Darum wird der Big Mac teurer
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McDonald's-Chefin erklärt:Darum wird der Big Mac teurer

McDonald's trotz Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg auf Wachstumskurs
Big Mac wird teurer, Flüchtlinge braten Burger

McDonald's Schweiz hat die Corona-Pandemie verdaut. Die grösste Schweizer Fast-Food-Kette wächst – und setzt dafür auch auf Personal aus der Ukraine. Der Krieg verteuert allerdings die beliebten Big Macs. Und fehlt gar bald das Frittieröl für die Pommes?
Publiziert: 30.03.2022 um 20:02 Uhr
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Aktualisiert: 30.03.2022 um 21:06 Uhr
Sarah Frattaroli

Ballone verzieren den Eingang der McDonald’s-Filiale im Zürcher Letzipark. Nicht zu Ehren der Journalistinnen und Journalisten, die für die McDonald's-Jahresmedienkonferenz nach Zürich-Altstetten kommen. Sondern für die Familien. «Die Spielplätze in unseren Filialen waren zwei Jahre lang geschlossen. Nun feiern wir die Rückkehr zur Normalität», sagt Aglaë Strachwitz (40), Länderchefin von McDonald's Schweiz.

Der Fast-Food-Riese hat die Pandemie gut verdaut. Doch nun steht bereits die nächste Krise ins Haus: der Ukraine-Krieg. Er trifft nicht nur McDonald's in der Ukraine und Russland, wo die Restaurants geschlossen sind, sondern auch in der Schweiz. Der Big Mac wird teurer! Wie viel teurer, das hängt von der Filiale ab.

Schon heute kostet der Big Mac nicht überall in der Schweiz gleich viel. McDonald's arbeitet im Franchising-System. Die Betreiber der Filialen legen die Preise selber fest, orientieren sich dabei aber an einer unverbindlichen Empfehlung der Zentrale in Crissier VD. «Wir haben unsere Preisempfehlung angepasst», gibt Strachwitz zu. Mehr will sie nicht verraten. Im Zürcher Letzipark kostet der Big Mac aktuell 6.50 Franken.

Aglaë Strachwitz, Chefin von McDonald's Schweiz, legt beim Burger-Braten in der Filiale im Zürcher Letzipark selber Hand an.
Foto: Blick
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Kartoffel-Knappheit

Aber warum der Preisaufschlag? Schliesslich rühmt sich McDonald's damit, 87 Prozent seiner Lebensmittel von Schweizer Bauern zu beziehen. Die Pommes werden in Schweizer Rapsöl frittiert, nicht in Sonnenblumenöl aus der Ukraine. «Die Rohstoff- und Energiepreise steigen massiv, ebenso die Preise für Dünger und Futtermittel, das macht auch die heimischen Produkte teurer. Aber wir geben die Preissteigerung nicht eins zu eins an den Gast weiter», erklärt Strachwitz.

Hinzu kommt, dass die Schweizer Kartoffelernte im letzten Jahr historisch schlecht ausfiel. Während der Chips-Hersteller Zweifel übergangsmässig auf ausländische Kartoffeln zurückgreift, verspricht McDonald's: «Die Schweizer Pommes gehen uns nicht aus!»

Aber die Kartoffeln sind wegen der schlechten Ernte kleiner, statt Pommes werden vermehrt Wedges daraus geformt – sie sind kürzer, dafür dicker als herkömmliche Pommes. Und bei den Kunden sowieso der Renner. Gute Nachrichten gibt es auch für Burger-Liebhaber: Auf den Big Mac gibts mehr Sauce. «Das entspricht einem Wunsch der Gäste», so Strachwitz.

Flüchtlinge an die Fritteuse

Knapp 20'000 Flüchtlinge aus der Ukraine sind bisher in der Schweiz angekommen. Fünf von ihnen beginnen demnächst einen Job bei McDonald's. Bald sollen es bis zu 80 sein. «Es geht nicht nur um Jobs, sondern auch um Integration», betont Strachwitz. Damit hat McDonald's Erfahrung: In den 172 Filialen arbeiten Menschen aus mehr als 100 Ländern. Für viele ist der Fast-Food-Riese der erste Arbeitgeber in der Schweiz. «Wir wollen den Flüchtlingen auch Sprachkurse anbieten und stellen unsere Einführungs- und Trainingsprogramme gerade auf Ukrainisch um», so die McDonald's-Chefin.

Die Anstellung ukrainischer Flüchtlinge ist aber mehr als nur ein Akt der Solidarität: McDonald's ist auf zusätzliche Arbeitskräfte angewiesen. Denn der Konzern wächst. Erst letzte Woche wurde eine neue Filiale in Winterthur ZH eröffnet. Nächste Woche folgt eine weitere in Embrach ZH. 172 sind es mittlerweile in sämtlichen Landesteilen. «Mittelfristig sehen wir in der Schweiz Potenzial für 200 Restaurants», sagt Strachwitz.

Umsatzzahlen für die Schweiz gibt das Unternehmen zwar keine bekannt. Doch mit 7900 Angestellten und täglich 300'000 Kunden gehört McDonald's zu den grössten Gastronomen im Land. Und das Wachstum geht weiter. McDonald's Schweiz hat letztes Jahr für 185 Millionen Franken Kartoffeln, Rindfleisch & Co. eingekauft. Ein Plus von 29 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Das ist auch dem Take-away-Geschäft geschuldet – und den Heimlieferungen. «Vor der Pandemie boten 66 unserer Restaurants Heimlieferungen an, heute sind es 110», sagt Aglaë Strachwitz stolz. Zukünftig werden es wohl noch mehr sein.

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