Maschinenindustrie
Sulzer baut 55 Stellen in der Schweiz ab

Der Industriekonzern Sulzer baut in der Schweiz Stellen ab. Betroffen sind gemäss Gewerkschaft Unia 55 Arbeitsplätze bei Sulzer Chemtech an den Standorten Winterthur, Oberwinterthur und Allschwil BL.
Publiziert: 23.07.2020 um 16:51 Uhr

Sulzer bestätigte am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur AWP die Meldung in einer Stellungnahme zu weiten Teilen. «Der durch die Pandemie verursachte globale Konjunktureinbruch und die damit einhergehenden Marktverzerrungen haben dazu geführt, dass wir in zwei Konzerngesellschaften in der Schweiz unsere Kapazitäten anpassen mussten, was zu rund 50 Entlassungen geführt hat», heisst es dort. Für die betroffenen Mitarbeitenden stehe im Rahmen des Gesamtarbeitsvertrages ein umfassender Sozialplan zur Verfügung.

Sulzer leidet stark unter der Coronakrise bzw. dem starken Nachfragerückgang etwa in der Öl- und Gasindustrie. Der Winterthurer Traditionskonzern hatte daher bereits Ende Juni mitgeteilt, dass Rückstellungen für Restrukturierungskosten in Höhe von rund 60 Millionen Franken getätigt würden, was zu einem deutlich niedrigeren Semestergewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum führen werde.

Der Konzern will nun am (morgigen) Freitag zusammen mit den Halbjahreszahlen auch genauer über die geplante Restrukturierung informieren.

Der Industriekonzern Sulzer reagiert mit Entlassungen auf die Coronakrise. (Archiv)
Foto: Melanie Duchene

Bei der Unia stossen die Einschnitte auf Protest: «Für die Gewerkschaft Unia ist die Ankündigung unverständlich, da das Unternehmen über ausreichend Mittel verfügt, Anpassungen ohne Schaden für die Angestellten vorzunehmen. Die Unia fordert als Sofortmassnahme eine Verlängerung des gesetzlichen Konsultationsverfahrens.»

Die Abbaupläne seien umso stossender, als dass die Sulzer-Aktionäre sich im April 2020 noch eine Dividendenerhöhung genehmigt hätten. «Die Firma hat zudem nach eigenem Bekunden ausreichende Liquiditätsreserven, um die notwendige Neuausrichtung weg von der Fokussierung auf Geschäfte im Bereich fossiler Energieträger schrittweise und nicht auf dem Buckel der Angestellten zu vollziehen», schrieb die Unia.

Anders tönt es bei den Angestellten Schweiz: Man könne die angespannte Situation bei Sulzer Chemtech nachvollziehen, schrieb der Verband seinerseits in einem Communiqué. Angestellte Schweiz fordere aber die Unternehmensführung auf, zusammen mit der Arbeitnehmervertretung sorgfältig zu prüfen, welche Stellen mit geeigneten Massnahmen trotzdem erhalten werden könnten. «Zu denken ist dabei insbesondere an Kurzarbeit.»

(SDA)

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