Fertig gekifft!
Joint-Verbot in Amsterdams Zentrum tritt in Kraft

Seit längerem stört sich die niederländische Metropole an den zugedröhnten Touristen. Damit ist jetzt Schluss. Dafür nimmt Amsterdam auch weniger Touristen in Kauf.
Publiziert: 26.05.2023 um 22:03 Uhr
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Seit fast genau 50 Jahren ist der freie Konsum von Cannabis – nebst dem berüchtigten Rotlichtviertel – eine der Hauptattraktionen von Amsterdam. Doch damit wollen die Amsterdamer Behörden aufräumen.

Das Kiffen ist im Herzen von Amsterdam seit dem 25. Mai 2023 verboten. Allerdings nur auf offener Strasse. Der Verkauf und Konsum der weichen Drogen ist in den Coffeeshops nach wie vor erlaubt. Wer draussen mit einem Joint erwischt wird, muss neu mit einer Strafe von 100 Euro rechnen.

Auch Alkoholkonsum wird eingeschränkt

Bereits zuvor hatten die Behörden auch dem freien Alkoholkonsum einen Riegel geschoben. So ist am Wochenende ab 16 Uhr der Verkauf und Konsum von Alkohol ausserhalb von Gaststätten verboten. Ebenso hat die Stadt die Öffnungszeiten der Bars im Rotlichtviertel verkürzt.

Der Konsum von Cannabisprodukten ist in Amsterdam auf offener Strasse ab sofort verboten.
Foto: keystone-sda.ch
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Das Verbot sei eine Massnahme gegen Probleme, die durch den Massentourismus ausgelöst würden. Die Altstadt soll wieder lebenswerter und für andere Touristen attraktiver werden. Anwohnende klagen seit Jahren über saufende und kiffende Menschen auf Amsterdams Strassen.

Kommen jetzt weniger Besucher?

Die Frage ist nun, ob Amsterdam mit dem Durchgreifen weniger attraktiv für viele Touristen wird. Bereits vor drei Jahren begannen die Behörden damit zu evaluieren, ob Amsterdam weiterhin ein lohnenswertes Reiseziel wäre, wenn beim Joint- und Sexangebot die Schrauben angezogen würden. In der Kategorie der 18- bis 35-jährigen Männer stellt sich heraus, dass für 65 Prozent der Befragten «Tüten und Titten» wichtig für die Wahl Amsterdams als Reiseziel waren.

Die Amsterdamer Stadtbehörden liessen sich davon aber nicht beirren. Das überlastete Stadtzentrum muss weniger stark frequentiert werden und die Touristen sollen sich besser benehmen, wofür der freie Konsum von Cannabis und Alkohol nicht förderlich sind.

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