Heiz-Öfeli und Powerbank
Schweizer rüsten sich für einen Winter ohne Gas und Sprit

Seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges steigt die Angst vor einer prekären Energielage im Winter. Das zeigt sich bereits jetzt bei Bestellungen bei Online-Händlern. Mitten im Sommer sind Heizöfeli heiss begehrt.
Publiziert: 27.07.2022 um 16:02 Uhr
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Aktualisiert: 27.07.2022 um 16:28 Uhr

Bundesrätin Simonetta Sommaruga (62) hat wegen der Energie-Krise sogar ihre Ferien abgebrochen. Zu entscheidend sind diese Tage und Wochen, um sich gewissenhaft auf die drohende Energiekrise im Winter vorzubereiten. Längst machen das nicht mehr nur Politikerinnen und Politiker. Auch Herr und Frau Schweizer machen sich wegen den Folgen des Ukraine-Kriegs Sorgen darüber, dass in ein paar Monaten Gas und Strom knapp werden.

Sie decken sich mit Holz zum Heizen ein, wie SRF berichtet. Doch längst nicht nur. Der Absatz von Stromgeneratoren, Solarpanels, Powerstationen und Heizkörpern steigt beim Online-Händler Digitec Galaxus derzeit stark an. «Sofern sich die Lage auf dem europäischen Strommarkt nicht zeitnah entspannt, rechnen wir mit Rekordabsätzen», heisst es in einer Mitteilung.

Heizkörper heiss begehrt

Noch seien vor allem Klimageräte und Ventilatoren heiss begehrt. Kein Wunder bei der Hitze, die das Land seit Tagen zum Schwitzen bringt. Ein möglicher Energie-Blackout sei aber schon jetzt sehr präsent. Auch wenn die Versorgungssicherheit derzeit noch gegeben ist. Im Winter könnte sie angespannt werden. Wenn Russland den Gashahn zudreht, wird es schnell ungemütlich – und schlimmstenfalls kalt in der heimischen Stube. Die Beteuerungen der Politik, wonach Privathaushalte nicht von Kontingentierungen betroffen wären, scheinen nicht zu verfangen.

Viele Schweizerinnen und Schweizer fürchten sich vor einem kalten Winter.
Foto: Shutterstock
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«Seit 20 Jahren vorbereitet»:Glarnerin Rita (72) ist für die Energiekrise im Winter gerüstet

Am deutlichsten ist der Anstieg bei Heizkörpern. Bis im Mai befanden sich die Absatzzahlen mehr oder weniger auf Vorjahresniveau. Im Juni (plus 372 Prozent) und Juli (plus 398 Prozent) vervielfachte sich die Nachfrage dann aber.

Plötzlich kein Pfuus mehr fürs Handy?

Auch die Angst, plötzlich ohne Strom, etwa fürs Handy, dazustehen, scheint gross zu sein. Schon kurz nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine Ende Februar wurden 515 Prozent mehr Powerstationen gekauft, als im Vorjahr. Entsprechend ging es weiter, wie Digitec Glaxus schreibt. «Im Juni haben wir so viele mobile Kraftwerke verkauft wie noch nie zuvor. Auch im Juli liegen wir bereits 353 Prozent über Vorjahr», heisst es weiter.

Sogar Stromgeneratoren sind derzeit gesucht. Ein Stromgenerator beinhaltet ein Antriebsaggregat, in der Regel einen Diesel- oder Benzinmotor, und einen Generator, der daraus Strom erzeugt. Schon im März wurden 188 Prozent mehr verkauft als im Vorjahr. Zudem auch die dazu benötigten Treibstoff-Kanister. (pbe)

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