar und Euro seit letzter Woche leicht auf.
Belastende Zahlen zu Chinas Wirtschaftseinbruch
Sehr sensibel reagieren die Investoren derzeit auf die Meldungen aus China, wo sich die wirtschaftlichen Schäden des Coronavirus nach und nach berechnet werden können. Die Industrieproduktion musste einen Rückgang um 13,5 Prozent, der Einzelhandelsumsatz von 20,5 Prozent hinnehmen.
Das Handeln könne mit Entschlossenheit interpretiert werden, sagt Markus Kalab von der VP Bank. Aber liege aber auch der Verdacht nahe, dass der Schritt nicht nur aus konjunkturstützenden Gründen vollzogen worden sei, sondern um auch einer Austrocknung der Geldmärkte entgegenzuwirken. «Aus diesem Blickwinkel wirkt der Schritt für die Finanzmärkte wenig beruhigend», betont er. Auch das ungewöhnliche Timing am Sonntagabend lasse auf Nervosität der Fed schliessen. (gnc)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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