Heute ist Schnäppli-Tag
Beben am Heimelektronikmarkt erschüttert Singles-Day-Umsätze

Das erste Highlight des Schnäppli-November steht vor der Tür: der Singles Day. Der Shoppingtag kann in der Schweiz aber nicht so richtig Fuss fassen. Schuld daran ist unter anderem auch der Heimelektronikmarkt.
Publiziert: 11.11.2023 um 10:44 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2024 um 14:16 Uhr
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Der Konkurs von Steg und die Integration von Microspot.ch in Interdiscount trüben den Singles-Day-Umsatz am Samstag. Der weltweit umsatzstärkste Shoppingtag im Jahr versucht schon seit einigen Jahren in der Schweiz Fahrt aufzunehmen. So richtig gelingen will das allerdings nicht.

Das zeigt eine Analyse von Blackfridaydeals.ch. So rechnet die Schnäppchen-Plattform am Verkaufstag mit einem Rückgang des Onlineumsatzes um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 60 Millionen Franken sollen am 11. November eingefahren werden. Als Kontrast: Am Black Friday wird ein Onlineumsatz in Höhe von 110 Millionen Franken erwartet.

Auffallend: Der Singles Day ist bekannter als auch schon. Gemäss einer Umfrage von Blackfridaydeals.ch kennt ein Drittel in der Schweiz den Shoppingtag aus China. Vor drei Jahren war er nur jedem Vierten ein Begriff.

Am Singles Day sollen nur 60 Millionen Franken Umsatz im Onlinehandel erwirtschaftet werden. Das ist ein 10-prozentiger Rückgang im Vergleich zum vergangenen Jahr.
Foto: Pius Koller
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Wieso 11 Prozent am «Singles' Day»?

Der «Singles' Day» kommt ursprünglich aus China. Und findet seit jeher am 11.11. statt. Das ist kein Zufall. Die Zahl 11 wird in China mit Glück verbunden.

Ins Leben gerufen wurde der «Singles' Day» – wie der Name schon sagt – für Singles. Und zwar als Gegenbewegung zum Valentinstag. Gestartet hat der Feiertag in einer chinesischen Universität, wo sich ungebundene Studierende am 11. November in Karaokebars feiern liessen.

Jack Ma (58), Gründer der chinesischen Plattform Alibaba, nutzte den Hype und wandelte den Feiertag zum Shoppingevent um. So entstand der Rabatttag, inspiriert vom Black Friday aus den USA. Was in den asiatischen Ländern bereits fester Bestandteil vom Rabattmonat November ist, versucht sich auch in der Schweiz beliebt zu machen.

Der «Singles' Day» kommt ursprünglich aus China. Und findet seit jeher am 11.11. statt. Das ist kein Zufall. Die Zahl 11 wird in China mit Glück verbunden.

Ins Leben gerufen wurde der «Singles' Day» – wie der Name schon sagt – für Singles. Und zwar als Gegenbewegung zum Valentinstag. Gestartet hat der Feiertag in einer chinesischen Universität, wo sich ungebundene Studierende am 11. November in Karaokebars feiern liessen.

Jack Ma (58), Gründer der chinesischen Plattform Alibaba, nutzte den Hype und wandelte den Feiertag zum Shoppingevent um. So entstand der Rabatttag, inspiriert vom Black Friday aus den USA. Was in den asiatischen Ländern bereits fester Bestandteil vom Rabattmonat November ist, versucht sich auch in der Schweiz beliebt zu machen.

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Reduzierter Konkurrenzdruck hemmt Umsatz

Gründe für das Umsatzminus am Singles Day gibts mehrere. Dieser fällt auf einen Samstag. Das ist denkbar ungünstig, denn der Rabatttag läuft vor allem online. «Für den Onlinehandel ist der Samstag in der Regel aber der umsatzschwächste Wochentag. Schweizerinnen und Schweizer treffen am Samstag lieber die Familie und Freunde oder kaufen im stationären Handel ein», erklärt Retailexperte Julian Zrotz (34).

Zudem dürfte der schwindende Konkurrenzdruck im Onlinehandel den Umsatz negativ beeinflussen. Steg ist konkurs, Microspot verschwindet. Auch Melectronics und Fust müssen aufs Budget schauen. Die extreme Tiefpreispolitik im Schnäppli-November gerät ins Schwanken und weniger Kauflustige strömen in die Geschäfte.

Denn nur gerade 5 Prozent der Schweizer geben an, am Singles Day etwas einkaufen zu wollen. «Es scheint, als könne der China-Import Singles Day in der Schweiz nicht richtig Fuss fassen», meint Zrotz abschliessend.

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