Good News für Online-Shopper
Post schafft die unsinnigste Zollgebühr der Schweiz ab

Konsumenten dürfen sich freuen: Ab 2018 verzichtet die Schweizerische Post auf die Zollrevisions-Gebühr in der Höhe von 13 Franken. Bezahlen müssen sie Online-Shopper, die im Ausland bestellen und deren Paket am Zoll in eine Kontrolle kommt.
Publiziert: 14.08.2017 um 09:28 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:49 Uhr
Ulrich Rotzinger

Öffnet die Post am Zoll im Rahmen einer Stichprobe ein Paket aus dem Ausland, musste der Empfänger in der Schweiz bislang eine Gebühr von 13 Franken bezahlen. Wer nicht bezahlt hat, bekam die Sendung nicht – auch wenn er alles korrekt gemacht hat. Das nervte Konsumenten. 

Jetzt ist Schluss mit dem Ärger. Die «unsinnigste Zollgebühr der Schweiz», wie der BLICK sie bereits im Februar 2016 kritisierte, ist ab 2018 abgeschafft: «Die Post hat sich bereit erklärt, im neuen Jahr auf die Zollrevisions-Gebühr von 13 Franken zu verzichten und die anfallenden Kosten für die Überprüfung der Sendungen selbst zu tragen», teilt die Post am Montag mit.

Vorausgegangen ist eine Medienmitteilung vom Preisüberwacher über eine Einigung mit dem gelben Riesen, dem «kompensationslosen Verzicht» auf die Gebühr, so Stefan Meierhans.

Wessen Paket in die Zollkontrolle kam, musste bislang 13 Franken Stichprobengebühr bezahlen. Damit ist bald Schluss.
Foto: ALESSANDRO DELLA BELLA

Der Konsumentenschutz doppelt nach: «Die Abschaffung dieser unsäglichen Stichprobengebühren erfolgt keineswegs freiwillig – und erst noch mit Verzögerung», sagt Sara Stalder von der Stiftung für Konsumentenschutz.

Durchschnittspreise sinken

Preisüberwacher Meierhans hat in Verhandlungen mit der Post ein Massnahmenpaket im Umfang von rund 10 Millionen Franken zu Gunsten der Postkunden herausgeholt. Dazu gehören neben dem Wegfall der Zollrevisions-Gebühr:

- Online-Rabatte für Pakete: Privatkunden, die für Inland-Pakete die Etiketten im Internet via Login-Post erstellen, erhalten 2018 je nach Päckli-Gewicht einen Nachlass von 50 Rappen bis 3 Franken pro Paket. Dadurch werden die Durchschnittspreise gesenkt. Aber: Pakete bis fünf Kilo kosten am Neujahr 9,70 statt 9 Franken. Am grössten ist der Aufschlag bei Paketen bis 20 Kilo: Sie schlagen statt mit 15 mit 20,50 Franken zu Buche.

- Preissenkung für Versandhandelsretouren: Ab 2018 fallen für Private die Preise um 50 Rappen.

- SMS-Briefmarke: Preis bleibt bei 1 Franken.

- A- und B-Post: Bis Ende 2018 wird auf einen Preisaufschlag verzichtet. Allerdings dürften ab 2019 die Preise steigen, wie Post-Präsident Urs Schwaller kürzlich im BLICK sagte.

- Rabatt an Weihnachten: Einen Nachlass von einem Franken auf private Paketsendungen gibt die Post vom 26.11.2018 bis und mit 24.12.2018. Dieser Rabatt werde unabhängig der Aufgabemodalität ausgerichtet, so die Post.

- Wiedereinführung von «Fragile» und «Assurance»: Diese Zusatzleistungen werden für Inland-Pakete «aufgrund aufkommender Nachfrage mit den Online-Bestellungen» wieder eingeführt gemäss Post-Mitteilung. Für zerbrechliche oder besonders wertvolle Sendungen haftet die Post im Schadens- und Verlustfall bis maximal 5000 Franken.

Kritik vom Konsumentenschutz

Trotz des Massnahmenpakets gibts Kritik vom Konsumentenschutz, weil die Post ab 2018 keine Pakete mehr an Postfachadressen liefern will. Ausweichmöglichkeiten seien ausserhalb der Ballungszentren nur ungenügend vorhanden.

So würden Privatkunden gleich mehrfach schlechter gestellt – unverständlich in Zeiten steigenden Versandvolumens, so Stalder.

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