Fifa-Chef bekommt Lohnerhöhung – seine Generalsekretärin nicht
Gianni Infantino kassiert 25 Prozent mehr Grundlohn

Das Lohnpaket des Fifa-Präsidenten schwoll letztes Jahr auf eine rekordhohe Summe an. Während Infantinos Lohnsumme stieg, änderte sich bei der Bezahlung der Fifa-Generalsekretärin hingegen wenig.
Publiziert: 26.03.2024 um 16:11 Uhr
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Stefan Barmettler
Handelszeitung

Fifa-Chef Gianni Infantino verdient mittlerweile so viel wie der Chef eines grösseren Industriekonzerns oder einer mittelgrossen Bank in der Schweiz.

Beim Blick auf die Vergütung des Fifa-Präsidenten fällt auf, dass sie schrittweise ansteigt: 2022 sprang der flexible Teil um eine halbe Million nach oben, 2023 war es der Fixlohn, der zulegte.

Letztes Jahr kassierte er ein Lohnpaket von 4,13 Millionen Franken, im Jahr zuvor waren es 3,6 Millionen. Die Steigerung ist eindrücklich: 2021 betrug die totale Kompensation des Präsidenten 3 Millionen, nun sind es über 4 Millionen – ein Plus von fast 40 Prozent innert drei Jahren.

Noch grosszügiger war die Fifa unter Vorgänger Sepp Blatter: Er kassierte ein Basissalär von 3 Millionen Franken.
Foto: Valeriano Di Domenico
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Artikel aus der «Handelszeitung»

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Bonus bleibt stabil

Das Lohnplus erklärt sich durch eine kräftige Steigerung des Basislohns: Der stieg um 500’000 Franken auf 2,46 Millionen. Dagegen blieb Infantinos Bonus von 1,65 Millionen Franken stabil.

Noch grosszügiger war die Fifa unter Vorgänger Sepp Blatter. Der kassierte ein Basissalär von 3 Millionen und gönnte sich im WM-Jahr 2014 einen Bonus von 12 Millionen; dieser wurde allerdings nicht ausbezahlt, weil die Fifa nach dem Präsidentenwechsel durchgriff und den Traumzuschuss strich.

Gehalt der Generalsekretärin blieb stabil

Während die Kompensation von Präsident Infantino pro Jahr jeweils einen Sprung nach oben macht, blieb jener von Generalsekretärin Fatma Samoura auf dem alten Niveau. Sie kassierte im vergangenen Jahr 1,9 Millionen, davon 1,3 Millionen fix. 2023 war ihr Endspiel bei der Fifa; im Dezember trat sie fast schon lautlos ab. In der Welt des Fussballs war die ehemalige Uno-Kaderfrau nie richtig angekommen.

Das Geschäft im Jahr 2023 – ein Nicht-WM-Jahr – schloss erwartungsgemäss eher mau ab. Grosse Investments tätigte der Verband in den Frauenfussball: Allein die Weltmeisterschaft letztes Jahr liess man sich 470 Millionen kosten. Es war dreimal soviel wie 2019. Auch die Prämien für Spielerinnen, ihre Clubs und Nationenteams beglückte Infantino mit massiven Zuschuss. 2015 mussten sie sich mit 15 Millionen bescheiden, 2023 flossen dreimal mehr in ihre Kassen.

Schliesslich resultierte 2023 ein Nettoverlust von 390 Millionen für die gesamte Fifa-Kasse. Null Problem für die Organisation: im Jahr zuvor hatte der Gewinn dank Katar-WM noch 2,4 Milliarden betragen. Entsprechend unterschiedlich flossen 2023 aber die Steuern, die am Hauptsitzstandort Zürich fällig wurden: 2022 22,7 Millionen, vergangenes Jahr 500'000 Franken. 

EM und WM haben Einfluss auf die Zahlen

Die Fifa-Zahlen hängen stark von der Fussball-Weltmeisterschaft ab, dem mit Abstand wichtigstem Turnier, das die Fifa organisiert. In einem WM-Jahr sprudeln vor allem die Gelder für die TV-Rechte und bescheren der Fifa Milliarden-Einnahmen.

Infantino baut das Geschäft mit der Cashcow WM daher weiter aus, etwa indem mehr Mannschaften daran teilnehmen, um so die TV-Einnahmen zu steigern. So dürfte die WM in den USA, Mexiko und Kanada 2026 zum Event der Superlative werden: Erwartet wird ein Umsatz von gegen 14 Milliarden – das Doppelte von Katar. Dann werden die aktuellen Reserven von fast 4 Milliarden nach oben schiessen – und der Bonus von Infantino vermutlich ebenfalls.

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