Geldhäuser zu transparent
Reicher Inder glaubt nicht an Schweizer Banken

Vom OECD gibt es für den Schweizer Finanzplatz neuerdings gute Noten. Grund: Mehr Transparenz. Doch nicht überall kommt diese Strategie gut an.
Publiziert: 01.08.2016 um 20:50 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 05:25 Uhr

Der Schweizer Finanzplatz ist transparenter geworden. Darum kam das Global Forum der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in seiner jüngsten Untersuchung zum Schluss, dass sich die Schweiz «weitgehend konform» mit internationalen Standards halte

Eine Nachricht, die auch SVP-Finanzminister Ueli Maurer (65) freut. «Es ist wie beim Fussball: Wenn auf der ganzen Welt Abseits gepfiffen wird, dann bringt es nichts, als Schweiz diese Regel nicht anzuwenden», so Maurer.

Er lobte darum gar die Arbeit seiner Vorgängerin Eveline Widmer-Schlumpf (60) von der BDP. Sie begann bereits 2009, den Finanzplatz an internationale Normen anzupassen – gegen den Widerstand der SVP. 

Gopichand Hinduja glaubt, dass die Schweizer Banken an Bedeutung verlieren.
Foto: Bloomberg

Hinduja: Schweiz wird weniger wichtig

Doch nicht alle jubeln über die neue Offenheit. Der Indische Investor Gopichand Hinduja (76) glaubt, dass die Schweiz wegen der erhöhten Steuertransparenz bei superreichen Kunden aus dem Ausland an Bedeutung verlieren wird. 

«Diese Leute verlagern ihr Vermögen stattdessen in Länder wie Dubai, Qatar oder Singapur», sagt der Inder der Nachrichtenagentur «Bloomberg». «Ich glaube nicht, dass die Schweiz ihre gewichtige Rolle im Banking aufrecht erhalten kann», schlussfolgert der Investor. 

Der Inder weiss, wovon er spricht. Zusammen mit seinen Brüder kontrolliert er die Hinduja Group. Die vier Brüder besitzen zusammen ein Vermögen von 14,4 Milliarden Dollar. 

Teil des Konzerns ist die Hinduja Bank Switzerland mit Hauptsitz in Genf. Die Privatbank verwaltet 2,3 Milliarden Vermögen. (bam)

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