Sie verweigern Black Fridays
Warum Ikea, Jelmoli und Co. nicht mitmachen

Immer weniger Schweizerinnen und Schweizer stürzen sich am Black Friday auf Shoppingtour – der Umwelt zuliebe. Auch Jelmoli und Ikea wollen ein Zeichen gegen den Konsumwahn setzen.
Publiziert: 23.11.2022 um 17:08 Uhr
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Aktualisiert: 25.11.2022 um 08:32 Uhr
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Am kommenden Freitag geht mit dem Black Friday die Schnäppchen-Jagd in die heisse Phase. Aber nicht alle haben sich dem Konsumwahn verschrieben. Bei Ikea und Jelmoli gibts an diesem Freitag keine Rabatte.

Drei Viertel der Schweizerinnen und Schweizer wollen am Black Friday eh nichts kaufen. Ein Drittel der Nachhaltigkeit zuliebe. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage von Demoscope im Auftrag der Plattform Blackfridaydeals.ch.

Dabei wollen vor allem die Älteren der Umwelt zuliebe auf Schnäppchen verzichten. Von den sonst so umweltbewussten Jungen wollen am Black Friday mehr als die Hälfte shoppen gehen.

Die Black Friday Week ist bereits in vollem Gange. Schnäppchen gibts zuhauf.
Foto: STEFAN BOHRER
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Geben statt Nehmen

Wer im Warenhaus Jelmoli nach Black-Friday-Aktionen sucht, ist dort aber fehl am Platz. Das Zürcher Warenhaus verzichtet auf eine Teilnahme. Dafür nimmt Jelmoli bereits zum vierten Mal in Folge am Giving Tuesday teil.

Pro Einkauf von 50 Franken spendet Jelmoli am Black Friday 5 Franken an den Verein Insieme21. Dieser setzt sich für Betroffene und Angehörige von Menschen mit Trisomie 21 in der Deutschschweiz ein.

Letztes Jahr sammelte Jelmoli mit der Aktion 47'950 Franken. Gespendet wurde das Geld dann am Giving Tuesday an das Züriwerk, welches sich für die Gleichberechtigung von Menschen mit Beeinträchtigung einsetzt.

Die Kundinnen und Kunden würden auf die Aktion sehr positiv reagieren. «Sie schätzen die klare Positionierung und unsere Haltung zu sozialer Verantwortung, Solidarität und bewusstem Konsum», sagt eine Sprecherin gegenüber Blick.

Auch der Zahlungsdienstleister Twint engagiert sich am Giving Tuesday. «Dank der Spendenmöglichkeit in der Twint-App wollen auch wir am Giving Tuesday einen Beitrag leisten, um die Welt zu verbessern», lässt sich Twint-CEO Markus Kilb (56) auf der Website von Giving Tuesday zitieren.

Rückkauf anstatt Verkauf

Auch Landi bietet am Black Friday keine Schnäppchen an. Dabei handelt es sich aber um das Konzept der Läden. «Wir bieten Dauertiefpreise an», sagt eine Sprecherin gegenüber Blick.

Ebenso hat Exlibris noch nie am Black Friday teilgenommen und wird auch dieses Jahr keine Schnäppchen anbieten. «Für uns sind Kontinuität, Fairness und Verlässlichkeit, sowie dauerhaft gute Konditionen und Serviceleistungen wichtiger, wie eine Rabattschlacht an einem Tag», sagt eine Sprecherin.

Ikea setzt ebenfalls ein Zeichen: Statt Black Friday gibt es den Buyback-Friday. Den Rückkaufservice gibts beim schwedischen Möbelriesen zwar das ganze Jahr. «Während den Buyback-Friday-Wochen vom 14. bis 27. November erhalten die Family-Mitglieder den doppelten Rückkaufwert», sagt eine Ikea-Sprecherin auf Anfrage.

Den Buyback-Friday führt das Möbelhaus bereits zum dritten Mal durch. Letztes Jahr haben 4239 Kunden den Service genutzt und dabei mehr als 11'000 Produkte an Ikea zurückverkauft. Drei Viertel der Produkte fanden direkt ein neues Zuhause.

«Die Nachfrage nach unseren Second-Hand-Produkten ist sehr hoch und letztendlich verkaufen wir praktisch alle Möbel wieder», sagt die Sprecherin. Falls doch einmal ein Überschuss bestehe, werden die Möbel gespendet.

Weniger Umsatz am Black Friday erwartet

Ikea stemmte sich aber nicht immer gegen den Shopping-Wahn. Bis 2019 nahm Ikea am Black Friday teil. Mittlerweile will das Möbelhaus Kunden zu einem bewussten Konsum inspirieren.

Auch die Neobank Neon hat 2021 zwar am Black Friday teilgenommen, sich dieses Jahr im Gedanken der Nachhaltigkeit aber dagegen entschieden. Stattdessen bietet die Bank der Bestandskundschaft eine Garantieverlängerung von zwei Jahren für elektronische Produkte, die mit der Neon-Karte zwischen dem 21. November und 21. Dezember 2022 gekauft werden.

Der nachhaltige Gedanke verbreitet sich immer weiter. Es dürfte sich dämpfend auf den Black-Friday-Umsatz auswirken, dass immer mehr ältere, zahlungskräftigere Schweizerinnen und Schweizer der Nachhaltigkeit wegen auf den Black Friday verzichten.

«Insgesamt gehen wir aufgrund der zahlreichen Einflussfaktoren und dem von uns beobachteten Interesse davon aus, dass der Umsatz am Black Friday 2022 in der Schweiz rund 470 Millionen Franken betragen wird», sagt Julian Zrotz (35), Geschäftsführer der Plattform Blackfridaydeals.ch. Das sind 30 Millionen weniger als im letzten Jahr.

Black Friday Deals bei Blick

Am 25. November ist es wieder soweit: Black Friday, der grösste Shopping-Tag des Jahres, lockt mit unschlagbaren Rabatten und Schnäppchen in den Bereichen Unterhaltungselektronik, Mode, Haushaltswaren, Möbel und vielem mehr.

Damit ihr die Chance auf die besten Schnäppchen nicht verpassen, findet ihr hier die besten Gutscheine und Rabattaktionen im Schweizer Onlinehandel zusammengefasst.

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