Fast in der ganzen Schweiz
Jetzt kommen die Mietpreise ins Rutschen!

Den Mietwohnungsmarkt plagen seit Jahren grosse Leerstände. Das dürfte sich so schnell nicht ändern. Für Mieter ist das keine schlechte Nachricht: Ausser in Zürich und im Wallis sinken die Mieten auf breiter Front.
Publiziert: 22.10.2020 um 17:06 Uhr
|
Aktualisiert: 14.04.2021 um 16:19 Uhr
Am 1. Juni wurden in der Schweiz 78'832 Leerwohnungen gezählt.
Foto: Anja Müggler
1/7
Dorothea Vollenweider

Es gibt gute und schlechte Nachrichten für den Mietwohnungsmarkt. Die schlechte: Die sowieso schon hohen Leerstände werden in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Die gute: Der Druck auf die Mietpreise steigt. Gemäss dem neuesten Immo-Monitoring der Immobilienexperten von Wüest Partner werden die Mieten deshalb in fast allen Regionen der Schweiz sinken.

Laut dem Bundesamt für Statistik (BfS) wurden am 1. Juni 2020 in der Schweiz 78'830 leerstehende Wohnungen gezählt. Die Zunahme von 3510 Einheiten fiel damit grösser aus als im letzten Jahr. Zu den Kantonen mit den höchsten Anstiegen gehörten Waadt, Tessin, Wallis, St. Gallen und Aargau. Weniger betroffen von den Leerständen sind Genf, Zug, Zürich, Obwalden und Basel-Stadt.

Hier sinken die Mieten am stärksten

Die neue Studie von Wüest Partner geht davon aus, dass grössere Leerstände auch in den kommenden Jahren den Mietwohnungsmarkt prägen. Für Mieter sind das keine schlechten Nachrichten. Denn die Lücke zwischen der hohen Bautätigkeit bei den Wohnüberbauungen und einer stagnierenden oder gar rückläufigen Nachfrage lässt die durchschnittlichen Mietpreise laut der neuen Studie weiter sinken. Zwischen Mitte 2019 und Mitte 2020 nahmen die Mieten demnach um 1,1 Prozent ab. Für das nächste Jahr erwarten die Immobilienexperten ein nochmaliges Minus von 1,2 Prozent.

Am deutlichsten sanken die Mieten im letzten Jahr mit 2,4 Prozent in der Innerschweiz. Aber auch in der Region Genfersee (-1,9 Prozent) und im Kanton Genf (-1,6 Prozent) nahmen die Preise stärker als im Schweizer Durchschnitt ab. Einzige Ausnahmen: In der Region Zürich und in der Stadt Zürich stiegen die Mieten um 0,4 und 1,6 Prozent. Und im Kanton Wallis stiegen die Preise fürs Wohnen ebenfalls um 0,5 Prozent.

Chancen auf Wunsch-Objekt steigen

Und es gibt noch eine gute Nachricht für Schweizer Mieterinnen und Mieter. Laut der Studie stehen die Chancen für Wohnungssuchende derzeit sehr gut, das passende Objekt zu finden. Weil die Auswahl an Mietwohnungen in den letzten Jahren stetig gestiegen ist, wird in den Suchabos der Immobilienportale demnach auch viel spezifischer gesucht.

Demnach suchen Mieter zielgerichteter in Bezug auf Zustand, Ausbaustandard und Preis-Leistungsverhältnis der Wohnungen. Die Zahl der Suchabos, die auf spezifische Gemeinden fokussieren, hat sich seit August 2019 beispielsweise um 4,8 Prozent erhöht. Die Anzahl Suchabos, die sich auf mehrere Gemeinden gleichzeitig beziehen, sind derweil um 6,2 Prozent gesunken.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.