Grösste Tennisanlage der Schweiz muss Wohnungen weichen
Happy End für Tenniscenter – neues Projekt für 8 Mio Franken

Die Tennisanlage Vitis in Schlieren schliesst im April. Man braucht den Platz für Wohnraum. Ein Happy End gibts doch: Die Stadt dürfte in Kürze die Baubewilligung für ein neues Tenniscenter-Projekt erteilen.
Publiziert: 24.01.2023 um 12:02 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2023 um 12:44 Uhr

Wo soll man noch Tennis spielen? Diese Fragen stellen sich Junioren und Hobby-Sportler oft. Immer mehr Plätze und ganze Anlagen verschwinden. Für Aufruhr sorgte am Wochenende die Nachricht, dass auch das Vitis in Schlieren ZH seine Türen schliessen muss. Damit ist die grösste Racketsportanlage der Schweiz bald Geschichte. Neben Tennis kann man dort derzeit auch Badminton und Squash spielen.

130'000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr schlagen sich dort die Bälle auf 28 Plätzen um die Ohren. Jede Woche trainieren über 500 Junioren im Vitis. Im April ist Schluss. Der Landwert für die 13'000 Quadratmeter liegt bei 50 bis 60 Millionen Franken – ein Millionenschatz. Im Sommer ist der Abriss des Sportcenters geplant. Im Herbst sollen die Bauarbeiten für die Siedlung Lymhof mit 350 Wohnungen starten.

Bis Mitte Februar Baubewilligung für neue Anlage

Kein Tennis mehr in Schlieren? Jetzt zeichnet sich ein Happy End ab. Kurt Locher, seit 25 Jahren Besitzer des Sportcenters Vitis, hat bereits einen Ersatz. Vor drei Jahren habe er sich auf die Suche nach einem alternativen Standort gemacht, berichtet der «Tages-Anzeiger» am Dienstag. Die neuen Tennisplätze sollen auf einer Landreserve der Stadt Zürich am Stadtrand von Schlieren gebaut werden, rund 800 Meter östlich des heutigen Standorts.

In der Schweiz werden Tennishallen immer seltener.
Foto: PD
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Einsprachen gegen sein Bauvorhaben, das Locher im Mai 2022 eingereicht hat, gingen keine ein. Derzeit überprüft der Ausschuss Bau und Planung der Stadt Schlieren die Eingabe noch. Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» schreibt die Stadtverwaltung: «Bis Mitte Februar ist mit einer Baubewilligung zu rechnen.»

Acht Millionen Franken für neue Sporthalle

Auf einem Teilbereich der Parzelle sollen neun Fussballplätze entstehen. Auf der westlich gelegenen Seite darf Locher ein neues Sportzentrum bauen. Das Projekt hat es in sich: Die neue Sporthalle wird 165 Meter lang. Geplant sind eine Tennishalle mit sieben Tennisfeldern und eine Squashhalle mit sechs Spielfeldern. Dazwischen soll ein Aufenthaltsbereich mit Garderoben und Cafeteria entstehen.

Das Gesamtvolumen des Baus soll knapp 39’000 Kubikmetern umfassen. Und wenn das neue Tenniscenter einmal steht, wird der Betrieb über eine Fotovoltaikanlage auf den Dächern mit Strom versorgt. Kostenpunkt: rund acht Millionen Franken. «Es entspricht einem Bedürfnis der Bevölkerung, dass es an diesem Ort weiterhin eine Racketsportanlage gibt», sagt Locher in der Zeitung. «Wir wollen dieses Angebot auch in Zukunft weiterführen.» (nim)

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