Fachkräftemangel in der Küche
Goldküsten-Beizer wirft Bettel hin – weil das Personal fehlt

Auf die Schnelle lassen sich im aktuellen Gastronomie-Umfeld nur schwerlich Fachkräfte finden. Der Wirt des beliebten Restaurants Vorderer Pfannenstiel ob Meilen ZH hört deshalb nach 23 Jahren widerwillig auf.
Publiziert: 03.02.2023 um 12:01 Uhr
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Aktualisiert: 03.02.2023 um 14:29 Uhr
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Seit 23 Jahren ist Daniel Cassani (62) Wirt des Ausflug-Restaurants Vorderer Pfannenstiel oberhalb von Meilen ZH. Im April wirft er nun den Bettel hin, wie die «Zürichsee Zeitung» meldet.

Der Grund, einmal mehr: Fachkräftemangel. «Ich hätte mir schon einen anderen Abgang gewünscht», erklärt Cassani am Telefon gegenüber Blick. Er wird frühpensioniert. Einfach sei ihm der Entscheid nicht gefallen. Er mochte aber nicht mehr weiterkämpfen.

Er verortet das Problem in der Küche: Cassani bräuchte sechs Küchenmitarbeitende, hat aktuell nur fünf und wird per Ende März zwei davon verlieren. Innert kurzer Zeit drei Küchenfachkräfte zu finden, scheint ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. «Bei den Löhnen haben wir bereits aufgebessert», erklärt Cassani.

Das Restaurant Vorderer Pfannenstiel oberhalb von Meilen ZH leidet unter Fachkräftemangel.
Foto: Screenshot restaurant-pfannenstiel.ch
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Schwierig sei die Rekrutierung vor allem wegen der abgelegenen Lage des Restaurants: «Eigentlich ist das unser Vorteil, weil wir wunderschön gelegen sind und einen grossen Parkplatz bieten», sagt Cassani, «aber für Mitarbeitende ist es als Arbeitsort aufgrund schlechter ÖV-Anbindung nicht immer ideal.»

Wer kein Auto hat, muss mit dem Zug nach Meilen und von dort den Bus nehmen. Dieser fährt nur einmal pro Stunde, abends geht die letzte Fahrt zurück nach Meilen schon um 20.14 Uhr. Da herrscht im Restaurant aber noch Hochbetrieb.

Das Restaurant bleibt wohl offen

Was mit dem verbleibenden Personal passiert, ist noch unklar. Der Vordere Pfannenstiel gehört der Restaurant Pfannenstiel AG. Diese sucht derzeit einen neuen Pächter. Die Suche ist schon weit fortgeschritten: «Es gibt einen seriösen Interessenten, der auch das gesamte Personal übernehmen würde», erläutert Cassani. Mehr lässt sich derzeit nicht sagen.

Würde der neue Pächter aber nicht auf dasselbe Rekrutierungsproblem stossen? Cassani spricht davon, dass er «nicht genügend vernetzt» sei und der neue Pächter hier möglicherweise neue Lösungen finden könne. Der Verwaltungsrat der Restaurant Pfannenstiel AG sei guter Dinge, den Betrieb nahtlos weiterführen zu können.

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