Grosse Umfrage der Schweizerischen Nationalbank
Machen Schweizer Firmen jetzt mit dem Bargeld Schluss?

Fertig Cash? Von wegen! Schweizer Unternehmen setzen weiterhin auf Bargeld, wie eine aktuelle Umfrage der Schweizerischen Nationalbank zeigt. Doch wie sieht die Zukunft aus?
Publiziert: 17.02.2022 um 15:01 Uhr

Bei vielen Schweizer Firmen spielt Bargeld im Geschäftsalltag immer noch eine zentrale Rolle. Das zeigt eine Umfrage der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zum Umgang der Unternehmen mit verschiedenen Zahlungsmitteln. Gemäss Umfrage ist bei Schweizer Firmen die Zahlung per Rechnung am besten akzeptiert, mit einem Anteil von 83 Prozent. Darauf folgen, bereits mit etwas Abstand, die Überweisung (68 Prozent) und Bargeld (60 Prozent), wie die SNB in der am Donnerstag veröffentlichten Studie festhält. Und nur jedes vierte Unternehmen akzeptiert Kredit- und Debitkarte sowie Bezahl-Apps.

Bei unregelmässigen Zahlungen bevorzugen die Firmen zu 80 Prozent die Überweisung und 61 Prozent präferieren die Rechnung. Die Kreditkarte und das Bargeld haben mit einem Anteil von 40 beziehungsweise 35 Prozent eine deutlich geringere Bedeutung. Die Zahlungsmittelnutzung von Unternehmen habe sich zudem seit Ausbruch der Corona-Pandemie kaum verändert, heisst es weiter.

Bargeld reduzieren aus Hygienegründen

In der Corona-Krise hat laut der Studie nur jedes zehnte Unternehmen die Akzeptanz vom Bargeld eingeschränkt. Im Gegenzug hätten 16 Prozent der befragten Firmen die Akzeptanz bargeldloser Zahlungsmittel ausgebaut. Gründe dafür dürften laut der SNB Bedenken bezüglich der Hygiene beim Austausch von Bargeld und damit verbunden sich verändernde Kundenbedürfnisse sein.

Mit Bargeld bezahlen ist out?
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Drei Viertel der Firmen, die vor der Krise Bargeld akzeptierten, haben auch in der Krise ihre Bargeldnutzung nicht verändert. 70 Prozent dieser Firmen erwarten zudem in Zukunft keine Veränderungen bei der Bargeldnutzung. Reduzieren Firmen die Bargeldnutzung dennoch, dann vor allem aus Hygienegründen.

Die Zukunft des Bargelds

Jedes Dritte der befragten Unternehmen erwartet, dass in den nächsten Jahren die lokale Bargeldinfrastruktur abnehmen wird. Dazu zählt etwa die Reduktion der verfügbaren Geldautomaten oder auch die Schliessung von Bank- und Postfilialen, über die die Mehrheit ihre Bargeldflüsse abwickelt. Etwa die Hälfte der befragten Unternehmen erwartet daher, dass die Versorgung mit Bargeld schwieriger werden wird.

An der Umfrage beteiligten sich mehr als 2000 Firmen aller Grössenklassen, Branchen und Sprachregionen. Die Befragung fand im Zeitraum von Mitte Mai bis Ende Juli 2021 statt. (SDA)

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