Kontaktlos bezahlen geht neu bis 80 Franken
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Aus Hygienegründen:Kontaktlos bezahlen geht neu bis 80 Franken

Kontaktlos bis 80 Franken
Sämtliche Kartenanbieter ziehen mit

Jetzt bestätigen die grossen Anbieter: Sie erhöhen das kontaktlose Zahlen mit Karte auf 80 Franken. Handybezahl-Dienste reagieren mit einem müden Lächeln. Sie halten sich für einiges fortschrittlicher.
Publiziert: 08.04.2020 um 19:24 Uhr
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Aktualisiert: 09.04.2020 um 16:50 Uhr
Franziska Scheven

Nun ist offiziell, worüber BLICK bereits berichtet hat. Mehrere Kartenanbieter informieren: Die Limite für kontaktloses Zahlen mit der Karte ohne PIN wird von 40 auf 80 Franken erhöht. Die Massnahme gilt ab Mitte April. Wie es nach der Krise weiter geht, ist noch nicht bekannt.

Mit dabei sind Visa, Mastercard, Post Finance und American Express. Was in vielen europäischen Ländern bereits erfolgt ist – dort wurde das Limit von 25 Euro auf 50 Euro angehoben – wird nun auch in der Schweiz Realität. In einem nächsten Schritt werden sämtliche Schweizer Kartenherausgeber und Händler ihre technische Infrastruktur sowie die Bezahlterminals anpassen.

Sicherheit geht vor

Dabei betonen die Anbieter: Die Sicherheit hat weiterhin höchste Priorität. «Für den Konsumenten bestehen keine realen Sicherheitsrisiken durch kontaktloses Bezahlen», beruhigt Daniela Massaro von Mastercard Schweiz. Sollte der Kartenbesitzer eine auffällige Transaktion auf seiner Abrechnung entdecken, könne er reklamieren und erhalte das Geld umgehend erstattet. Das gilt für jede Transaktion, ob mit oder ohne PIN.

Bald kann man in der Schweiz bis zu 80 Franken mit der Karte ohne PIN-Eingabe bezahlen.
Foto: Keystone
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Ob das die Kunden beruhigt, ist laut einer Umfrage von Blick TV fraglich. Die meisten Kunden sind verunsichert. Bei einem Kartenverlust könnten die Diebe leichter Ware im Wert einer höheren Summe erbeuten, so die Furcht. Ausserdem könne man sich ja die Hände waschen oder desinfizieren. So sei man auch vor den Viren geschützt.

Ist Kartenzahlung Schnee von gestern?

Für die Ankündigung der Kartenanbieter haben Handy-Bezahl-Apps nur ein müdes Lächeln übrig. Hier braucht es schon lange keinen PIN mehr an der Kasse, egal wie hoch der Betrag ist. Die Sicherheit beim Zahlen: Der Bezahlvorgang wird entweder mit einem biometrischen Fingerabdruck oder der PIN ins eigenen Handy freigeschaltet – also ohne Berühren fremder Flächen.

Die Apps werben mit weiteren Vorteilen: Die meisten verlangen keine Jahresgebühren für ihre Dienste. Statt einer Kreditkarte könne man auch direkt das eigene Bankkonto verbinden. «Damit brauchen Kunden Ende Monat nicht noch mühsam eine Kreditkartenrechnung kontrollieren», so Victor Schmid, Mediensprecher von Twint.

Bargeldlos zahlen

Die Kreditkarte ist bei Schweizern nicht sonderlich beliebt. Laut einem Bericht der SNB aus dem Jahr 2017 werden nur 5 Prozent aller Transaktionen mit dieser Karte durchgeführt. Anders sieht es bei Debitkarten aus. Sie gehören laut SNB zu den meistgenutzten bargeldlosen Zahlungsmitteln – 22 Prozent aller Zahlungen werden damit durchgeführt.

Ob sich der Trend nach Corona weiter von den Karten weg und hin in Richtung Handybezahl-Apps verlagert, wird sich zeigen.

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