Macht das Bauern wieder ranzig?
Schweiz öffnet Schleusen für noch mehr Import-Butter

Das Bundesamt für Landwirtschaft erhöht das Kontingent für den Butter-Import. Das dürfte für Ärger bei Schweizer Bauern sorgen. Milch gibt es nämlich genug.
Publiziert: 16.02.2021 um 16:51 Uhr
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Aktualisiert: 03.03.2021 um 12:27 Uhr

Das Problem der Butter-Knappheit geht in eine weitere Runde. Schon zum dritten Mal in recht kurzer Zeit erhöht das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) nun das Kontingent für den Import ausländischer Butter. Der Schweizer Markt kann die Butter-Nachfrage selbst nicht decken.

Das BLW entscheidet deshalb, das Importkontingent für 2021 um 1500 Tonnen zu erhöhen. Der Entscheid ist auf Antrag der Branchenorganisation Milch gefallen, heisst es in einer Mitteilung des BLW. Mit der zusätzlichen Importmenge soll die Versorgung bis mindestens in den Herbst sichergestellt sein.

Dritte Erhöhung

Wegen des Versorgungsengpasses hatte das BLW bereits im vergangenen Jahr das Butterzollkontingent zweimal erhöht, einmal um 1000 Tonnen und ein weiteres Mal um 1800 Tonnen.

Butter ist in der Schweiz knapp.
Foto: Keystone
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Das inländische Angebot an Butter wird auch im laufenden Jahr voraussichtlich zu klein sein, um die Nachfrage zu decken, schreibt das Bundesamt. Aufgrund der vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus bleibe die Nachfrage nach Butter im schweizerischen Detailhandel hoch.

Unmut bei Schweizer Bauern

Es kommen aber noch weitere Faktoren hinzu, die bei den Schweizer Bauern für Ärgernis sorgen. «Die Schweiz hätte eigentlich genug Milch, um den Butterbedarf zu decken. Kein Abnehmer ist aber bereit, den Bauern mehr für ihre Milch zu zahlen. Es ist zum Davonlaufen», sagte Bauer Werner Locher (66) aus Bonstetten ZH zu BLICK bei der letzten Kontingenterhöhung.

Er stört sich ausserdem daran, dass trotz des Schweizer Buttermangels bei den Detailhändlern Aktionen mit Butter lanciert werden. Ob das erneut passiert, bleibt abzuwarten. (lui/SDA)

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