Grächner Bauern schicken ihre Kühe ins Exil
Streit auf Walliser Alp eskaliert!

In Grächen VS tobt ein Streit. Einige Bauern haben ihre Kühe ins Exil geschickt, weil sie mit den Verantwortlichen der Alp Äbnet das Heu nicht auf der gleichen Bühne haben. Beim Knatsch gehts um alten Käse.
Publiziert: 22.06.2021 um 13:30 Uhr

Auf der Alp Äbnet in Grächen VS gibts immer wieder Ärger. Die Walliser Bauern liegen sich dort seit Jahren mit dem Alppersonal in den Haaren. Beim letztjährigen Alpaufzug erreichte der Konflikt seinen bisherigen Höhepunkt. Der Anlass wurde abgebrochen. Der damalige Gemeindepräsident Christof Biner – damals Alpvogt ad interim – fühlte sich nicht sicher. Grund: Einige Teilnehmer sollen sich nicht an die Corona-Massnahmen gehalten haben.

Die Hoffnung auf einen harmonischen Alpsommer 2021 war gross. Auch weil seit Anfang Jahr mit Martin Schürch ein neuer Gemeinde- und Burgerpräsident im Amt ist. Er soll sich schon frühzeitig für einen Neubeginn eingesetzt haben. Doch er machte offenbar einen Fehler, der nun zu einem neuen Streit führt. Schürch übertrug die Verantwortung vor Ort an Fabio Furrer. Eine Zwischenlösung. Auf der Alp ist Furrer kein Unbekannter. Auch er hält sein Vieh auf der Äbnet.

«Habe mit der Alp abgeschlossen»

Diese personelle Besetzung stösst den Grächer Bauern sauer auf, wie der «Walliser Bote» berichtet. Sie sömmern ihr Vieh nicht mehr auf der Alp Äbnet. Auch Grächens Gemeindeschreiber Rinaldo Andenmatten gehört dazu. Er habe mit der Alp Äbnet abgeschlossen, sagt er zur Zeitung. Stattdessen grasen die Kühe der Grächer Bauern derzeit oberhalb von Montana oder der Riederalp.

Die Alp Äbnet in Grächen VS ist der Schauplatz eines giftigen Streits lokaler Bauern.
Foto: Grächen.ch

Harsche Worte findet Christof Biner, letztjähriger Alpvogt ad interim: «Ich bin froh, mit solchen Leuten, welche die Gemeinschaft dauernd belasten, nichts mehr zu tun zu haben.»

Darum gehts

Laut dem «Walliser Bote» gehts im aktuellen Streit um alten Käse. Die Familie Furrer soll sich in der Vergangenheit immer wieder mit der Gemeinde über die Äbneter Alp gestritten haben. Für die abtrünnigen Bauern war es wohl zu viel des Guten, dass die Alpverantwortung an Personen mit Vorgeschichte übertragen wurde. Der viel beschworene Neustart sieht für sie offenbar anders aus.

Immerhin eine gute Nachricht gibts noch von der Äbnet. Am Wochenende sei die Alp bestossen worden, berichtet die Zeitung weiter. Der Alpaufzug sei friedlich und harmonisch über die Bühne gegangen. (nim)

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