Grünes Licht aus Berlin fehlt noch
Lufthansa hält Swiss mit 200 Millionen-Notkredit am Leben

Deutschland lässt sich offenbar Zeit mit der Zustimmung zum Rettungspaket, das Lufthansa für die Tochter Swiss vorsieht. Jetzt gibts konzernintern einen Notkredit für die Airline-Tochter.
Publiziert: 03.08.2020 um 09:46 Uhr
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Aktualisiert: 21.08.2020 um 19:26 Uhr
Ulrich Rotzinger

Die Zeit drängt für die Lufthansa – und damit auch der Airline-Tochter Swiss. Obwohl die EU schon vor Wochen ihren Segen für das deutsche Rettungspaket gegeben hat, lässt sich Deutschland Zeit mit ihrer Entscheidung. Nämlich, ob die Regierung dem 1,5 Milliarden-Franken-Rettungspaket der Schweiz zustimmt.

Wie das Eidgenössische Finanzdepartement BLICK bestätigt, liegen die Kreditverträge für das Schweizer Paket zur Unterschrift bereit. Es ist der Bund, der grösstenteils Garantien dafür ausspricht.

Das einzige, was seit Wochen fehlt, ist der Entscheid des deutschen Wirtschaftsstabilitätsfonds (WSF). Gibt dieser grünes Licht, kommt das Schweizer Rettungspaket gemäss den Modalitäten des Bundes zum Zug. Dazu gehört unter anderem die Garantie, dass der Flughafen Zürich Swiss-Hub bleibt.

Die Lufthansa hilft der Swiss mit einem 200-Millionen-Kredit aus, schreibt der «Tages-Anzeiger».
Foto: imago images/Jochen Tack
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Lehnt der WSF das Paket ab, müsste die Swiss mit deutschen Geldern zu deutschen Bedingungen unterstützt werden. Ein Lufthansa-Sprecher zu BLICK: «Die Swiss wird unabhängig von der Entscheidung des WSF die notwendigen Mittel zur Sicherung einer ausreichenden Liquidität erhalten.»

Notkredit hält Swiss in der Luft

Das ist offenbar nun passiert. Laut einem Bericht des «Tages-Anzeiger», hat die Swiss von der Lufthansa einen Notkredit in der Höhe von 200 Millionen Franken erhalten. Die Lufthansa-Tochter bestätigt einen Zahlungseingang. Zuvor hatte die Lufthansa der Swiss laut dem Bericht schon Dividendenzahlungen von 300 Millionen Franken erlassen und ein Darlehen von 200 Millionen überwiesen.

Auch ohne die Zustimmung zum Milliarden-Rettungspaket muss die Swiss ihre Flotte wieder in die Luft bringen. Die Maschinen, die nun wieder im Einsatz sind, sind offenbar bereits wieder gut ausgelastet.

«Inzwischen sind rund zwei Drittel der 91 Swiss-Flugzeuge wieder im Einsatz», sagt eine Swiss-Sprecherin am Freitag. Darunter seien 41 Kurz- und 17 Langstreckenflugzeuge inklusive drei für Frachtflüge umgebaute Boeing 777. BLICK berichtete über eine auffallende Flugbewegung von sechs Mittel- und Langstreckenmaschinen nach Jordanien. Sie werden offenbar nicht gebraucht und dort zwischengelagert.

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