Häuserpreise sinken bis zu 90'000 Franken
Wohneigentum wird überall billiger - ausser in St. Gallen

Im zweiten Quartal 2018 sinken die Preise für Wohneigentum in den meisten Agglomerationen um Schweizer Städte. So auch in Zürich, Bern oder Luzern. In anderen Regionen wird der Immobilienkauf hingegen teurer.
Publiziert: 03.10.2018 um 10:22 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2018 um 00:05 Uhr
Maren Meyer

Der Haus- und Wohnungskauf in den Agglomerationen der Schweiz wird günstiger. Das zeigt der aktuelle Agglo-Barometer von Immoscout24. Im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres sind die Kaufpreise vor allem in den Regionen um Zürich, Bern, Luzern und Lugano TI im Schnitt zwischen 0,3 und 7,5 Prozent gesunken.

Betrachtet wurden Verkaufsinserate für Häuser, grosse Wohnungen mit 4 bis 5½ Zimmern und kleine Wohnungen mit 2 bis 3½ Zimmern, die auf dem Immobilienportal zu finden sind.

In den Randgebieten um Luzern sanken die Hauspreise im Durchschnitt um 7,49 Prozent – so stark wie in keiner anderen Region. Günstiger wurde es für zukünftige Immobilienbesitzer auch um Zürich: Im Schnitt kosten Häuser rund 91'000 Franken weniger, was einer Kaufpreisreduktion von über 5 Prozent entspricht.

Wo sind die Verkaufspreise gestiegen und wo gesunken? Die Auswertung zeigt den arithmetischen Mittelwert der durch die Verkäufer deklarierten Verkaufspreise und umfasst alle im entsprechenden Quartal und in den vom BFS definierten Ballungsräumen inserierten Immobilien auf Immoscout24.ch.
Foto: Blick Grafik
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Obwohl Wohnungen mit vier oder fünf Zimmern ebenfalls leicht im Preis gesunken sind, muss der Käufer immer noch tief in die Tasche greifen: Im Schnitt kosten Wohnungen dieser Grösse in der Zürcher Agglo um die 1,4 Millionen Franken.

Wohneigentum in der Region um St. Gallen wird teurer

Kaufpreise für kleine Wohnungen mit zwei oder dreieinhalb Zimmern sind vor allem in den Agglomerationen um Lugano TI und Bern gesunken: Im Vergleich zum ersten Quartal 2018 um 7,06 und 6,51 Prozent. Und mit 4,74 Prozent verzeichnen grosse Eigentumswohnungen in den Randgebieten von Lugano TI die grösste Preisreduktion.

Im Vergleich der acht untersuchten Schweizer Städte sticht St. Gallen besonders hervor: Hier steigen Kaufpreise für Wohnungen und Häuser in der Agglomeration stärker als in anderen Regionen. Der durchschnittliche Verkaufspreis für eine Wohnung mit vier bis fünf Zimmern nahm um 11,8 Prozent zu, und kleine Wohnungen kosten rund 10,9 Prozent mehr.

In den Randgebieten um Basel stiegen die Preise für grosse Wohnungen ebenfalls mit 2,04 Prozent leicht an.

Die zehn teuersten Agglomerationen für Immobilien


Rang/Ort
Durchschn.
Kaufpreis
Veränderung Rang
zu Quartal 1
1. Genf (CH) 1'895'315 Fr.
2. Vevey/Montreux 1'590'478 Fr. ↑ +1
3. Zug 1'441'408 Fr. ↓ -1
4. Zürich 1'335'288 Fr.
5. Luzern 1'330'992 Fr.
6. Lausanne 1'267'857 Fr.
7. Thun 1'230'652 Fr.
8. Winterthur 1'134'796 Fr. ↑ +3
9. Neuenburg 1'114'989 Fr. ↑ +1
10. Lugano (CH) 1'113'487 Fr. ↓ -1

Wachsender Leerstand drückt auf die Preise

Einen wesentlichen Grund für die sinkenden Verkaufspreise in Schweizer Agglomerationen sieht Martin Waeber, Direktor von Immoscout24, in der steigenden Leerstandsquote. Laut dem Bundesamt für Statistik standen zum Stichtag 1. Juni 2018 über 72'000 Wohnungen leer – so viele wie seit 20 Jahren nicht mehr. Diese Zahl dürfte im laufenden Jahr weiter steigen. Damit verbunden sei ein Rückgang der Preise.

«Wohneigentum könnte in der Schweiz bald generell attraktiver werden», sagt Waeber. Damit spricht er den Entwurf zur Abschaffung des Eigenmietwerts an. Denn sobald sich das Parlament auf eine Gesetzesvorlage einigt, dürfte die Steuer auf selbstgenutzten Wohnraum wegfallen.

Gleichzeitig aber könnten – gemäss heutigem Stand – Unterhaltskosten und Hypothekarzinsen in Zukunft nur noch begrenzt von den Steuern abgezogen werden, so Waeber.

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