Krieg in der Ukraine
IAEA verliert auch Verbindung zu Europas grösstem Atomkraftwerk in der Ukraine

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach Tschernobyl auch die Verbindung zum grössten europäischen Atomkraftwerk in der Ukraine, Saporischschja, verloren.
Publiziert: 10.03.2022 um 10:42 Uhr

IAEA-Chef Rafael Grossi teilte am Mittwoch mit, dass die Datenverbindung zu den Überwachungsgeräten in Saporischschja ausgefallen sei. Russische Truppen hatten Saporischschja vergangene Woche angegriffen und eingenommen. Dabei wurde ein Brand auf dem Kraftwerksgelände ausgelöst.

Der Grund für den Verbindungsabbruch sei noch unklar, erklärte die Behörde weiter. Zuvor hatte die IAEA gewarnt, dass sie die Verbindung zu den Überwachungssystemen in der ebenfalls von russischen Truppen eroberten Atomruine von Tschernobyl verloren habe. Später teilte die Behörde mit, dass sie von der Ukraine die Information erhalten habe, dass es einen Stromausfall gegeben hatte. Sie sehe «in diesem Fall keine kritischen Auswirkungen auf die Sicherheit».

Der Verbindungsverlust zu den beiden Atomstandorten sei besorgniserregend

«Die Fernübertragung von Daten aus den IAEA-Überwachungsanlagen an Nuklearstandorten auf der ganzen Welt ist ein wichtiger Bestandteil unserer Überwachungsmassnahmen», erklärte Grossi. Die Datenleitungen «ermöglichen es uns, Kernmaterial und Aktivitäten an diesen Standorten zu überwachen, wenn unsere Inspektoren nicht anwesend sind».

IAEA hatte bereits wegen Stromausfalls Verbindung nach Tschernobyl verloren.
Foto: SERGEI SUPINSKY

Grossi erklärte ausserdem, die Türkei habe ihn zu dem Treffen der Aussenminister Russlands und der Ukraine in Antalya eingeladen. «Ich hoffe, dass wir in der dringenden Frage der Gewährleistung der Sicherheit der ukrainischen Atomanlagen vorankommen werden», schrieb er auf Twitter. (AFP)

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