Mit dem Privatjet ans Meer
So fliegen die Reichen trotz Corona in die Ferien

Weil sie keine Maske tragen möchten, weichen viele Reiche für ihre Ferienflüge auf Privatjets aus.
Publiziert: 19.07.2020 um 15:00 Uhr
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Aktualisiert: 21.07.2020 um 09:27 Uhr

Klimawandel hin oder her. Viele Superreiche scheint das nicht zu interessieren. Erholung am Meer muss trotzdem sein. Laut dem Flughafen Zürich hat sich die Zahl der Privatjet-Flüge von April auf Juni verdreifacht. Das berichtet die «SonntagsZeitung».

«Wir haben viele Anfragen von neuen Kunden, die sich das mit der Maskenpflicht im Linienflug nicht antun wollen», sagt Niclas von Planta, Chef der Execu-Jet in Europa, gegenüber der Zeitung. Das Unternehmen verkauft Reisen in privaten Flugzeugen.

Zielort: Côte d’Azur

Viele der Anfragen sind geschäftlicher Natur. Aber nicht nur. Neben London und Düsseldorf wollen die meisten mit dem Jet an die Côte d’Azur. Ein Sommer-Hotspot für Gutbetuchte.

Der Privatjet bietet nicht nur Komfort, sondern auch mehr Sicherheit vor einer möglichen Corona-Ansteckung.
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Mit dem Privatjet kostet der Hin- und Rückflug für das kommende Wochenende laut dem Anbieter «Call a Jet» 7200 Franken. Im Vergleich: In der Economy einer Linienmaschine der Swiss fliegt der Kunde für 375 Franken. In der Business-Class für 780 Franken. Satte 6420 Franken ist den Luxus-Reisenden also hier das Umgehen des Maskentragens wert.

Fast auf Vorjahresniveau

Auch Thomas Flohr (60) von Vistajet – ein weiterer Luxus-Jet Vermieter – gibt an, dass sich das Geschäft überraschend schnell erholt hat. Während dem Lockdown waren auch die meisten Privatjets auf dem Boden.

Nun erreichen sie im Juni wieder ein Geschäftsvolumen von 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Angebot der Linienflüge brach am Flughafen Zürich um 90 Prozent ein. Und das zu Recht. Um Corona die Stirn zu bieten, sollte die Menschen auf unnötiges Herumfliegen verzichten. Reisen unterstützt laut Virologen die Verbreitung von Krankheiten (BLICK berichtete). Egal in welchem Transportmittel.

So abgehoben sind die Business-Jets der Zukunft
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Mega-Flieger für Superreiche:So abgehoben sind die Business-Jets der Zukunft

Zielgruppe: First-Class Kunden

Die Privatjet-Anbieter setzen auf das Abwerben der Business- und First-Class Reisenden. Ob das funktioniert, sieht der Aviatik-Experte Florian Dehne von der Beratungsfirma Oliver Wyman skeptisch. Er glaubt, der Grund der erhöhten Nachfrage nach Privatjets liege am mangelnden Angebot der grossen Fluggesellschaften und der hohen Stornierungsrate.

Diejenigen, die es sich leisten können, finden im Moment nicht das gewohnte breite Angebot bei den grossen Airlines. «Schon deshalb weichen Passagiere vermehrt auf Privatjets aus», so der Experte gegenüber der «SonntagsZeitung». «Aber die Fluggesellschaften werden alles daran setzen, um ihre Vielflieger zurückzugewinnen». (vnf)

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