Resultat von Corona gezeichnet
UBS mit tieferem Quartalsgewinn

Die Grossbank UBS hat im zweiten Quartal die Coronakrise zu spüren bekommen. Der Quartalsgewinn ging zurück. Und trotzdem ist die Bank in Form. Die Gründe dafür.
Publiziert: 21.07.2020 um 06:47 Uhr
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Aktualisiert: 20.10.2020 um 19:47 Uhr

Es ist der zweitletzte Zahlenkranz, den UBS-Chef Sergio Ermotti (60) präsentiert. Fast zehn Jahre war er am Steuer bei der grössten Schweizer Bank. Im September dockt Holländer Ralph Hamers (54) an. Ab November ist Hamers voll im Amt.

Ermottis Hinterlassenschaft ist eine Bank, die in guter Form ist. Im zweiten Quartal 2020 resultiert zwar ein leichtes Minus. Der Nettogewinn sinkt um 11 Prozent auf 1,2 Milliarden US-Dollar. Dazu gibt es aber mindestens drei Sachen zu sagen: Erstens war das Vorjahresquartal ein Rekordwert. Zweitens ist die Halbjahresbilanz positiv. Drittens ist Krise.

Und genau diese Krise hat die UBS zu spüren bekommen. Sie hat Kreditrisiken neu berechnet und deshalb Abschreibungen vornehmen müssen. Das drückt auf den Gewinn. Die Wertberichtigungen summieren sich im zweiten Quartal auf über 270 Millionen US-Dollar. Im ersten Quartal waren es bereits 268 Millionen gewesen, nachdem die Corona-Pandemie Mitte März voll ausgebrochen war.

Zürich Paradeplatz: Hauptsitz der UBS und der Credit Suisse.
Foto: Noë Flum / 13 Photo
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3,2 Milliarden für Corona-Kredite

Der grösste Teil des Vorsteuergewinns stammt mit 880 Millionen Dollar aus dem Kerngeschäft, der globalen Vermögensverwaltung. Aber auch die Investmentbank lieferte einen Gewinn von 612 Millionen ab, und im für die Bank ebenfalls wichtigen Schweizer Geschäft blieb ein Plus von 238 Millionen.

Ermotti ist zufrieden. Er spricht von «starken Ergebnissen im zweiten Quartal» und von einem «ausgezeichneten ersten Halbjahr». Der Tessiner ist auch massgeblich daran beteiligt, zusammen mit Finanzminister Ueli Maurer (69) und dem CS-CEO Thomas Gottstein (56), dass die Schweiz innert Kürze ein umfassendes Corona-Kreditprogramm aufgleisen konnte.

Die UBS alleine hat bis Mitte Juni mehr als 24'000 Anträge bearbeitet. Die Summe der gesprochenen Kredite beträgt 3,2 Milliarden Franken. Der Grossteil ist voll von der Eidgenossenschaft verbürgt. Sollte die UBS Gewinne aus dem Kreditprogramm ziehen, will sie diese Summe spenden, wie das Unternehmen im Communiqué erneut festhält. (ise)

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