Nötli-Fans warten gespannt auf die neue 1000er-Note
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«Habe mich herausgeputzt»:Peter Lampart (69) ist der erste 1000er-Nötli-Besitzer

Schweizer beurteilen Banknote
«Ich brauche privat fast nie den 1000er»

Ab heute kommt die neue 1000er-Note schweizweit in den Umlauf. Zunächst an den Schaltern der Nationalbank SNB in Zürich und Bern. Die ersten Nötli-Fans standen bereits an.
Publiziert: 13.03.2019 um 09:11 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2019 um 13:28 Uhr
Pascale Weber (34): «Ich brauche den neuen Tausender als Fotografin für einen Auftrag. Privat würde ich keinen Tausender abheben. Nicht, weil ich mich mit so viel Geld nicht sicher fühlen würde, sondern einfach, weil ich meistens mit Karte zahle.»
Foto: Noé Waldmann
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Ulrich Rotzinger, Noé Waldmann

Lediglich 40 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung ist in den letzten zwei Jahren überhaupt eine 1000er-Note in die Finger gekommen. Das zeigt eine Umfrage der Nationalbank SNB. Und doch fanden sich heute um kurz nach halb acht Uhr die ersten Nötli-Aficionados vor den SNB-Schaltern an der Börsenstrasse 15 in Zürich ein.

Punkt 8 Uhr geht der Laden hoch: «Ich habe mich für den 1000er besonders herausgeputzt», sagt Peter Lampart (69) zu BLICK. Der Nötli-Fan war heute der Erste mit dem neuen Schein in den Händen. Er habe sich extra seine Golduhr angezogen, so Lampart weiter. Den Schein trägt er jetzt sofort zu seiner Bank. Lampart war bereits bei der Ausgabe der neuen 200er-Note im August 2018 vorne mit dabei. 

In Bern gehen die ersten neuen 1000er-Noten ab 8.30 Uhr raus. Gleichzeitig gibts den Schein auch bei den Agenturen der Nationalbank, die an den Hauptsitzen von 14 Kantonalbanken geführt werden. Erst in den darauffolgenden Tagen geben Banken und die Post die neue Banknote aus.

Unpraktisch für den Alltag

Aber Achtung: Die grosse Banknote spuckt nicht jeder beliebige Bankomat aus. Am ehesten kommt zum Schein, wer an einen Automaten-Standort mit hoher Personenfrequenz aufsucht oder es bei Bankomaten entlang der Grenze versucht.

Zu unpraktisch ist der 1000er offenbar für die kleinen Ausgaben im Alltag. Alfred Kreis (57) war heute Vormittag unter den ersten bei der SNB: «Mein Sohn und ich, wir sammeln Banknötli. Das ist jetzt schon unsere sechste Serie. Wenn der Hunderter rauskommt, haben wir sie komplett. Den Tausender werde ich sicher nicht ausgeben, der wird ja oft gar nicht mehr angenommen», sagt Kreis.

Kein Gebrauch für den Tausender im Bezahl-Alltag hat auch Pascale Weber (34). Sie sagt zu BLICK: «Ich brauche den neuen Tausender als Fotografin für einen Auftrag. Privat würde ich keinen Tausender abheben.»

Erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde die neue «Ameise» am 5. März durch SNB-Vize Fritz Zurbrügg (59). «Wir haben festgestellt, dass für grössere Einkäufe wie Möbel, Elektrogeräte, Auto oder auch für Einzahlungen bei der Post der Zweihunderter wie auch der Tausender benutzt werden», sagte er zu BLICK. Auch Geschenke in bar seien an vielen Orten eine Tradition.

UBS: Schweizer horten 1000er-Note

Die Nationalbank lässt die grössten Schweizer Banknoten in der kleinsten Stückzahl drucken. Laut UBS machen sie trotzdem fast 62 Prozent des Notenumlaufs von insgesamt 72 Milliarden Franken aus. «Viele Menschen verwenden die 1000-Franken-Noten nicht fürs Shopping, sondern horten sie zu Hause oder gar im Banktresor als Wertaufbewahrungsmittel», schreibt die Bank auf ihrer Website. «Je tiefer sich die Zinsen bewegen, desto eher geht diese Strategie auf.» 

Wie sein Vorgänger ist auch der neue Tausender violett und dem Thema Kommunikation gewidmet. Auf dem Tausender sind Hand und Globus zu sehen, die auf jeder Note der neuen Serie zu finden sind. Der Globus wechselt je nach Lichteinfall die Farbe – eines von insgesamt 15 Sicherheitsmerkmalen der Note.

100er-Note kommt im September 2019

Wie die übrigen Geldscheine der neuen Nötli-Serie ist der Tausender im Vergleich zu seinen Vorgängern geschrumpft. Er verzichtet auf die Porträts kluger Köpfe.

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Nun fehlt noch der 100-Franken-Schein der neuen Banknotenserie. Diesen wird die Nationalbank am 3. September präsentieren und am 12. September dann in den Umlauf bringen.

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