Fitness, Verkehr und Handy
Auf diese Abos fährt die Schweiz ab

Wir brauchen sie täglich. Und merken kaum mehr, dass wir sie einsetzen. Abos sind in der Schweiz äusserst beliebt und ein wichtiges Alltagsgut. Eine Umfrage zeigt, welche Abonnemente besonders gut ankommen. Und welche ihr Geld nicht wert sind.
Publiziert: 04.04.2024 um 16:17 Uhr
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Aktualisiert: 04.04.2024 um 17:08 Uhr
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Zwei Stunden lang im Fitnesscenter trainieren. Danach gemütlich bis in die Nacht hinein auf dem Sofa liegen und hemmungslos Serien schauen. Das Handy dabei immer griffbereit und auf Empfang. So sieht bei vielen Schweizerinnen und Schweizern ein klassischer freier Tag aus. Die Abos, die man dazu braucht, bezahlen die meisten gerne und ohne sich gross Gedanken zu machen.

In der Schweiz sind Abos aller Art weit verbreitet. Fast zwei Drittel der Erwachsenen (61,7 Prozent) haben im Haushalt ein Abo zum Streamen von Filmen und Serien wie Netflix oder Disney+. 33,5 Prozent besitzen ein Sportabo, wie eine repräsentative Umfrage von Marketagent.com Schweiz und Comparis zeigt. Streaming-Abos sind also fast doppelt so beliebt wie Abonnements für Sport – für den Fitnessclub oder die Yogastunde.

Wie kommt das? «Streaming-Abos gehören für immer mehr Leute zum digitalen Lifestyle zwingend dazu, während man sich auch ohne teures Abo sportlich betätigen kann», sagt Cornelia Eck, Geschäftsführerin von Marketagent.com Schweiz. Unter-30-Jährige nutzen Streaming- und Sportabos deutlich häufiger als ältere Generationen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Nutzungsrate beider Abos ab.

70 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer haben ein Abo für den öffentlichen Verkehr.
Foto: Keystone
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Handyabo ist ein Muss

Noch beliebter sind Handy- und Internetabos. Über 95 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer nutzen sie. «Das Internetabo zu Hause und unterwegs gehört inzwischen genauso zur persönlichen Infrastruktur wie der Stromanschluss. Gerade im höheren Alter ist man ohne Internetanschluss schnell abgehängt», sagt Comparis-Digitalexperte Jean-Claude Frick. So erstaunt es nicht, dass selbst bei den Befragten im Pensionsalter 92,9 Prozent ein Handyabo haben.

Deutlich weniger Schweizerinnen und Schweizer haben in ihrem Haushalt dagegen ein Abo für den öffentlichen Verkehr, etwa ein Monatsabo oder ein Halbtaxabo (69,2 Prozent). Die regionalen Unterschiede sind gross. Mit 71,9 Prozent sind ÖV-Abos in der Deutschschweiz deutlich beliebter als in der Romandie (61,4 Prozent). Auch hier preschen die Jungen vor: ÖV-Abos werden am meisten von den Unter-30-Jährigen genutzt (83,6 Prozent).

Unkomplizierte Kündigung

Schweizerinnen und Schweizer legen grossen Wert auf guten Service. Zentral ist dabei eine unkomplizierte Kündigungsmöglichkeit (92,3 Prozent) sowie die pünktliche und zuverlässige Lieferung des abonnierten Gutes (88,8 Prozent). Weniger wichtig sind den Befragten hingegen Geschenke und Abo-Prämien, mit denen Firmen Jagd auf Kunden machen. Nur 48,3 Prozent der Befragten sehen sie als wichtig oder sehr wichtig an. 

Wer ein Abo hat, ist meistens zufrieden damit. Bei Abos für Videos und Handyspielen findet allerdings nur gut die Hälfte der Befragten, dass sich das Abo auch wirklich lohnt. Die höchste Zufriedenheitsquote erhalten laut der Umfrage die am meisten genutzten Kategorien Handy und Internet – mit über 90 Prozent.

Und doch: Knapp die Hälfte der Befragten wünscht sich mehr Abos und damit eine grössere Auswahlmöglichkeit. «Der Telecom-Markt ist träge, echte Neuerungen gibt es selten, was den Wunsch nach mehr Dynamik beim Abo-Angebot verständlich macht», glaubt Frick. Ähnlich verhält es sich beim öffentlichen Verkehr. «Geänderte Mobilitätsbedürfnisse nach der Pandemie steigern den Wunsch nach neuen Abos.» Diesem Wunsch seien Mobilitätsanbieter wie etwa die SBB aber noch nicht wirklich nachgekommen, so der Comparis-Experte.

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