«In der Krise soll man keine neuen Forderungen stellen!»
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Ersatz für Homeoffice-Kosten?«In der Krise soll man keine neuen Forderungen stellen!»

Arbeitgeberpräsident Valentin Vogt zum Ersatz für Homeoffice-Kosten
«In der Krise soll man keine neuen Forderungen stellen!»

Viele sind bereits wieder ins Homeoffice zurückgekehrt, einige werden noch folgen. Fragen zur Heimarbeit stehen viele im Raum – Blick TV bringt dazu einen Mittags-Fokus.
Publiziert: 21.10.2020 um 10:33 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2020 um 12:16 Uhr
Ulrich Rotzinger und Patrik Berger

Rückkehr ins Homeoffice! So heisst es jetzt wieder bei zahlreichen Firmen in der ganzen Schweiz. Ja sogar auf der ganzen Welt. Online-Gigant Amazon verlängerte eben das Homeoffice bis Mitte 2021!

Bei uns werden Erinnerungen an den Lockdown im Frühjahr wach: Videokonferenzen, die wegen ungenügendem Internet-Abo ruckeln, fehlende Monitore oder leere Druckerpatronen zu Hause. Doch Arbeitnehmer und Angestellte haben gelernt. Und sind auf den Herbst im Homeoffice vorbereitet.

Doch wer kommt für die Kosten auf? Für Arbeitsrechtlerin Isabelle Wildhaber (47) von der Uni St.Gallen ist klar: «Der Arbeitgeber muss die Infrastruktur zur Verfügung stellen und eine Entschädigung bezahlen, wenn das Homeoffice einseitig angeordnet ist.» Wer freiwillig von zu Hause aus arbeite, habe diesen Anspruch nicht.

Arbeitgeberpräsident Valentin Vogt heute Mittag auf Blick TV.
Foto: Thomas Meier
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Leitfaden der Arbeitgeber sorgt für Zündstoff

Arbeitgeberpräsident Valentin Vogt (60) kann die Kostenfrage nicht mehr hören: «Wir haben eine Krisensituation! Das ist der falsche Moment, um neue Forderungen zu stellen.» Homeoffice sei ein Nehmen und Geben. «Die Angestellten sparen Zeit, weil das Pendeln wegfällt. Und sie müssen auch nicht auswärts essen», so Vogt. Wenn der Arbeitgeber allerdings das Büro auslagere zum Arbeitnehmer, dann müsse man natürlich auch über eine Entschädigung sprechen.

Offene Fragen gibt es viele: Wer bezahlt eigentlich für den Bürostuhl daheim? Die Druckerpatrone, die sich nun viel schneller leert? Geht Homeoffice und Kinderbetreuung überhaupt gleichzeitig? Travailsuisse-Präsident Adrian Wüthrich (40) fordert dezidiert, dass Arbeitgeber auch in der Corona-Krise ihre Fürsorgepflicht wahrnehmen müssen. «Firmen müssen den Angestellten etwas bezahlen für die Infrastruktur, die sie im Homeoffice benutzen», so der Gewerkschafter.

«Zwei Tage pro Woche sind genug»

Nicht alle hätten schliesslich eine grosse Wohnung, in der sie noch schnell ein Zimmer einrichten können für Videokonferenzen. «Zudem gibt es Familien, die nur einen Computer haben, den auch noch die Kinder für die Schule brauchen», sagt er. Nicht unterschätzen dürfe man auch die Auswirkungen des Homeoffice auf die sozialen Kontakte. «Zwei Tage pro Woche sind genug.»

Der Arbeitgeberverband hat einen Homeoffice-Leitfaden im Internet aufgeschaltet, der für Zündstoff sorgt. Darin steht etwa, dass Angestellte für die Kosten des Homeoffices selbst aufkommen müssten.

Im Vordergrund stehen nicht nur die Kosten für die Arbeitnehmerinnen und -nehmer, sondern auch für die Firmen. Hat das Modell Zukunft oder plempert es nach der Corona-Pandemie wieder aus?

Von zu Hause aus produktiv arbeiten

Im Homeoffice kann man durchaus produktiv sein, wenn man es richtig macht. Dabei gilt es aber einige Regeln zu beachten. BLICK gibt Tipps, wie sie ihre eigenen vier Wände effizient als Büro nutzen können.

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