Laptop-Verbot auf Flügen
Al-Kaida will Sprengsätze in Batterien verstecken

Die US-Behörden und die britische Regierung haben die Mitnahme von Laptops und Tablet-Computern im Handgepäck auf bestimmten Flügen verboten. Begründet wurde dies mit dem Schutz vor Anschlägen mithilfe elektronischer Geräte.
Publiziert: 22.03.2017 um 01:00 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 07:35 Uhr

Betroffen seien zehn Airports, wie das US-Ministerium für Innere Sicherheit gestern mitteilte. Geräte wie Laptops oder Kameras, die grösser als ein Handy sind, müssen spätestens ab Freitag mit dem Gepäck aufgegeben werden. Damit reagiere man auf eine Terrordrohung.

Sprengsätze in elektronischen Geräten

Wie CNN schreibt, wurden die USA vor Wochen auf Pläne von Al-Kaida-Extremisten aufmerksam, Sprengsätze in Baterien von elektronischen Geräten zu verstecken, um damit Anschläge zu verüben. Dem Ministerium zufolge könnte das Verbot auf andere Airports ausgedehnt werden, wenn die Lage dies erfordere. Nach US-Angaben gilt die Massnahme auf unbestimmte Zeit. Dagegen erklärte Emirates Airlines, sie sei bis Mitte Oktober befristet.

Das US-Ministerium für Innere Sicherheit wies eine Verbindung zu dem von Präsident Donald Trump geplanten Einreiseverbot aus mehreren muslimischen Staaten zurück. Es sei nach Flughäfen und nicht nach Ländern vorgegangen worden, sagte eine Sprecherin.

Laptops und andere grössere elektronische Geräte dürfen auf gewissen Flügen in die USA wohl bald nicht mehr mit in die Kabine. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/AP/JOHN LOCHER

Verbot für diese Flughäfen

Das US-Verbot gilt für Flughäfen in Amman, Kairo, Kuwait-Stadt, Doha, Dubai, Istanbul, Abu Dhabi, Casablanca, Riad und Dschidda. Betroffen sind den amerikanischen Behörden zufolge unter anderem die Gesellschaften Royal Jordanian Airlines, Egypt Air, Turkish Airlines, Saudi Arabian Airlines, Kuwait Airways, Qatar Airways, sowie Emirates und Etihad Airways.

Da keine US-Gesellschaft von den Flughäfen aus in die USA fliegt, sind auch keine amerikanische Unternehmen betroffen. Medizinische Geräte sind von der Regel ausgenommen. Auch US-Bürger müssen sich an die Vorschrift halten.

Schweizer Flüge nicht betroffen

«Flüge aus der Schweiz oder Flüge mit schweizerischen Fluggesellschaften sind im Moment nicht von den erwähnten Massnahmen betroffen», schreibt Philipp Bircher, Mediensprecher des Flughafens Zürich auf Anfrage von BLICK. «Derzeit sind am Flughafen Zürich keine entsprechenden Verschärfungen geplant.»

Bereits heute müssten grosse elektronische Geräte wie Tablet, Laptop oder Kamera am Flughafen Zürich bei der Sicherheitskontrolle ausgepackt werden, so dass sie gesondert geröntgt werden können, schreibt Bircher.

Grossbritannien macht es der USA gleich

Grossbritannien schloss sich der US-Massnahme für die meisten Staaten an. Vom Verbot der britischen Regierung sind Flugreisende betroffen, die direkt aus Ägypten, Jordanien, dem Libanon, Saudi-Arabien, Tunesien oder der Türkei nach Grossbritannien reisen. Betroffen sind Verbindungen von 14 Fluggesellschaften.

Nach Angaben eines Regierungssprechers leitete Premierministerin Theresa May mehrere Sitzungen, bei denen beschlossen wurde, «neue Massnahmen für die Sicherheit im Luftverkehr» für Direktflüge aus diesen Ländern zu erlassen. «Unsere oberste Priorität wird stets sein, für die Sicherheit der britischen Staatsbürger zu sorgen», erklärte der Sprecher. (SDA/gru)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.