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Flughafen-Chef mit Spitze gegen BAG
«Viele Massnahmen sind unverhältnismässig»

Es ist ein Jahr zum Vergessen für den Flughafen Zürich. Unterm Strich bleibt ein Minus in zweistelliger Millionenhöhe. Die Zahlen: tiefrot.
Publiziert: 12.03.2021 um 08:01 Uhr
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Aktualisiert: 12.03.2021 um 11:31 Uhr

Der Flughafen Zürich hat im Coronajahr 2020 einen historischen Einbruch erlitten. Wegen der Pandemie blieben die Flugzeuge in Kloten zweitweise fast gänzlich am Boden.

Die Infrastruktur musste aber auch bei einem Minimalbetrieb aufrecht erhalten werden, so dass die Kosteneinsparungen mit dem Ertragsrückgang nicht schritthalten konnten. Entsprechend gabs am Ende einen deutlichen Verlust. Die Zukunft bleibt vorerst unsicher.

Der Umsatz sank im Geschäftsjahr 2020 um gut 48 Prozent auf 624 Millionen Franken. Das Fluggeschäft ging dabei um knapp 67 Prozent auf 222 Millionen zurück. Und im Nichtfluggeschäft lag der Umsatzverlust bei knapp 27 Prozent also 146 Millionen Franken, wie der Flughafenbetreiber am Freitag mitteilte.

Flotte am Boden: Es ist ein schreckliches Jahr für den Flughafen.
Foto: keystone-sda.ch
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Verlust in Millionenhöhe

Dennoch gelang es dem Unternehmen, einen Betriebsgewinn (EBITDA) zu erzielen. Dieser machte allerdings mit 196 Millionen Franken nicht einmal mehr ein Drittel des Vorjahreswerts (642 Mio.) aus.

Sparmassnahmen wie etwa Kurzarbeit halfen, den Schaden in Grenzen zu halten, wie es im Communiqué heisst. Die Betriebskosten sanken denn auch um knapp 25 Prozent. Zudem bot das Immobiliengeschäft in der Krise eine Stütze. Die Erträge aus der Liegenschaftsbewirtschaftung nahmen um knapp 13 Prozent zu.

Dennoch genügten die Einsparungen und das starke Immobiliengeschäft nicht, um die Umsatzverluste wettzumachen. Denn noch immer fielen hohe Kosten an, da ja auch bei einem Minimalbetrieb die Infrastruktur am Flughafen in Kloten aufrechterhalten werden musste. Unter dem Strich blieb somit ein Verlust von 69,1 Millionen, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 309 Millionen zu Buche stand.

Unsichere Prognose

Überraschend kam der Verlust aber nicht – angesichts des bereits im Vorfeld bekannt gewesenen Passagierrückgangs von knapp 74 Prozent im letzten Jahr. Auf die Ausschüttung einer Dividende wird für 2020 unter den gegenwärtigen Umständen erwartungsgemäss verzichtet, nachdem der Flughafenbetreiber zur Schonung der Liquidität bereits die Dividende für 2019 gestrichen hatte.

Allgemein tut sich der Flughafen Zürich weiterhin schwer mit genauen Angaben zum weiteren Geschäftsverlauf: «Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr ist nach wie vor mit grossen Unsicherheiten verbunden und das Passagiervolumen im Jahr 2021 wird hauptsächlich vom Zeitpunkt der Wiederaufnahme der internationalen Reisetätigkeit abhängen», teilte das Unternehmen mit.

Nebst den Aviation-Erträgen sieht der Flughafen Zürich dabei auch die Kommerzerträge im laufenden Jahr 2021 weiterhin unter Druck. (SDA/ise)

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