Ab November geht das Projekt an den Start
Ikea-Chefin lanciert Taxi-Dienst für bepackte Kunden

Damit hätte niemand gerechnet. Ikea steigerte den Umsatz in der Schweiz auf über 1,1 Milliarden Franken. Obwohl die Häuser des schwedischen Möbelriesen fast zwei Monate geschlossen blieben.
Publiziert: 15.10.2020 um 09:00 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2020 um 11:11 Uhr
Ulrich Rotzinger

Umsatz knapp über Vorjahr – trotz Maskenpflicht in Einrichtungshäusern gewisser Kantone. Trotz 8 Wochen kompletter Schliessung aller neun Schweizer Filialen während des Corona-Lockdowns.

Ikea Schweiz erzielte im letzten Geschäftsjahr (per Ende August 2020) 1,15 Milliarden Franken Umsatz. Ein Plus von 0,7 Prozent gegenüber dem Geschäft im 2019. Dabei seien durch den achtwöchigen Lockdown rund 110 Millionen Franken verloren gegangen, heisst es in einer Mitteilung. Die Ingka Group, zu der auch Ikea Schweiz gehört, erzielte einen Umsatz von rund 38 Milliarden Franken.

Wie erklärt Ikea Schweiz das Schweden-Wunder? «Innert Stunden hatte sich die Onlinenachfrage vervierfacht», heisst es. Während die Filialen dicht waren, blieb der Onlinekanal offen. Das Unternehmen habe Drive-ins lanciert, damit die Kundschaft ihre Bestellungen abholen konnten.

Nicht schlecht: Trotz Lockdown hat Ikea Schweiz im Ende August abgelaufenen Geschäftsjahr den Umsatz auf über 1,1 Milliarden Franken steigern können.
Foto: keystone-sda.ch
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Nachholbedarf ist ein weiteres Stichwort. Als die Einrichtungshäuser wieder öffnen durften, strömten die Kunden in die Filialen zurück. «Anhaltend hohe Nachfrage nach Heimeinrichtung», heisst es bei Ikea. Ob das daran liegt, das vermehrt im Homeoffice gearbeitet wird oder man wegen Quarantäne und anderen Massnahmen zu Hause hockt? Wohl schon.

Mehr Zeit zu Hause, mehr neue Möbel

Ikea beruft sich auf eine kürzlich publizierte Studie. Nach dem Lockdown hätten fast 80 Prozent der Befragten ihr Heim als Zufluchtsort wahrgenommen. 2 von 5 Personen haben laut dem Möbelriesen daraufhin Veränderungen in ihrem Heim vorgenommen. Besonders starke Kategorien: Büro-Einrichtung, Küchenutensilien, Outdoor-Möbel.

Ikea-Schweiz-Chefin Jessica Anderen (50) ist stolz: «Dieses ausserordentliche Jahr hat uns vor nie dagewesene Herausforderungen gestellt. Dass wir es trotzdem so erfolgreich abschliessen dürfen, macht mich glücklich.» Ein Sorry und Dank von Anderen geht an die Kunden – für ihre Geduld und wegen der langen Lieferzeiten der Online-Bestellungen.

Neuer Taxi-Dienst für Kunden

Ikea will noch mehr Service bieten. Zum Beispiel mit einem Taxi-Dienst. Wer nach dem Einkauf bei Ikea zu schwer bepackt ist, um sich in den ÖV zu zwängen, kann sich per App ein Taxi bestellen. Der Taxi-Dienst soll den Kunden dann bis nach Hause fahren. Der Spass kostet allerdings bis zu 50 Franken. Ikea startet den Test in Zürich am 2. November.

Eine weitere Neuheit ist die Lieferoption «Curbside», die es neu seit Oktober gibt. Kunden können angeben, dass ihre Bestellung direkt vor der Haustüre beziehungsweise am «Strassenrand» deponiert werden kann. Bislang konnte nur ein Zeitfenster gewählt werden. Diese Zeitkoordination entfalle nun mit Curbside.

Und Ikea-Abholboxen, die 2019 vor gewissen Einrichtungshäusern lanciert wurden, stehen nun schweizweit bei allen Filialen. «Sie werden rege genutzt», heisst es beim Möbelriesen. Vorteil: Auch ausserhalb der Öffnungszeiten können Schränke und Co. abgeholt werden. Allerdings ist dieser Service nicht gratis. Je nach Warenwert startet dieser bei 10 Franken.

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