Zuckermangel in Russland
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Leere Regale:Zuckermangel in Russland

Hamsterkäufe, Preisexplosionen
Russen streiten sich in Supermärkten um Lebensmittel

Die Sanktionen treffen die russische Bevölkerung hart. Die Preise auf Importgüter steigen. Auch an Medikamenten fehlt es. Zudem sorgen Hamsterkäufe, dafür, dass die Russen in den Supermärkten immer öfters vor leeren Regalen stehen.
Publiziert: 18.03.2022 um 10:53 Uhr
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Aktualisiert: 18.03.2022 um 14:36 Uhr
Kilian Marti

Die russische Bevölkerung beginnt immer mehr, sich in Supermärkten um importierte Produkte zu streiten. Denn davon gibt es in den Regalen fast keine mehr. So machen auf sozialen Medien Videoaufnahmen die Runde, die Russen zeigen, die sich in Supermärkten gegenseitig anrempeln.

Importiert werden etwa Früchte und Gemüse aus dem Ausland. Die Sanktionen erschweren den Import, die Preise steigen. Doch selbst was nicht importiert wird, wird nun knapp. Die Hamster- und Panikkäufe dehnen sich auch auf Produkte wie Zucker und Mehl aus, obwohl diese mehrheitlich aus Russland stammen. Seit letzter Woche ist der Preis für Zucker um fast 13 Prozent gestiegen, wie die staatliche Statistikbehörde Rosstat mitteilte. Ausländische Kakao-Produkte sind um 25 Prozent teurer geworden.

Die Russinnen und Russen wollen einen Vorrat anlegen, bevor die Preise noch mehr explodieren. Die Behörden haben bereits auf die Zucker-Schlacht reagiert. Bis Ende August wurde der Export verboten. Gleichzeitig erlaubt die Regierung die zollfreie Einfuhr von 300'000 Tonnen Zucker und Rohzucker. Sogar die Anbaufläche für heimisches Zuckerrohr wird vergrössert.

In Russlands Supermärkten gibt es fast keine importierten Produkte mehr.
Foto: Screenshot Twitter
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Gefährdete medizinische Versorgung

Der Engpass betrifft auch Medikamente und Medizinprodukte, die zu einem grossen Teil importiert werden. Den Apotheken fehlt es an Nachschub. Beispielsweise ist es in Moskau fast unmöglich, noch Insulin aufzutreiben, wie «Financial Times» schreibt. Betroffene hoffen nun, ihre Medikamente direkt vom staatlichen Gesundheitsdienst zu erhalten.

Russlands Präsident Wladimir Putin (69) versucht, die Bevölkerung mit Versprechen auf Lohnerhöhungen und besseren Renten zu beruhigen. «Ich verstehe, dass steigende Preise die Einkommen der Menschen ernsthaft beeinträchtigen», sagte Putin. Die Regierung habe deshalb eine Hotline eingerichtet, wo sich Menschen über unfaire Preiserhöhungen beschweren können.

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