In Deutschland wird der besonders gefährdete Teil der Bevölkerung ab September zum dritten Mal geimpft. Bei uns spricht sich das BAG zwar dagegen aus, trotzdem besteht die Möglichkeit, dass wir bald erneut im Impfzentrum antraben müssen. Alles zum sogenannten Booster liest du hier.
Nachdem die Impfung allgemein immer wieder für Diskussionen sorgt, steckt in der dritten Spritze noch mehr Zündstoff. Springen nun plötzlich auch diejenigen ab, die grundsätzlich impfwillig wären und bei den ersten zwei Runden noch mitgemacht hatten? Wir haben die Blick-Community gefragt.
«Es ist eine blöde Situation»
Rund die Hälfte der über 10'000 Teilnehmenden unseres Votings sind bereits geimpft und hätten auch kein Problem mit einer dritten Dosis. 27 Prozent haben bereits auf die ersten zwei Spritzen verzichtet. Ihnen muss man mit der von den Herstellern empfohlenen Auffrischung natürlich gar nicht erst kommen. In der Mitte liegen weitere 27 Prozent, die sagen: «Ich bin geimpft oder habe es noch vor – nach der zweiten Dosis ist für mich aber Schluss.»
Manchen fürchten sich vor möglichen Nebenwirkungen: So berichtet Blick-Leserin, sie hätte bereits nach der zweiten Dosis unter Fieber und Übelkeit gelitten. «Wenn die dritte noch schlimmer wird, dann viel Spass – ohne mich», schreibt sie.
Andere glauben, beim Booster gehe es sowieso nur ums Geld. Leser Patrik Hänni versteht, dass viele deshalb ihr Vertrauen in die Hersteller verlieren: «Es ist eine blöde Situation. Die Pharmabetriebe können uns jetzt alles erzählen», schreibt er. «So schlimm Corona ist, so gut lässt sich damit auch Geld verdienen.» Für Ulrich Sonderegger spielt das jedoch keine Rolle: «Mein Schutz ist mir wichtiger, als darüber nachzudenken, ob die Pharmaindustrie daran verdient.»
«Kann man ein 10er-Abo lösen?»
Trotzdem kommt manchen Leserinnen und Leser, die sich grundsätzlich schützen wollen, die Auffrischung schlichtweg zu früh: «Es war abzusehen, dass es jährlich eine Spritze geben wird», erklärt Robert Freuler. «Aber gleich drei in einem halben Jahr ist schon heftig.» Leserin Jenni Spidu fragt sich, wo das alles enden soll. «Kann man in Zukunft ein 10er-Abo lösen?», spottet Urs Birrer.
Die WHO rät momentan von einer dritten Impfung ab. Hauptsächlich damit auch weniger privilegierte Länder zuerst einmal ein paar Dosen bekommen. Ähnlich sieht das Rolf Truninger: «Zuerst sollten einmal all diejenigen, die noch nicht geimpft sind, ihren Piks erhalten», schreibt er.
«Das ist nichts Aussergewöhnliches»
Dann gibt es noch diejenigen, die völlig offen sind für einen Booster: Auffrischungen sind schliesslich auch bei anderen Vakzinen normal, wie Leserin Vreni Rüegg erklärt: «Das ist nicht so aussergewöhnlich», schreibt sie. Um sich gegen FSM zu schützen, brauche es schliesslich auch zwei Nachimpfungen.
Einen ähnlichen Vergleich zieht Bert Reller: «Wenn bei einer Operation nicht alles so verläuft wie erhofft, ist ein erneuter Eingriff auch kein Thema», schreibt er. Das Gleiche gelte bei Medikamenten. «Es ist schon erstaunlich, dass eine allfällige dritte Impfung so einen Wirbel auslöst», so der Leser.
Auch Rolf Gurtner sieht der dritten Impfung entspannt entgegen: «Es gibt doch bloss zwei Kriterien: Vertrage ich die Impfung und nützt sie?», schreibt er. «Wenn diese erfüllt sind – wo ist das Problem?»
