Kioske verschärfen Praxis
Keine Zigaretten mehr ab 16

Valora führt ein schweizweites Mindestalter von 18 Jahren für den Kauf von Zigaretten ein. Und zwar freiwillig. Das auch in Kantonen, wo der Verkauf von Tabakprodukten an 16-Jährige noch erlaubt ist.
Publiziert: 21.12.2018 um 09:14 Uhr
|
Aktualisiert: 22.12.2018 um 21:17 Uhr
Patrik Berger

Valora setzt ein Zeichen beim Jugendschutz und verkauft ab dem 1. Januar 2019 in der ganzen Schweiz Tabakprodukte nur noch an mindestens 18-Jährige. Damit erhöht der Kioskkonzern laut einer Mitteilung das Mindestalter freiwillig – auch in jenen Kantonen, in denen der Tabakverkauf ab 16 Jahren erlaubt ist. Das gilt auch für den Verkauf von E-Zigaretten. Ebenfalls ab dem neuen Jahr bekommen Minderjährige bei Coop keine Tabakwaren mehr.

«Die Einführung des Mindestalters von 18 Jahren betrifft alle Kantone der Schweiz und umfasst sämtliche Tabakprodukte, die Valora in ihren über 1000 Verkaufsstellen von K Kiosk, Press & Books und Avec vertreibt», heisst es.

Das Abgabealter für den Verkauf von Tabak ist in der Schweiz kantonal geregelt. Entsprechend variiert das Mindestalter. In einigen Kantonen gilt bereits heute eine Alterslimite von 18, in anderen eine von 16 Jahren. Etwa in Zürich, Basel-Stadt, Luzern, Aargau und Wallis. In den Kantonen Schwyz, Genf und Appenzell Innerrhoden bestehen gar keine Regeln.

Valora verschärft die Bestimmungen beim Verkauf von Zigaretten.
Foto: zvg

Mehr anonyme Testkäufe

«Die Erhöhung des Mindestalters auf 18 Jahre beim Verkauf von Tabakprodukten schweizweit ist für uns die logische Konsequenz, nachdem wir uns bereits beim Verkauf von E-Zigaretten diese Alterslimite auferlegt haben», sagt Roger Vogt, CEO Retail Schweiz bei Valora. «Wir möchten damit ein weiteres Zeichen für den Jugendschutz setzen.»

Valora verspricht zudem: «Um der Einhaltung des Mindestalters von 18 Jahren beim Verkauf von Tabakprodukten und E-Zigaretten Nachdruck zu verleihen, werden wir vermehrt anonyme Testkäufe durchführen.»

Beim Verkauf von E-Zigaretten hat sich Valora bereits freiwillig dazu verpflichtet, sämtliche dieser Produkte erst an Volljährige zu verkaufen. Der Kioskkonzern hat im Herbst 2018 den Codex für die Vermarktung von E-Dampfgeräten und Liquids in der Schweiz unterschrieben.

Und was sagen die Hersteller? «Wir befürworten klar ein Mindestalter 18 für Tabakprodukte und E-Zigaretten. Das Rauchen und das Vapen sollte der Entscheid eines informierten Erwachsenen sein, der die Gesundheitsrisiken kennt und abschätzen kann», sagt ein Sprecher von JT International zu BLICK. Das Unternehmen produziert unter anderem die Marken Camel und Winston sowie die E-Zigarettenmarke Logic.

Am Freitagnachmittag springt auch Denner auf den freiwilligen Zug auf. Per 7. Januar verkauft der Discounter Zigis und Co. nur noch an Volljährige, heisst es in der Medienmitteilung. Damit unterstreiche Denner die Wichtigkeit des Jugendschutzes im Bereich der Tabakwaren.

Bundesrat will ein Verbot

Mit dem Verkaufsstopp an Jugendliche kommen Valora und Denner der Politik zuvor. Der Bundesrat will den Verkauf von Zigaretten an unter 18-Jährige verbieten. Er hat die Botschaft für das so genannte Tabakproduktegesetz Ende November dem Parlament zugestellt. Wann es in Kraft treten soll, ist noch unbekannt.

In der Schweiz rauchen laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) über 2 Millionen Menschen oder rund ein Viertel der Bevölkerung. Rund 9500 Personen sterben jedes Jahr vorzeitig an den Folgen des Tabakkonsums - das entspricht 15 Prozent aller Todesfälle im Land. Todesursachen sind bei diesen Menschen Atemwegserkrankungen, Krebs oder Herzkreislauf-Erkrankungen.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.