Günstig ist nicht billig genug
Ryanair-Chef träumt vom Gratis-Flieger

Geht es nach Ryanair-Chef Michael O'Leary, so ist Fliegen künftig kostenlos. Das Angebot will er mit Werbung und Dienstleistungen finanzieren.
Publiziert: 31.01.2017 um 21:09 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:14 Uhr

Billigflieger Ryanair mischt die Branche auf. Damit ist noch lange nicht Schluss. Im Interview mit dem «Handelsblatt» denkt Firmenchef Michael O'Leary (55) laut über neue Konzepte nach.

«Eines Tages sollen alle Tickets bei uns kostenlos sein», sagt er. Geld will die Airline mit Zusatzdienstleistungen machen, etwa mit dem Verkauf von Snacks, Internet an Board oder Werbung. 

Konkrete Pläne gibt es noch nicht. «Wir werden das vielleicht nie erreichen, aber das ist zumindest unser Ziel», sagt der Firmenchef. 

Ryanair-Chef Michael O'Leary geht unkonventionelle Wege.
Foto: HANNAH MCKAY

Grösste Airline

Ryanair ist nach Passagierzahlen die grösste Airline Europas. 117 Millionen Menschen hat das Unternehmen letztes Jahr transportiert. Fokus sind europäische Kurzstreckenflüge.

Das dürfte so bleiben. Langstreckenflüge über den Atlantik will Ryanair auch künftig nicht anbieten: «Wir sind zu beschäftigt damit, zu wachsen. Ich habe keine Zeit mehr für Transatlantikflüge», sagt O'Leary.

Der Ryanair-Chef ist bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. So prahlte er einst, dass die Umsatzrendite von 25 Prozent im Branchenvergleich «obszön» sei. «Verglichen mit dem Rest sind wir keine Fluglinie, sondern Drogenhändler», so das Grossmaul.

Umweltschützer mag er gar nicht. «Man sollte sie erschiessen. Sie wollen das Fliegen so teuer machen, dass es sich nur Reiche leisten können», sagte er.

Wenig überraschend, findet O'Leary für sich nur lobende Worte: «Ich sollte den Friedensnobelpreis erhalten. Vergesst Bono!» (bam)

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