Körper als Benutzeroberfläche, Schnarch-Ausblender, Drohnen-Strassen
Diese Tech-Trends kommen 2018

Ohrhörer, die als Dolmetscher simultan in jede Sprache übersetzen. Oder Smartphones, die Gefühle lesen. Netztechnik-Hersteller Ericsson wagt den Ausblick ins nächste Jahr und zeigt sieben Trends.
Publiziert: 14.12.2017 um 11:31 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:35 Uhr
Lorenz Keller

Vielen ist der Name Ericsson noch ein Begriff, weil die Schweden lange Zeit zusammen mit Nokia die Handy-Trends prägten. Heute stellt das Unternehmen keine Geräte mehr her, ist aber trotzdem weiter wichtig in der Kommunikationsstrategie. 40 Prozent des weltweiten Mobilfunkverkehrs werden über die Netztechnik von Ericsson abgewickelt, bei uns sind es gar 60 Prozent.

Nun wagt Ericsson mit dem ConsumerLab-Reports einen Blick in die Zukunft. Die Techexperten haben Early-Adopters zu ihren Prognosen befragt, also jene Nerds, die neue Technologien sofort kaufen und im Alltag einsetzen. Ericsson hat daraus zehn Trends abgeleitet, welche nächstes Jahr erstmals auftauchen werden – und spätestens in zwei bis fünf Jahren auch in unserem Alltag ankommen.

1. Körper als Benutzeroberfläche

Intelligente Sprachassistenten gibts schon, etwa von Google, Apple oder Amazon. Der nächste Schritt wäre, dass digitale Helfer auch Körpersprache, Ausdruck, Intonation und Berührung interpretieren können. Die Gesichtserkennung beim iPhone X ist ein erster Schritt in diese Richtung. Spannend ist, dass trotzdem die Hälfte der befragten Digital-Fans den Gedanken daran unheimlich finden.

Was bringt die Zukunft? Ericsson hat Tech-Nerds befragt.
Foto: Keystone/Ap
Dolmetscher im Ohr: Die Google Pixel Buds können simultan in Dutzende Sprachen übersetzen.
Foto: Reuters

2. Augmented Hearing

63 Prozent der befragten Tech-Nerds wünschen sich Kopfhörer, die Sprachen in Echtzeit übersetzen. Solche digitalen Dolmetscher gibts ja bereits, die Google Pixel Buds, die leider in der Schweiz noch nicht erhältlich sind. Ebenfalls ein grosser Wunsch: In-Ear-Kopfhörer, die das Schnarchen des Partners ausblenden. Das wäre tatsächlich eine Marktlücke.

3. Künstliche Intelligenz bei Social Media

Die sozialen Medien werden von Informationen und News überschwemmt. Aus ganz unterschiedlichen Quellen. Für den Nutzer ist es aufwendig und schwierig, den Wahrheitsgehalt zu überprüfen – oft ist nicht einmal der Absender klar. 50 Prozent der Nutzer glauben, dass künstliche Intelligenz schon bald bei der Einordnung und der Auswahl hilft. Auch Werbung sollte so erkannt und deklariert werden.

4. Roboter übernimmt die Arbeit

Mit der Digitalisierung der Arbeitswelt haben die Befragten keine grosse Mühe. 32 Prozent glauben, dass sie auch ohne Job ein sinnvolles Leben führen könnten. Und gar 40 Prozent wünschen sich einen Roboter, der ein Teil der Arbeit abnimmt und damit mehr Freizeit schafft. Natürlich nur, wenn genug Einkommen bleibt.

Virtual Reality wird Alltag, schon nur, um Fotos anzuschauen.
Foto: Reuters

5. Das Foto als virtueller Raum

Bilder helfen uns bei der Erinnerung. Drei von vier Befragten gehen davon aus, dass sie in den nächsten Jahren virtuelle Realität nutzen werden, um in Smartphone-Fotos herumzulaufen. Fotos also nicht nur anschauen, sondern regelrecht darin abtauchen.

6. Drohnen-Strassen in der Luft

Raum ist in den grossen Städten Mangelware. In der Luft hätte es noch Platz. Daher dürfte es bald Luftstrassen geben, etwa für Drohnen und fliegende Fahrzeuge. Nicht unbedingt, um Personen zu transportieren, aber etwa, um Pakete oder Pizzen zu transportieren.

Für Paketdrohnen braucht es in Zukunft Luftstrassen. Im Bild ein Test von Amazon.
Foto: Imago/Upi Photo

7. Keine Batterie-Sorgen mehr

Egal ob drahtlose Gadgets oder Elektromobilität: heute wäre vieles technisch möglich, scheitert aber an der Versorgung mit Energie. Mehr als 80 Prozent der Befragten denken, dass ein grosser Entwicklungsschritt in der Akkutechnik kurz bevorsteht. In fünf Jahren seien langlebige Batterien Alltag, die bei gleicher Grösse und Gewicht ein Mehrfaches der heutigen Kapazität haben.

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