Gastro, Events, Logistik
Diese Temporär-Jobs sind wieder stark gesucht

Auch die Temporärbranche hat die Corona-Krise gespürt, weil Restaurants geschlossen blieben oder Events nicht stattfanden. Nun hat sich der Wirtschaftszweig erholt.
Publiziert: 01.04.2022 um 18:14 Uhr
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Aktualisiert: 01.04.2022 um 18:16 Uhr

Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise gab es für viele Temporäre – je nach Branche – weniger Arbeit. «Doch in den letzten Monaten hat sich das Bild komplett geändert», sagt Marcel Keller, der seit letztem Herbst Schweiz-Chef des Personaldienstleisters Adecco Group ist, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. «Wir sind zurück auf dem Wachstumspfad, auf dem sich die Branche seit vielen Jahren befindet.»

Denn Bereiche, die besonders unter den Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie gelitten haben, erholten sich zum Teil fulminant. «Denken Sie an die Gastronomie und die Eventbranche, die von Temporären leben», so Keller.

Das Gleiche gelte aber auch für die Uhrenhersteller, in der ebenfalls viele Temporäre zum Einsatz kämen. «Die Zeitarbeitsbranche und wir als führender Anbieter in der Schweiz haben ein gutes viertes Quartal und nun auch einen guten Start ins neue Jahr hinter uns.»

Die Gastronomie sucht Servicepersonal. Fündig wird sie bei Temporärarbeitsanbietern.
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Fachkräftemangel hilft

Laut den letzten verfügbaren Zahlen des Verbands Swissstaffing arbeiten rund 350'000 Menschen hierzulande in einem Temporärverhältnis. Umgerechnet in Vollzeitstellen waren es gegen 90'000. Zum Vergleich: Insgesamt gab es zuletzt hierzulande 4,7 Millionen Vollzeitstellen.

Und Keller ist sich sicher, dass die Zahl der Temporären noch deutlich steigen wird. Ein Grund dafür sei der Fachkräftemangel. «Wer derzeit einen Biochemiker sucht, wird hierzulande kaum fündig», so Keller. Abhilfe schaffen könnten dann Temporäre aus dem Ausland.

Generell befeuere der Trend zum Outsourcing die Branche. Insbesondere Forschung und Entwicklung werde immer mehr zu einem Temporärgeschäft, weil so punktuell Leistungen für ein bestimmtes Projekt eingekauft werden könnten. «Eine Folge davon ist auch, dass unser Geschäft mit Hochqualifizierten boomt.»

Und dieser Boom beruht laut dem Adecco-Schweiz-Chef durchaus auf Gegenseitigkeit. «Viele Akademikerinnen und Akademiker wollten als Freelancer arbeiten – aber gleichzeitig bei der Versicherung und Vorsorge von den Vorteilen eines Angestelltenverhältnisses profitieren.» Dies sei als Temporärer möglich.

Digitalisierung schadet nicht

Auch für nicht-akademische Berufe gebe es aber nach wie vor eine Nachfrage, so Keller. Und hier sei die fortschreitende Digitalisierung nicht nur ein Nachteil. Oft würden wegen der Digitalisierung sogar mehr Leute benötigt.

«Früher brauchte es im Detailhandel primär Menschen in den Läden, wegen des Online-Shopping und E-Commerce braucht es heute zusätzlich flexible Mitarbeitende, beispielsweise in der Logistik, die Waren verpacken und ausliefern.»

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