Marissa Mayer (41) muss bei Yahoo gehen
Von 100 auf 0 in viereinhalb Jahren

Der einstige Star am Tech-Himmel ist tief gefallen. Das Geschäftsjahr 2016 war für Yahoo ein Desaster. Jetzt muss Chefin Marissa Mayer (41) nach viereinhalb Jahren gehen.
Publiziert: 10.01.2017 um 16:18 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:09 Uhr
Konrad Staehelin

Keine Person beeinflusse stärker, wie die Menschen das Internet erleben als Marissa Mayer (41), schreibt die «Los Angeles Times». Das war 2011. Welch gute Zeiten waren das für Mayer. Als einer der führenden Köpfe, verantwortlich für den Aufstieg des Google-Konzerns, war sie damals einer der Stars am Tech-Himmel. Mitte 2012 wechselte sie viel umjubelt zu Yahoo, um den Konzern als CEO wieder an die Weltspitze zu führen. Aber das ging voll in die Hose. Nun ist sie ihren Job los!

Zwei Wochen Mutterschaftsurlaub

Von der Hoffnungsträgerin wurde sie innert viereinhalb Jahren zum Sündenbock. Zwei Dinge erregten besonderes Aufsehen: In die Zeit als Yahoo-Chefin fallen die Geburten ihrer Kinder, eines Sohns und der Zwillings-Töchter. Mayer war jeweils nach zwei Wochen wieder zurück im Büro. Für die einen wurde sie dadurch zur Supermama, für die anderen zur Rabenmutter.

Zwar ist sie jetzt arbeitslos, am Hungertuch muss Marissa Mayer trotzdem nicht nagen: Ihr Vermögen wird auf 300 Millionen Dollar geschätzt.
Foto: Reuters

Zweitens: 2016 lief für Yahoo dramatisch schlecht. Die Kernsparten des Konzerns, wie zum Beispiel E-Mail, wurden für lediglich 4,8 Milliarden Dollar an den Telekomanbieter Verizon verkauft. 16 Jahre zuvor war der gesamte Konzern noch 125 Milliarden wert gewesen – jetzt sind es noch 37 Milliarden Dollar.

Doch nicht einmal der Verizon-Deal ist mehr in trockenen Tüchern: Yahoo musste im Herbst zugeben, 2013 und 2014 Opfer von Hackern geworden zu sein, die Zugang zu einer halben beziehungsweise einer Milliarde Nutzerkonten gehabt hatten. Verizon hat nach den Hackerskandalen angekündigt, den Deal mit Yahoo nochmals gründlich zu prüfen.

55 Millionen Dollar Abfindung

Ganz ausgebrannt ist Yahoo aber doch nicht: Noch hält der Konzern einen 15-Prozent-Anteil am chinesischen Onlinegiganten Alibaba. Dieser und der Japan-Ableger von Yahoo werden nun unter dem Namen Altaba weitergeführt. Der Name Yahoo wird gestrichen – genauso wie Mayer auf der Lohnliste Yahoos.

Parallel zu Yahoo, so sieht es im Moment aus, ist also auch Mayer an einem neuen Tiefpunkt angelangt. Was sie ein wenig trösten wird: Mit einem geschätzten Vermögen von 300 Millionen Dollar ist sie finanziell gut abgesichert – sie dürfte für ihren Abgang zudem eine Abfindung von rund 55 Millionen Dollar erhalten.

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